laut.de-Kritik
Dieser Aufforderung kommt man nur zu gerne nach.
Review von Daniel StraubEs ist erst ein paar Monate her, da lud uns der französische DJ und Produzent Ivan Smagghe ein in seine "Death Disco". House- und Electrotunes aus zwei Jahrzehnten mixte er in einen geschmeidigen Flow, der keine Wünsche offen ließ. Nun hat er sich für das britische Label React wieder an die Turntables gestellt und auf "Suck My Deck" 14 Tracks zum Besten gegeben, deren electroiden Verführungskünsten man schnell und in meinem Fall willig erliegt.
Damit stellt sich Smagghe in eine Reihe mit Felix Da Housecat, Carl Cox, Takkyu Ishino, Kemistry & Storm, Laurent Garnier, Luke Slater, DJ Hell und einer ganzen Reihe weiterer Hockkaräter der internationalen Elektronikszene, die sich alle vom traditionsreichen Label in die Plattentasche gucken ließen. Ein Wunder, dass der vielbeschäftigte Ivan Smagghe überhaupt Zeit gefunden hat sich an die Plattenspieler zu stellen. Unter seinem Pseudonym Black Strobe gehört er zur Zeit zu den gefragtesten Remixern in der Szene.
Ob bei seinen Landsmännern The Hacker, Millimetric und David Carretta, den New Yorker Electropunkern von The Rapture, Norwegens Röyksopp oder den Pokerflat-Urgesteinen Märtini Brös, Black Strobe Remixe stehen derzeit überall hoch im Kurs. Für "Suck My Deck" vertraut Ivan Smagghe mit Ausnahme des "Moskow Reise" Remixes jedoch ausschließlich auf die Tracks anderer Künstler. Wie schon bei seiner letzten Mix-CD, so ist auch auf "Suck My Deck" wieder auf den guten Geschmack des ehemaligen Plattenverkäufers Smagghe Verlass.
Zu den Highlights des mühelos dahin gleitenden Mix zählen an erster Stelle der Chelonis R. Jonas Track "The Rush (Sex With The Machines)", erschienen auf dem Berliner Label Get Physical. Ebenfalls dort beheimatet ist DJ T, der mit seinem Remix des Random Factor Stücks "After The Tone" für ein weiteres Glanzlicht von "Suck My Deck" verantwortlich zeichnet. Warme Basslines, Cowbells und allerlei Discoversatzstücke fügen sich bei den Get Physical-Releases zu druckvollen Electro-House-Nummern zusammen.
Voll punkten können auch die alten New Wave und Industrial Veteranen Severed Heads mit ihrem alles andere als kopflosen Track "Dead Eyes Open", den der französische Produzent Joakim hinsichtlich Tanzbarkeit und Clubtauglichkeit überarbeitet hat. So macht "Suck My Deck" nicht nur Freude beim Hören, sondern beinhaltet gleichzeitig jede Menge Kaufempfehlungen für alle electro-affinen DJs und Clubgänger.
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