Porträt

laut.de-Biographie

Foxes

Wenige Dinge sind so beständig wie die Liebe der Popwelt zu gutaussehenden jungen Frauen mit Teenappeal und ordentlich Melodram in der Stimme. Wenigstens dient die ewige Dauerberieselung mit jenem Konzept in Radio, TV und Internet als relativ zuverlässiger Indikator für diese Annahme.

An Thronanwärterinnen mangelt es dabei scheinbar nie: So wie auf Britney Christina folgte, beschreitet Foxes seit 2011 Pfade, die Marina And The Diamonds und Florence And The Machine durch Britannien geschlagen haben.

Louisa Rose Allen wird 1989 im englischen Southampton geboren. Wie ihre Vorbilder verschreibt sie sich dem kunstvoll orchestrierten Überschwang: Ihr Sound schwappt über vor Hymnenhaftigkeit, die mal introspektiv, meistens aber dance-kompatibel ausproduziert klingt. Eingängigkeit und die Koketterie mit einer kindlich-naiven Unschuld formen das Leitmotiv der Britin, der es an symphonischem Pathos und Hall auf der Stimme selten zu viel wird.

Dabei beherrscht Foxes ohne Zweifel ihr Organ. So kitschig ihre Lyrics ausfallen mögen, wenn sie immer wieder verbrauchte Motive wie das der tragischen "Beauty Queen" benutzt, so beliebig ihre Gastbeiträge für einen Rudimental-Drum'n'Bass-Track, die Emopopper Fall Out Boy oder Jessie Ware wirken … wenn sie rein akustisch ihre Stimme hebt, überzeugt sie.

Und zwar nicht nur die Plattenfirmen (nach der Premierensingle "Youth" auf Neon Gold Records wechselt sie zum Sony-Sublabel von "Idol"-Erfinder Simon Fuller). Auch die renommierte Jury der Grammy Awards zeichnet Louisa Allen indirekt aus. Dank ihres Gesangsbeitrags auf Zedds Track "Clarity" geht der Produzent 2013 mit der Auszeichnung für "Best Dance Recording" heim. Außerdem erobert das Stück Doppelplatin in Australien, Platin in Kanada und den USA und Gold in Neuseeland.

Ziemlich beeindruckende Zwischenbilanz für die seinerzeit 24-Jährige. Foxes zögert nach so vielen Ovationen nur kurz und lässt auf die erste EP "Warrior" 2014 den Langspieler "Glorious" folgen. "Das Album klingt für mich wie eine Pechsträhne, die von Popelementen durchsetzt ist", sagt die Sängerin.

Ihren fuchsigen Namen erklärt sie unterdessen mit einem "wunderschönen Traum, den meine Mutter einst hatte. Füchse liefen darin unsere Straße in Southampton entlang". Besagte Mutter beschallt das Zuhause zudem vorzugsweise mit - Überraschung - Kate Bush und Patti Smith.

Für den Traum des Popstars entscheidet sich Allen infolgedessen gegen die ursprünglich geplante Karriere im Schönheitssalon. Sie zieht nach London, um wie ihre Geschwister am Institute of Contemporary Music Performance zu studieren. Doch nur wenig später exmatrikuliert sie sich schon wieder. Theorie ist ihre Sache nicht. Filme dafür um so mehr.

"Filmmusik bot eine frühe Inspiration für mich. Ich finde es faszinierend, dass sie ein Gefühl und eine Geschichte ganz ohne Worte transportieren kann. Das möchte ich mit meiner Musik auch." Seit ihrem Durchbruch begeistert sich Foxes für den karamellisierten Dancepop von Robyn, tourt mit Pharrell Williams durch Europa und modelt für Adidas. Das ewige Popbrimborium, eben.

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