laut.de-Kritik

Einzig Nicki Minaj schlägt sich wacker wie Burghausen.

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Die High Hats ticken schneller als Drogendealer in Miami, die Synthies vibrieren und Young Chop lässt die Glocken läuten, während Meek Mill und Ace Hood über die Drums wie Schneebesen. Der Titeltrack und Opener vom siebten Albums beweist ganz deutlich: Kennste ein Khaled-Album, kennste alle. Doch DJ Khaled ist nicht Bad Religion. Leider.

Sein Rezept seit Jahren: Man nehme möglichst die angesagten Künstler, gebe denen gut produzierte C-Beats der heißesten Producer und als inhaltliches Briefing vor: We made it, we da bäst. Und das möglichst laut. Die 187 Superstars lassen sich nicht lumpen, und so liefern Rick Ross, Lil Wayne oder TI für "I Feel Like Pac/I Feel Like Biggie" beziehungsweise "No Motive" gelangweilte Parts ab. Timbalands "You Don't Want These Problems" läuft durch wie Billigbier. Immerhin croont Future bei "Blackball" die Hooks gewohnt charismatisch aus dem Computer und auch die Energie des dramatischen Beats der J.U.S.T.I.C.E. League stimmt.

Es folgt mit "I'm Still" und "I Wanna Be With You" vollkommen austauschbarer Trap-Soul-Pop-Mist von Lee On The Beats. Einzig Nicki Minaj schlägt sich wacker wie Burghausen. Mavado darf danach den obligatorischen Jamaica-Vibe in die Booth bringen und J. Cole passt auf das Album so gut wie Khaled in eine Leggins ("Hells Kitchen").

Natürlich fallen bei dieser Talentansammlung immer auch ein paar Sternschnuppen vom ansonsten sehr bewölkten Himmel. Drake dominiert die recht realistische Einschätzung "No New Friends" und Harlems Vado spittet das schnörkellose "Black Ghost" in Grund und Boden. Im Stile von "Hip Hop" überzeugt auch "Never Surrender", dank Scarface, Jadakiss und viel Soul (Akon, John Legend).

Der gute Khaled sollte einfach öfter die Hände vom hippeligen Molly-Sound lassen und stattdessen sein Pathos auf melancholischere Tracks bannen. Solange pickt sich der Rap-Fan seine ein, zwei, drei Tracks, der Rest verschwindet im Nirvana des externen Terrabytes-Laufwerks, des Spotify-Friedhofs.

Trackliste

  1. 1. Obama (Winning More Interlude)
  2. 2. Suffering From Success
  3. 3. I Feel Like Pac / I Feel Like Biggie
  4. 4. You Don't Want These Problems
  5. 5. Blackball
  6. 6. No Motive
  7. 7. I'm Still
  8. 8. I Wanna Be With You
  9. 9. No New Friends
  10. 10. Give It All To Me
  11. 11. Hells Kitchen
  12. 12. Never Surrender
  13. 13. Murcielago (Doors Go Up)
  14. 14. Black Ghost
  15. 15. Take That Off
  16. 16. Weed & Hennessy

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7 Kommentare mit 34 Antworten

  • Vor 11 Jahren

    herr johannes berg ist halt eine alte trendhure. :D

    • Vor 11 Jahren

      Ich komme halt rum in der Welt wie Barcadi. Wenn man nur auf das schwäbische Meer oder ins Gesicht vom Joachuim blickt,... :-D

    • Vor 11 Jahren

      joa, unterwegs können einem geschmack und urteilsfähigkeit schon mal abhanden kommen. hast recht. :kiss:

    • Vor 11 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 11 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 11 Jahren

      ich komm rum in der Welt wie Master Card, habe immer Ziggis am Start wie Lucky Luke und bin fresh wie Eko nebenbei cremig wie Zott und geil wie Nachbars Lumpi. Wie-Vergleiche gehen mir leicht von der Hand wie Fingernägel und ich schreib sie runter wie Brecht Gedichte. Nonstop zucken die Finger wie bei Sekretärinen und die Tastatur glüht wie wie MJ on fire. Kein Thema, Wie-Vergleiche kommen nie aus der Mode wie Classics und wirken nie bemüht wie talentlose Praktikanten, etc pp usw.. ;)

    • Vor 11 Jahren

      Sind halt alles ziemlich lahme und einfallslose, um nicht zu sagen platte Vergleiche.

    • Vor 11 Jahren

      Natürlich sind sie das.

      Ich wollte damit nicht sonderlich kreativ erscheinen, sondern nur das Vergleiche-Niveau in den hiesigen Reviews anprangern. Kam das nicht rüber?

    • Vor 11 Jahren

      jo.es gibt halt solche (deine) wie-vergleiche und solche (gute) wie-vergleiche

    • Vor 11 Jahren

      "ich könnte das auch so gut wie rapper xy wenn ich mir zeit gelassen hätte,deswegen die scheiss qualität, das hier sollte nur zeigen wie schnell ich sowas kann"

    • Vor 11 Jahren

      Genau das. Gute Vergleiche brauchen Mühe und Talent. Alles andere kann man einfach nonstop runterrattern, da ist überhaupt nichts (!) dabei.

      Wie gesagt, ich wollte nur zeigen auf welchem Niveau ich diese verkrampften Vergleiche hier oft empfinde, nicht im Ansatz wollte ich "Skills" demonstrieren, Gott bewahre, inshalla.

      Aber ganz generell sind Vergleiche im Rap schon recht verbraucht, ich empfinde das (wenn es bei einem Rapper heutzutage noch häufig vorkommt) wie ein Relikt aus vergangenen Tagen.

  • Vor 11 Jahren

    Props an Herrn Johannesberg für den konsequenten Stil der Review. Kann es sein, dass sich der Autor infolge der hier zuletzt geäußerten Kritk irgendwas in Richtung "Ach, leckt mich doch alle - jetzt erst recht!" gedacht hat? :D

    • Vor 11 Jahren

      Nah, so etwas würde mir nie einfallen... die Boldy James, glaube ich, aber vor allem die Danny Brown wird vergleichsweise vergleichslos. :-D Nur die Rick Ross - falls Mutti, die noch freischaltet - springt noch mal flache in Gewässer. So langsam finde ich die Mitte wie Volksparteien... Und vergleiche nur noch in Kommentaren.

    • Vor 11 Jahren

      Ich bin gespannt auf deine weiteren schriftstellerischen Entwicklungen. :D Im Leben ist es ja generell nicht ganz unwichtig, Maß zu halten wie Oktoberfestkellnerinnen. Aber Vorsicht: Wer es damit übertreibt, wird ganz schnell gesichtslos wie Crash Test Dummies.

  • Vor 11 Jahren

    wacker wie burghausen..:D
    dj khaled raucht eh zuviele kräuter wie fürth .. ha ha