Porträt

laut.de-Biographie

Daniel Wang

Dieser Sound hat so manches erlebt: Höhen und Tiefen. Disco war mal der letzte Schrei, dann auf dem absteigenden Ast, für tot erklärt, im Untergrund wiederbelebt und als Italo-Disco zwischenzeitlich wieder auferstanden. Ähnlich wie Putsch 79, Stinkworx, I-f oder sein Kumpel Morgan Geist, erinnert sich Daniel Wang bei seinen House-Produktionen gerne mal an die großen und kleinen Momente von (Italo-) Disco vergangener Tage und präsentiert seine Retro-Musik in einem frischen und luftigen Gewande, ohne anzubiedern. Im Zusammenhang mit Daniel Wang fällt ebenso gerne mal der Terminus "Disco Nouveau", die neue Schule in Sachen Disco. Frischzellenkur von und mit Dr. Wang.

Daniel kommt Anfang der 70er-Jahre in Kalifornien als Sohn einer chinesisch-stämmigen Familie zur Welt und verbringt als Kind acht Jahre in Taiwan und Hong Kong. Später kehrt er wieder zurück in die Staaten, um die High School zu besuchen. In Chicago und in New York studiert Daniel am College Literatur und Sprachwissenschaften. Bei seinem Aufenthalt in New York entdeckt er House während seiner Streifzüge durch das Nachtleben. Ende der 80er-Jahre versucht Wang mit selbst gemixten Tapes, DJ-Auftritte zu ergattern, was aber schief geht.

Um mehr Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, produziert Daniel eine später sehr erfolgreiche Single, die künftige Katalognummer 1 auf seinem "Balihu" Label, das er 1994 deshalb gründet, weil ihn die zur damaligen Zeit veröffentlichte Musik derart auf die Nerven geht. Bei Balihu veröffentlicht er auch das Debut Album "I Was A Disco Malcontent". Wang führt die Balihu Geschäfte bis zu dessen Einstellung 2000 zunächst von Chicago, später von New York. Hier arbeitet er nebenbei in einem Plattenladen sowie in einem Musikgeschäft mit Synthesizern im Angebot wie Moog und Theremin, der es ihm besonders angetan hat. Daniel beschäftigt sich ausführlich damit und lässt dieses Instrument in seine Produktionen einfließen.

Als Einflüsse bezeichnet Wang unter anderen Moroder, Lewis and Rinder (Seven Deady Sins, Cocomotion), Soul Interpreten wie Salsoul, Odyssey, Earth Wind & Fire oder die Jazz-Größe Ella Fitzgerald. Im Übrigen vertritt Wang die Ansicht, dass die Historie von House sich im wesentlichen auf ungefähr hundert Scheiben fokussiert und der Rest mehr oder weniger zu vernachlässigen sei. 1997 beginnt er für das Label eines anderen Puristen Platten zu machen: Morgan Geists Environ. Dort erscheint das Album "Idealism". Mittlerweile hat Daniel Wang seine Zelte in Berlin aufgeschlagen, arbeitet an neuem Material und tourt als DJ durch die Landen, immer im Auftrag ewiger Disco-Freuden.

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