laut.de-Kritik
Solider Rock mit ein paar Bigbeatanleihen, der einfach gefällt
Review von Stefan FriedrichA Different Beat - bei diesen Worten schwante mir Schlimmes. Alternder Rockstar, der verzweifelt versucht, seine Platte mit ein paar Beats aufzupeppen, um sich so ins nächste Jahrtausend hinüberzuretten, dabei aber nur peinlich wirkt und sich selbst demontiert.
Dachte ich zumindest.
Aber weit gefehlt.
"A Different Beat" wirkt gut durchdacht, frisch und Gary Moore lebendiger denn je. Der erste Track "Go On Home" geht gleich angenehm ins Ohr und rockt wirklich ganz erstaunlich. Solider Rock, mit ein paar Bigbeatanleihen, der einfach gefällt. Beim nächsten Song kommt dann noch die typisch-Moor'sche Bluesgitarre dazu, die aber nie deplaziert wirkt. Ganz nett ist auch die Coverversion von Hendrix' "Fire", wenngleich sie an das Original nicht herankommt. Daran schließt sich der Tiefpunkt des Albums an: "Surrender". Das klingt nach ganz schrecklichem 80er Jahre Schmalz und paßt in keinster Weise zum Rest des wirklich guten Albums. Wieso wir ganze 9 Minuten und 38 Sekunden damit gequält werden ist mir unklar.
Nach diesem kleinen Fauxpas geht es mit "House Of Blues" aber genauso gut wie zu Beginn des Albums weiter. Titel Nr. 8 , "Can't Help Myself" beginnt mit "sanftem" Drum´n´Bass (mußte ja kommen!) und "Fatboy" bezieht sich natürlich auf Mr. Norman Cook, wobei dieser auf seinem Terrain doch um einiges cooler rüberkommt als Gary Moore.
Insgesamt bin ich wirklich angenehm überrascht von diesem Album. Einen so gelungenen Richtungswechsel hätte ich Gary Moore nicht zugetraut.
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