laut.de-Kritik

Best Of ohne Überraschungen.

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Das Fest der Liebe steht vor der Tür. Ein großer Teil seines Erfolges in unseren christlichen Breitengraden geht auf seine Verlässlichkeit zurück. Es wird immer am gleichen Tag gefeiert. Die Geschäfte laufen mit Lebkuchen und Kunden über und man zofft sich fröhlich mit der Familie. "Last Christmas" dudelt aus sämtlichen Boxen und Frankie Goes To Hollywood hauen eine weitere Best Of auf den Markt. Oder mindestens eine "The Power Of Love"-Maxi. Klassische Werte in einer verrückten Zeit.

Die Trackliste der Best Of kann man bereits im Voraus erahnen. Überraschungen sind bei dem übersichtlichen Bandkatalog doch eher rar gesät. Um den ewig wiederkehrenden Standard etwas aufzupeppen und die alten Fans noch einmal zu mobilisieren, gibt es ein paar bisher schwer zu findende Remixe. Fertig ist die Weihnachtsgans.

Bereits im August durfte sich das gemeine Volk über "Sex Mix - Archive Tapes and Studio Adventures, Volume One" freuen. Nicht einmal drei Monate später steht nun "Very Best Of – Frankie Said" in den Läden. Gespannt warten wir auf das erste Jahr, in dem monatlich ein neues Frankie Goes To Hollywood-Album erscheint.

Bei all dem Betrieb kann man als Plattenfirma schon mal durcheinander kommen. So wirbt ein großer Aufkleber auf der CD mit "Eight singles, three #1s, classic album and two of the biggest-selling 12'' singles of all time." Acht Singles? Ein kurzer Blick in die Bandhistorie zeigt, dass sie es zu Lebzeiten auf gerade einmal sieben geschafft haben. Aber was soll's. Wer sich an die Achtziger erinnert, war eh nicht dabei.

Der Einstieg fällt höchst kuschelig aus. Einem "Two Tribes" Piano-Intro folgt "The Power Of Love". Erst danach geht es mit "Relax" richtig zur Sache. Die meisten Songs sind mit einem eher seltenen, aber kaum vom Original abweichenden Remix oder wie "Born To Run" gar als Live-Version vertreten. "Kill The Pain" war tatsächlich auf noch keiner Best Of zu finden. Bang!

Um es noch einmal klar zu machen. Frankie Goes To Hollywood war eine großartige Band, die nicht umsonst den Achtzigern trotz ihrer kurzen Schaffensphase und gerade einmal zwei Alben und einigen Übertiteln einen dicken dekadenten Stempel aufgedrückt hat. Die Veröffentlichungspolitik der Plattenfirma wird hingegen mehr und mehr zum Ärgernis.

Trackliste

  1. 1. Two Tribes (Introduced Via The Piano Of Anne Dudley)
  2. 2. The Power Of Love
  3. 3. Relax (The Last Seven Inches)
  4. 4. Two Tribes (We Don't Want To Die)
  5. 5. War!
  6. 6. Welcome To The Pleasuredome (A Remade World)
  7. 7. Ferry Cross The Mersey (And Here I'll Stay)
  8. 8. Rage Hard
  9. 9. Watching The Wildlife
  10. 10. Born To Run (Live On 'The Tube')
  11. 11. Warriors Of The Wasteland (Attack) 7''
  12. 12. Kill The Pain
  13. 13. Maximum Joy
  14. 14. Two Tribes (Annihilation) 12''
  15. 15. Relax (New York) 12''
  16. 16. The Power Of Love (...Best Listened To By Lovers)

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