laut.de-Biographie
Emigrate
Richard Zven Kruspe lässt sich 2001 in seiner Wahlheimat New York nieder, wo er sein Zweitprojekt mit dem Namen Emigrate verwirklicht. Der 1967 in der damaligen DDR geborene Rammstein-Gitarrist spricht 2005 im Interview zum ersten Mal ein mögliches Nebenprojekt an, da die provokanten Rocker ein Jahr fern von Tourbussen und Aufnahmestudios bleiben wollen.
Unter dem Pseudonym Emigrate produziert und veröffentlicht Kruspe im August 2007 ein Album, bei dem er nicht nur als Gitarrist, sondern auch als Sänger und Songwriter tätig ist. Inspiration für sein facettenreiches Soloprojekt gibt ihm seine neue Heimat New York und natürlich seine Band Rammstein. Deren langjährige Produzenten Jacob Hellner und Stefan Glauman arbeiteten auch am Emigrate-Debüt mit.
Am Schlagzeug sitzt dabei Henka Johansson von Clawfinger, Arnaud Giroux zupft die Saiten am Bass. Daneben sind noch zwei Freunde aus Berlin, Sascha Moser und Olsen Involtini, mit von der Partie. Moser kümmert sich um die Arbeit am Rechner, während Involtini die Gitarren und den Gesang produziert.
Später spricht Kruspe davon, dass er bereits 2001, als er von Berlin nach New York zieht, mit dem Gedanken an dieses Soloprojekt spielte. Der Name Emigrate steht für die Emigration aus seinem alten Leben in Berlin und seine mentale Distanz dazu.
Im September 2006 macht der Rammstein-Newsletter erstmals auf Emigrate aufmerksam, im Mai 2007 geht die offizielle Homepage online. Die Single "My World" macht als Soundtrack des dritten Teils der Filmreihe "Resident Evil" Furore.
Live wollen Emigrate voraussichtlich nicht spielen, da beschränkt sich Kruspe auf seine Hauptband Rammstein. Für ihn ist dieses Projekt eher ein Reinigungsprozess seiner selbst, seitdem ihm die Arbeit mit Rammstein, die für Priorität hat, auch wieder mehr Spaß macht. Mit Emigrate kann er alles ausbalancieren, was ihm bei Rammstein fehlt. Daher ist auch, so lange Rammstein bestehen bleiben, mit einem weiteren Bestand dieses Projektes zu rechnen.
Kruspes Weg zur Musik verläuft nicht ganz geradlinig. Auf einer Reise in die Tschechoslowakei kauft er mit 16 Jahren eine Gitarre, die er ursprünglich zuhause in der DDR wieder verscherbeln will, um ein wenig Geld zu scheffeln. Anscheinend erkennt er dann aber, dass Frauen auf Musiker stehen, und fängt deshalb selbst an, die Klampfe zu spielen. Geraume Zeit später gibt er einem fremden Mann in einem Café 15.000 Ostmark, damit dieser ihm dafür eine E-Gitarre aus dem Westen mitbringt, die er erst Monate später erhält.
1994 gründet Kruspe zusammen mit Till Lindemann, Oliver Riedel und Christoph Schneider die Band Rammstein, zu der später noch Paul Landers und Christian Lorenz hinzu kommen. Rammstein werden innerhalb der nächsten Jahre zur bekanntesten deutschen Band. Vorher spielt Kruspe schon in den Bands Orgasm Death Gimmick und kurzzeitig auch bei Das Auge Gottes.
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