laut.de-Kritik
Felix Stallings Jr. mixt sich durch 20 Jahre Disco.
Review von Daniel StraubSein "Kittenz And Thee Glitz"-Album machte ihn neben Miss Kittin und Chicks On Speed zu einem der Protagonisten moderner, analoger Technosounds, die später unter der Bezeichnung Electroclash eine eigene Schublade erhielten. Um uns die Wartezeit auf sein neues Album zu verkürzen, stellte sich Herr Felix Stallings Jr. an die Turntables und nahm "A Bugged Out Mix" auf. Knapp zwanzig Jahre Disco-Geschichte lässt Housecat gewohnt open-minded Revue passieren.
Berührungsängste kennt der Mann, der im zarten Alter von 15 Jahren seine erste Hitsingle releaste, nicht. Auf seinem "A Bugged Out Mix" finden aktuell angesagte Acts wie die New Jersey Boys von Metro Area mit ihrer Single "Caught Up" ebenso ihren Platz, wie lange nicht Gehörtes von Anne Clark.
Ihr Klassiker "Our Darkness" verleiht Housecats Discoset eine gewisse wavige Würze, die durchaus gefällt. Covenants "Bullet" im Ellen Allien-Remix rundet den Ausflug in die dunklen Gefilde elektronischer Tanzmusik ab.
Ansonsten herrschen lockere House- und Discogrooves in Felix Da Housecats Mix vor, was "A Bugged Out Mix" auch tauglich für den Einsatz zu Hause macht. Mit gewohnt kurzen Übergangen stellt er alt gegen neu, verbindet Tracks aus seiner Jugend wie "It's A Cold World" aus dem Jahr 1986 vom 'Godfather of House' Frankie Knuckles mit Jamie Principle mit aktuellen Electro-Produktionen von Ladytron oder Legowelt.
Hier greift ein Mann ohne Scheuklappen in seine Plattensammlung und fördert dabei so manchen Schatz zu Tage. Das macht "A Bugged Out Mix" so aufregend und tröstet über den manchmal ein wenig roh wirkenden Mix hinweg.
Schleierhaft bleibt mit hingegen, was das Label React, wo ansonsten feine Mixe von Luke Slater, Jeff Mills, DJ Hell oder Laurent Garnier auf CD gebrannt werden, mit dem zweiten Silberling bezwecken wollte. Zehn Tracks finden sich darauf von Giorgio Moroder über Jello und Depeche Mode bis zu Yoko Ono; allerdings nicht im Mix, sondern einfach hintereinander gestellt.
Das mag auf Vinyl hilfreich sein, wo man die Tracks selbst mixen kann. Auf CD machen ausgespielte Versionen anderer Künstler, wenn man vom Thee Maddkatt Courtship III Track einmal absieht, auf einer Felix Da Housecat-CD wenig Sinn. Da wäre es ehrlicher gewesen die zweite CD einfach wegzulassen und den Geldbeutel der Käufer zu schonen, anstatt das ganze Ding unnötig aufzublasen.
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