laut.de-Biographie
Freddie King
Er war vermutlich der einzige der "drei Kings des Blues", der den Nachnamen "King" seit seiner Geburt trug. Wobei sich wie so oft nicht alle Quellen schlüssig sind. Fest steht, dass er neben B.B. und Albert der jüngste war. Und auch derjenige, der als erster starb.
1934 kommt er in Gilmer, Texas als Freddy King Christian in einer musikalischen Familie zur Welt. Bereits mit sechs lernt er, Gitarre zu spielen. Eine Leidenschaft, die ihn für den Rest seines kurzen Lebens begleitet.
Ende der 40er Jahre zieht er mit seiner Familie nach Chicago. Dort kommt er mit der elektrischen Blues-Szene in Verbindung. Nach einem Auftritt lernt er Howlin' Wolf kennen, der sich vom erst 16-Jährigen begeistert zeigt. "Junger Mann, du spielst die Gitarre wie eine alte Seele. Der Herr muss dich hierher geschickt haben, um den Blues zu spielen", soll er zu ihm sagen.
Unter Anleitung von Größen wie Wolf, Muddy Waters und deren Bandmitgliedern verfeinert King seine Technik. Um härter zu klingen, verwendet er am Zeigefinger einen Metallkappe und am Daumen ein Plastikring mit einem Plektrum, die später neben verschiedenen Gibson-Modellen zu seinem Markenzeichen werden.
Tagsüber schuftet er als Stahlarbeiter, nachts tingelt er durch die Clubs der Stadt und spielt als Sessionman. 1953 nimmt er seine ersten Singles auf, ohne jedoch Erfolg zu haben. Erst 1960 gelingt es ihm, aus der Musik einen Beruf zu machen: Er unterzeichnet einen Vertrag beim Label King und findet im Pianisten Sonny Thompson einen perfekten Partner.
In den folgenden Jahren nimmt das Duo bei ausufernden Jam-Sessions eine Vielzahl an Tracks auf, die King international berühmt machen. 1961 landet er mit dem Instrumental "Hide Away" seinen größten Hit. Das dazugehörige Album "Let's Hide Away And Dance Away with Freddy King" übt auf folgende Generationen von Gitarrenspielern einen großen Einfluss aus.
The Texas Cannon Ball, wie er wegen seiner Körperfülle und der explosiven Bühnenshows bekannt wird, spielt nicht nur Blues, sondern auch Funk und Soul. 1963 zieht er mit Frau und sechs Kindern nach Memphis, Tennessee. Als sein Bekanntheitsgrad Mitte der 60er Jahre sinkt, ändert er seinen Vornamen von "Freddy" in "Freddie" und findet ein neues Publikum in Europa. Seine erste Tour außerhalb Amerikas 1968 wird zu einem Triumphzug, nachdem Eric Clapton, Peter Green und Mick Taylor ihn zu einem Idol erklärt haben.
Doch das Tourleben mit bis zu 300 Auftritten im Jahr fordert seinen Zoll. Zumal sich Kings Ernährungsplan unterwegs oft auf einen Punkt beschränken soll: Bloody Mary. Er erkrankt an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung, von der es sich nicht mehr erholt. Am 28. Dezember 1976 stirbt er im Alter von 42 Jahren.
Auch nach seinem Tod bleibt Freddie King ein einflussreicher Musiker. So belegt er Platz 15 in der Liste der 100 besten Gitarristen der Welt (laut der US-Version des Rolling Stone) und hat 2012 seinen Platz in der Rock'n'Roll Hall Of Fame gefunden.
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