laut.de-Kritik
Geschmeidige Grooves von Sven Väths Resident.
Review von Daniel StraubFür Jean F. Cochois könnten die Sterne am Himmelszelt zur Zeit nicht intensiver funkeln. Sven Väth offerierte dem gefragten Produzenten und DJ eine Residency in seinem neuen Cocoon Club in Frankfurt, wo er nun einmal im Monat zusammen mit Terry Lee Brown Jr. die heißesten House-Scheiben zum Drehen bringt. Einen kleinen Einblick in sein Plattenköfferchen gibt uns Jean F. Cochois mit dem dritten Teil seiner "Deep Train"-Serie, die ihn einmal mehr als DJ mit viel Feeling für smoothe Grooves und knackigen Drive ausweist.
Sechzehn Tracks versammelt der Mann, dem schon Faithless oder Rammstein ihre Tracks zum Remixen antrugen, auf "Deep Train 3". Was sich Jean F. Cochois von der Wirkung seiner Musik erhofft, macht der Untertitel zu "Deep Train 3" deutlich. 'Enlightening Tracks' prangt es überdeutlich auf dem Cover. Ein hoher Anspruch, an dem sich nicht jeder DJ gerne abarbeitet. Jean F. Cochois scheint damit keinerlei Probleme zu haben. Ganz im Gegenteil. Wenn er in sein Plattencase greift, bleibt nichts dem Zufall überlassen.
Die innere Dramatik, mit der die Tracks arrangiert sind, weist Jean F. Cochois als feinen Performer aus. Geschmeidig weiche Deep-House-Tunes US-amerikanischer Prägung eröffnen das Set, bevor mit dem jüngsten musizierenden Spross der schwedischen Dahlbäck-Familie eine gute Portion technoider Drive in den Mix kommt. John Dahlbäch, Cousin von Svek-Urgestein Jesper Dahlbäck, bereitet mit der wohlig tiefen Bassline von "Warm Breeze" das Terrain für den überzeugendsten Track des Albums: Phoniques "The Red Dress".
Im Frühjahr auf Steve Bugs Dessous Imprint veröffentlicht gehört der Track dank des melodisch antreibenden Remixes der Tiefschwarz-Brüder inzwischen in weiten Kreisen zum unverzichtbaren Club-Tool. Widerstand zwecklos und dickes Lob an Tiefschwarz, die uns seit geraumer Zeit mit einer Dancefloor-Perle nach der anderen erfreuen.
Kurz vor der Endstation legt Jean F. Cochois' "Deep Train 3" mit Adam Freelands "Supernatural Thing" einen Zwischenstopp im Progressive House ein. Perkussives von Pascal FEOS und Hypnotisches aus dem Hause des polnischen Produzenten Jeff Bennett aka Michel Mirecki lassen "Deep Train 3" langsam ausrollen. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, sollte es sich nicht nehmen lassen, am zweiten Samstag im Monat in den Cocoon Club zu pilgern und sich dort von den Livequalitäten des Jean F. Cochois zu überzeugen.
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