laut.de-Kritik
Anspruchsvoller Death Metal mit groovigen Songstrukturen.
Review von Michael EdeleVor zwei Jahren stellte ich in der Review zu "Through Forests Of Nonentities" noch den Vergleich zu Cynic, bzw. Atheist an. Cynic wegen der nach wie vor anhaltenden Tatsache, dass sämtliche Mitglieder bei jeweils bekannteren Bands mit zocken. Atheist, weil man musikalisch in ähnlichen Gefilden wildert.
Bereits der Opener "Annihilation Of Opposites" zeigt ganz deutlich, dass sich die Musikfraktion wohl nur bei Dead Eyed Sleeper so richtig austoben kann. Während Ahab (Stephan, Peter, Corny) die Zeitlupe in all ihrer Pracht praktizieren und Disbelief (Corny) recht straight zu Werke gehen, steht bei der eigenen Truppe der musikalische Anspruch auf der Tageskarte.
Dennoch gehen die Jungs aus dem Odenwald auf "Observing Oblivion" vordergründig eine Spur direkter zur Sache und setzen auch gern einmal auf groovige Songstrukturen. Was aber ganz und gar nicht heißen soll, dass Dead Eyed Sleeper auf komplexe Arrangements, ausgefeiltes Riffing und diverse Ausbrüche in den Highspeed verzichten.
Ganz im Gegenteil. Allerdings haben sie mittlerweile den Dreh deutlich besser raus, wie sich die technisch anspruchsvollen Elemente in leichter nachvollziehbare Strukturen lenken lassen. Solche vorgetäuschte Eingängigkeit muss aber auch ausgeglichen werden. So kommt man mit einem 4/4-Takt, beispielsweise bei "Internal Subjugation", nicht sonderlich weit.
"Observing Oblivion" bietet einmal mehr nicht nur in spieltechnischer Hinsicht Gourmet-Ware, sondern auch in Sachen Artwork und Lyrics. Erwähnenswert zudem die Arbeit von Basser Thomas Amann, die dank der druckvollen, aber transparenten Produktion Chris Kohlmannslehners jederzeit gut zu hören ist.
Für wen in Sachen anspruchsvoller Death Metal aus Deutschland nach Obscura und Necrophagist nicht schon Schluss ist, der sollte Dead Eyed Sleeper wirklich auf seine Liste setzen.
4 Kommentare
Hab eben mal reingehört...Also finde weder das artwork, noch die produktion besonders toll.
Die drums langweilen mich und sind meiner meinung nach ziemlich schlecht abgemischt...die doublebass passagen einiger songs sind echt uninspiriert.
muss mich sputtel anschließen. Das Ding ist langweilig, gibt besseres
Na ja, an sich ist die platte gar nicht mal so schlecht. Die songs haben durchaus mal interessante momente. Aber als hier vergleiche mit Cynic gezogen wurden, habe ich schon etwas mehr erwartet.
Wiedermal ein Aufguss Altbekanntem mit mittelmäßiger Produktion. Und immer diese übertriebene Gerede bei jeder zweitem Newcomber von ihrem auch so großen technischen Vermögen in diesem Genre, sobald nur ein Stück "Progressive" drin steckt. Was nutzt's?