laut.de-Kritik
Mit Cannabis und einer Flasche Wein am Strand.
Review von Giuliano BenassiViele Wege führen zum erhofften Erfolg im Show-Business. So versuchen es die einen mit Jahre langem Proben und Auftritten in kleinen Clubs, andere dagegen mit einer Abkürzung über unsägliche Casting-Shows.
Die Dänen von Causa Sui gehen einen dritten Weg: In den Sommern 2008 und 2009 nahmen sie insgesamt drei Platten auf, die als erlesene und limitierte Vinyl-Auflagen unters Volk kamen. Die Kunde reichte bis in die angelsächsische Welt, wo sich die Presse ihrer annahm.
Nun liegen die drei Sessions auch auf CD vor. Sie bieten genau das, was der Titel verspricht - nämlich lange Improvisationen, die so entspannt sind, als säße man mit einer Tüte und einer Flasche Wein am Strand.
Der Opener auf der ersten CD ist gleich mal 24 Minuten lang. Somit beleben Causa Sui die gute alte Tradition der Jam Sessions wieder, die in den 60er Jahren entstand, mit Grateful Dead ihren Höhepunkt fand und von Yes und Emerson, Lake & Palmer in den 70ern zu Tode geritten wurde. Höchste Zeit, diese Tradition wieder zu beleben.
Und es gelingt den Dänen gut. Sie verzichten auf ellenlange Soli und lassen das Kollektiv sprechen. Die Gitarren sind psychedelisch angehaucht, Gesang gibt es so gut wie keinen. Hinzu kommen Bass, Schlagzeug, Orgel und Keyboards, die aber nicht überhand nehmen. Lediglich mit dem Saxophon übertreibt es das Trio zuweilen, vor allem auf CD 2. Ein bisschen frühe Pink Floyd, ein bisschen Jimi Hendrix, ein bisschen Doors – die sechziger Jahre stehen den Dänen Pate.
Ohne große philosophische Diskussionen auszulösen, bedeutet Causa Sui so etwas wie "Zweck an sich". Ein guter Name für eine Band, die selbstzufrieden musiziert und ihre Hörer dabei in die eigene Klangwelt mitnimmt.
5 Kommentare
oh yeah, hab alle drei schon seit ner ganzen weile auf vinyl und sie kommen noch immer so gut, wie am ersten tag. sehr sehr schön auch, wenn das saxophon auf vol. 3 öfters eingesetzt wird.
Kenn nur die VOl. 1 und 2 aber die waren schon echt geil muss mir die dritte auch noch holen
@chief_johnson (« Kenn nur die VOl. 1 und 2 aber die waren schon echt geil muss mir die dritte auch noch holen »):
mich wundert, dass der schreiberling bei der vol. 2 das saxophon kritisiert. weil ich meine, dass vol. 3 am jazzigsten wäre und kann mich nur noch dort an viel saxophon erinnern. fand ich aber sehr geil.
wie der name schon sagt, für mich perfekter psychedelic-rock für den sommer. letztes jahr hab ich's rauf und runter gehört, z.b. beim grillen
klingt gut,das hör ich mir mal an
@Frane (« klingt gut,das hör ich mir mal an »):
wenn man einigermaßen auf jams steht, dann wird man das hier lieben. was ich auch gut fand, dass es viel mehr psychedelic-rock ist, als hard- oder stoner-rock.