laut.de-Kritik

Die falsche Seite der Grenze des guten Geschmacks.

Review von

Eminem stagniert. Da schraubt der Detroiter schon das gesamte Jahr 2003 im Studio am zweiten D-12-Album "D-12 World", und das Ergebnis verliert trotzdem noch haushoch gegen seine älteren Aushängeproduktionen "Loose Yourself" und "Renegade". Hölzern und verkrampft versuchen seine sechs Tunes "Git Up", "Loyalty", "My Band", "6 In The Morning", "Get My Gun" und "Bitch" mit verschachtelten Snares und dramatischen Piano- und Gitarrenfragmenten zu grooven, brechen sich dabei jedoch stets die steifen Beat-Beine.

Wie die Neptunes vor zwei Jahren hat sich auch Eminem mittlerweile in seiner eigenen, ehemals originellen Soundformel verfangen. Selbst ein Kanye West lässt auf dem cheesy flachen Titeltrack von der Einfallslosigkeit anstecken, und Dr. Dre entkommt beim Nu Metal-lastigen "American Psycho II" nur dank des kongenialen B-Real dem verhassten Mittelmaß. Von den Produzenten Einzig G-Unit-Beatchef Mr. Porter erreicht mit den lässig pumpenden "I'll Be Damned", "U R The One" und "Good Die Young" höhere Geschmacksregionen.

Leidtragende des Beat-Debakels: Ems Detroiter Kumpel Bizarre, Kon Artis, Kuniba, Proof und Swift, deren überdurchschnittliche Lyrics und Flows sich zu sehr in Eminem'schen Comic- und Bubblegum-Styleregionen bewegen müssen. Bestes Beispiel ist die Single "My Band". Das nette Superstar-Homie-Konzept funktioniert nicht. Eminem dominiert den Track wie das gesamte Bandimage, und ohne eigene Freiheiten stehen D-12 in seinem Schatten.

Wenn der Superstar dann doch einmal ein wenig aus dem Licht rückt, geht das Gezeigte daneben wie ein Griff ins Klo. Bestes Beispiel: der provokant peinlichen Auftritt von Bizarre auf der tighten Hi-Tek-Produktion "Just Like You": "Fuckin' with Jesus, Son. Your daddy got a foul mouth, from fuckin' btiches in their foul mouth. All I can teach you, learn how to mack, smokin crack and smack a bitch, when she call back."

Bizarre verarscht hier zynisch Nas' Kinderlied "I Can" und weiß: "Nas probably hates me, Mos Def suffocates me." Comedy und abgedrehte Porno-Raps haben zwar ihre Berechtigung, D-12 überschreiten hier aber wie so oft die Grenze des guten Geschmacks, auf dessen anderer Seite wirklich witzige Emcees wie Ol' Dirty Bastard unerreicht ihrem Sexismus frönen. Die "D-12 World" kann jedoch ruhig unentdeckt bleiben.

Trackliste

  1. 1. Git Up
  2. 2. Loyalty
  3. 3. Just Like U
  4. 4. I'll Be Damned
  5. 5. Dude
  6. 6. My Band
  7. 7. U R The One
  8. 8. 6 In The Morning
  9. 9. How Come
  10. 10. Leave Dat Boy Alone
  11. 11. Get My Gun
  12. 12. Bizarre
  13. 13. Bitch
  14. 14. Steve's Coffee House
  15. 15. D-12 World
  16. 16. 40 Oz.
  17. 17. Commercial Break
  18. 18. American Psycho 2
  19. 19. Bugz 97
  20. 20. Good Die Young
  21. 21. Keep Talkin'

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9 Kommentare

  • Vor 14 Jahren

    @Testaffö (« @Greenman (« Ich schwörs euch:
    In diesen Forum laufen nur ahnungslose Pfeifen rum. Es ist so unglaublich geil zu sehen, wie ihr euch selbst einreden könnt,dass ihr Ahnung oder irgendwas in der Richtung hättet. »):
    sagt ein linkswichser eines grünlings, verschwinde! »):

    Dei Mama du Opfer! Was für Linkswichser eines Grünlings??? POKEFAN!!!!!!!!!!!

  • Vor 14 Jahren

    @Greenman (« @Sodhahn (« @Greenman (« Ich schwörs euch:
    In diesen Forum laufen nur ahnungslose Pfeifen rum. Es ist so unglaublich geil zu sehen, wie ihr euch selbst einreden könnt,dass ihr Ahnung oder irgendwas in der Richtung hättet. »):

    das ist ja nun keine sonderlich neue erkenntnis. wo ist jetzt aber der bezug zu diesem album? »):

    Das Album ist genial Mann! Genau deswegen reg' ich mich auf, weil derjenige, der den Artikel geschrieben hat mal wirklich keine Ahnung hat. »):

    da haste doch vollkommen recht. leider werden hier gewisse alben aus prinzip schlecht bewertet und die rezensenten sind zumeist metal fans. aber soll man sich deswegen nu die laune verderben lassen?

  • Vor 9 Jahren

    wer lose mit 2 o schreibt ist für mich als kritiker nicht relevant