laut.de-Kritik
Angezerrte Vocals und wunderschöne Balladen.
Review von Michael EdeleZur Zeit wird der Begriff "Future Pop" ja für alles verbraten, was mit ruhigeren Elektroklängen daher kommt und grob in die Schnittmenge aus VNV Nation, Covenant und Apoptygma Berzerk passt. Was dieser Begriff überhaupt aussagt, ist mir zwar nicht ganz klar, aber er könnte bei "Devolution" wohl ansatzweise passen.
Mit "Sadness" haben Steffen und Thomas einen sehr guten Opener vertont, der zunächst beinahe zögernd beginnt, dann aber immer mehr an Kraft zulegt und am Ende wieder ruhig ausklingt. Während "When The World Disappears" und "Far Too Deep" beide sehr entspannt daher kommen, sind es "Miss You More", welches trotz ebenfalls eher zurückhaltender Klänge definitiv was zum Tanzen ist, und "Drifting Sideway". Jedoch erinnern mich die angezerrten Vocals einen Tick zu sehr an jene Mucke, die auf Jahrmärkten immer bei irgendwelchen schnell rotierenden Brechhilfen aus den Boxen kommt.
Die härtesten Beats, wenn man bei "Devolution" überhaupt von so etwas reden kann, pumpen bei "Digital Dream" und "Mary Jane", die sich beide auch gut auf den Tanzflächen der Clubs machen dürften. Wer aber Musik zum Träumen sucht, programmiert seinen Player auf "A New Dawn" und "You Say". Sollte es tatsächlich noch jemanden geben, der daran gezweifelt hat, dass De/Vision wunderschöne Balladen schreiben können, der wird nach diesen beiden Songs seinen Mund nie wieder aufmachen. Warum sie sich die potentielle Single "The Day's Not Done" bis zum Schluss aufheben, kann ich beim besten Willen nicht sagen.
Die Zeiten der Vergleiche mit Depeche Mode sollten wohl endgültig der Vergangenheit angehören. Leicht unterstützt von Gitarrist Lars Baumgardt und Drummer Achim Färber (Project Pitchfork) haben Steffen und Thomas eine wirklich angenehme Scheibe eingespielt.
1 Kommentar
Ausbruch aus dem schwarzen Zimmer. Neustart und Fortsetzung zugleich
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