laut.de-Kritik
Pop für Erwachsene ...
Review von Kai KoppDie größte Befriedigung eines Rezensenten besteht darin, im Meer der Veröffentlichungen eine funkelnde Perle auszumachen. Zum Glück ist das nicht schwer, da wirklich respektable Alben ihr Potenzial meist ab der ersten Note offenbaren. "Bohre ein Loch in den Belag und sag mir, was du siehst" ist ein solches Album.
"'Drill A Hole In That Substrate And Tell Me What You See' hörte ich einen Bauarbeiter sagen, der in der Straße Kanalrohre suchte. Es kam mir dann irgendwann, dass dieser Spruch die perfekte Metapher für mein Leben ist. Es ist ja so, dass mein Geist nicht richtig sortiert war und ich immer versucht habe, herauszufinden, wo denn die Rohre waren, die ich dort und da suchte."
Jim Whites eigenwilliger Lebensstil und die damit einhergehenden Lebenserfahrungen übertragen sich nahtlos auf seine Texte und Songs, die er zwischen Pop, Country und Folk ansiedelt. Slide Gitarren, Banjos und Akkordeon ergänzen die sensibel gestalteten Stimmungen seiner Kompositionen. Singer/Songwriter-Pop für Erwachsene, in deren Plattenschrank sich auch Tom Waits und Elvis Costello findet.
Ohne in fremden Gärten zu wildern, besitzen seine Lieder eine seltsame Schönheit. Ihre Ausdruckskraft beziehen sie aus ihren Geschichten, Stimmungen und Atmosphären. "Ich liebe es, den Stücken eine Landschaft zu verpassen, Blumenbeete zu pflanzen ... wenn du weißt, was ich meine ..."
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