laut.de-Kritik
Soul, bei dem der Schmalz nicht eimerweise aus den Boxen fließt.
Review von Stefan FriedrichAls Erykah Badus Debut "Baduizm" 1997 das Licht der Welt erblickte, schlug es vor allem in den USA ein wie eine Bombe. Endlich wieder Soul, der es verdiente, so genannt zu werden, ohne dass der Schmalz gleich eimerweise aus den Boxen floss. Entsprechend groß waren die Erwartungen an das zweite Studioalbum.
Inzwischen ist Erykah Badu bei Motown (logische Konsequenz?) untergekommen und das merkt man der neuen Platte an, denn die klingt über weite Strecken verdammt funky. Bei Stücken wie "Kiss Me On My Neck" oder "A.D. 2000" könnte durchaus Stevie Wonder hinter den Reglern gesessen haben und auch sonst scheint Erykah Badu sich vom Backkatalog Motowns inspiriert haben zu lassen.
Bei aller Inspiration hat sie es nicht nötig, zu kopieren, dazu sind ihre Songwriter-Qualitäten inzwischen viel zu ausgeprägt. Sämtliche Stücke der Platte kommen mit einer wundervollen Leichtigkeit daher, alles wirkt natürlich, nicht aufgesetzt wie bei so vielen anderen Möchtegern-Soul-Divas. Selbst Macy Gray stellt für Erykah Badu keine ernsthafte Konkurrenz dar, letztere spielt inzwischen in einer ganz eigenen Liga.
Doch egal ob Funk oder Soul, "Mama's Gun" lebt von der unglaublichen Stimme dieser Frau. Und die hat durchaus das Zeug dazu, die Diana Ross dieses Jahrzehnts zu werden.
2 Kommentare
Sehr lustloses Review. Gings in diesem jetzt um Erykah Badu, oder mehr um die CD?
besser gehts kaum noch...die queen of neo-soul, geistige anführerin der soulquarians schafft es auch in ihrem zweiten longplayer durchgehend zu überzeugen. auch hier wieder starke einflüsse aus jazz, soul und hip hop...die perfekte mischung und dieser cremig-leichter gesang. 5/5!