laut.de-Biographie
Europe
"We're leaving together, but still it's farewell ..." intoniert im Sommer 1986 ein gut aussehender dauergewellter blonder Schwede. Wenige Monate später liegt ihm Welt zu Füßen: Mit Lyrics über eine Reise zum Mars, einem bombastischen Keyboardintro und einem spektakulären Gitarrensolo gehört "The Final Countdown" auch zwei Jahrzehnte nach seiner Veröffentlichung zu den populärsten Stücken bei Sportveranstaltungen oder Radio- und Fernsehsendungen. Vom Handyklingelton ganz zu schweigen.
Die Geschichte Europes beginnt 1978, als Sänger Joakim Larsson alias Joey Tempest auf den Gitarristen John Norum trifft. Die Fans härterer Klänge schließen sich als WC zusammen, nennen sich aber bald in Force um. Mit wechselnden Bassisten und Schlagzeugern halten sie durch, bis sie 1982 bei einen Wettbewerb für junge Bands unter dem endgültigen Namen den ersten Platz ergattern.
Ihr mitgewonnener Manager verpasst ihnen ein gepflegteres Äußeres und besorgt ihnen einen Plattenvertrag. Ihr Debütalbum "Europe" (1983) nehmen sie im Laufe eines Wochenendes auf, dennoch verkauft es sich nicht nur in Schweden, sondern auch in Japan ganz gut. Einen Erfolg, den sie ein Jahr später mit "Wings Of Tomorrow" ausbauen können.
1985 verpflichten sie den Keyboarder Mic Michaeli, der ihrem Sound eine kommerziellere Note verleiht. Das ist der Durchbruch: Mit der Single "The Final Countdown" sorgen sie weltweit für Furore, neben Single und gleichnamigen Album schaffen es auch die Auskopplungen "Rock The Night" und "Carrie" in die hohen Etagen der Charts.
Auf dem Höhepunkt angelangt, verlässt Norum überraschend die Band: Er kann sich mit Playbackauftritten, Fernsehshows und dem geschleckten neuen Look nicht anfreunden. Während Europe mit Key Marcello als Ersatzmann weitermachen, kehrt Norum zunächst nach Schweden zurück und zieht in den 90er Jahren nach Los Angeles, wo er mit mäßigem Erfolg einige Soloplatten veröffentlicht.
Zwei Jahre lang sind Europe gefeierte Stars, die weltweit Auftritte mit den bekanntesten Rockgruppen feiern und haufenweise Platinauszeichnungen sammeln. Ihr Nachfolgealbum "Out Of This World" macht 1988 jedoch deutlich, dass sie den großen Erfolg nicht wiederholen können. Die Konzerthallen werden kleiner, der Umsatz geht zurück. Die Singleauskopplung "I'll Cry For You" aus ihrem fünften Album "Prisoners in Paradise" (1992) erreicht in England zwar noch Platz 28, der Enthusiasmus ist jedoch verflogen. 1993 gibt die Band ihre Auflösung bekannt.
Während Tempest in den folgenden Jahren mehrere Soloalben veröffentlicht und zumindest in Schweden auf ein treues Publikum zählen kann, kommen immer wieder Gerüchte über eine Reunion auf. Am 31. Dezember 1999 tun sich Europe tatsächlich für einen Abend zusammen, um ihren Hit zur Jahrtausendwende noch einmal live zu spielen.
2003 ist es schließlich so weit: Auf ihrer Homepage kündigen sie neues Material, eine DVD und eine Weltour an. Beteiligt sind alle Mitglieder der erfolgreichsten Phase inklusive Gitarrist Norum. Europes sechstes Studioalbum "Start From The Dark" erscheint 2004.
Den großen Erfolg wiederholen sie damit nicht mehr, aber sie scheinen dennoch Gefallen an der Angelegenheit zu finden. Im Oktober 2006 veröffentlichen sie mit "Secret Society" eine weitere Platte und begeben sich damit wieder on the Road.
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