10. November 2009

"Viele Träume sind geplatzt"

Interview geführt von

Diskurspop. Welch schrecklicher Begriff! Und doch: Wer kommt schon drum herum beim Schreiben oder Reden über den vielleicht wichtigsten Kopf im deutschsprachigen Pop der letzten zwei Dekaden. Die Rede ist, na klar, von Jochen Distelmeyer, Boss einer seit 2007 nicht mehr existenten Combo namens Blumfeld.Wild die Spekulationen, die nach Auflösung der Band ins Kraut schossen: Macht 'Uns Jochen' jetzt den Dylan? Den deutschen Ingmar Bergman? Was kommt?

Die für nicht wenige dann doch erstaunlich unüberraschende Antwort gab Distelmeyer unlängst mit der Veröffentlichung seiner ersten Soloscheibe "Heavy", die gar nicht so viel anders tönt, als das, was wir von Blumfeld her kannten.

Wir erwischen den Sänger via Telefon in seiner Hamburger Heimat, kurz vor Beginn einer Tour. Der gute Jochen wirkt extrem entspannt. So entspannt, dass es schon auch mal 'ne Weile dauern kann, bis er zur Antwort anhebt. Distelmeyer ist eben tatsächlich ein reflektierter Kopf.

Verbale Schnell- und oder Fehlschüsse bekommt man ja auch genug geboten im Lande Pop. Warum also nicht mal etwas Schweigen zulassen zwischen den Fragen und den wohl formulierten Antworten?

Wenn's okay ist, würde ich dir zu Beginn gern ein paar Zeilen aus einer überregionalen Zeitung anlässlich einer Albumveröffentlichung aus deutschen Landen vorlesen. Da war unlängst die Rede von "Umgangspoesie, die in ihrer Einfachheit große Glaubwürdigkeit ausstrahlt", "Geniestreiche, die auch noch in 20 Jahren nichts von ihrer Eindringlichkeit und Wucht verloren haben werden", "eine fast biblische Sprache", "höchste Kunstfertigkeit", "Es geht um Themen und Überlegungen, für die früher in der Literatur Platz war, in der Lyrik Hölderlins oder in den Gedichten von Brecht …"

Und ich soll das jetzt kommentieren oder was?

Wenn du magst, vielleicht fällt dir dazu ja was ein. Wer könnte da gemeint sein?

Keine Ahnung.

Man mag es kaum glauben, aber das fand sich im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung vom 5. Oktober anlässlich der neuen Platte von Tokio Hotel, "Humanoid".

Aha, okay.

Hast du überhaupt schon mal bewusst ein Lied von denen gehört?

Ne, nicht wirklich.

Das ist jetzt vielleicht ein etwas kryptischer Einstieg, aber als ich den Text in der SZ lass, habe ich mich gefragt: Wer sind eigentlich die Erben von Blumfeld im jüngeren deutschen Pop? Nicht, dass Tokio Hotel da wirklich in Frage kämen. Aber ganz ähnliche Lobpreisungen wie in dem Artikel gab es sicher früher auch für Blumfeld.

Ach so, jetzt verstehe ich, ja. Aber ich kenn' mich da wie gesagt nicht so gut aus (Pause) mit der Band.

Gibt es denn Künstler im deutschen Pop, wo du das Gefühl hast: Die gäbe es vielleicht nicht ohne Blumfeld?

Da müsste man die Bands direkt fragen, was denn deren Einflüsse waren. Ich kann das nicht beurteilen, beschäftige mich auch nicht so sehr mit deutschsprachiger Musik. Außer, dass ich das zufällig mal mitbekomme. Keine Ahnung.

Zuletzt musste ich beim neuen Virginia Jetzt!-Album an dich und Blumfeld denken, das ganz wunderbar romantisch und kitschig ist. Ohne bestimmte Blumfeld-Lieder, ohne Platten wie "Old Nobody", wäre das heute vielleicht gar nicht möglich im deutschen Pop.

Das ist eine sehr talentierte Band und ich kann mir vorstellen, dass das sicher ganz toll geworden ist, aber ich habe auch das nicht gehört und kann dazu nichts sagen.

In einem dieser neuen Songs "Alles ist Gut" heißt es: "Und so steh ich im Zimmer zwischen Möbeln von früher / Und du schaust zu mir angelehnt an die Tür mit all der Eleganz, die in deinen Augen ruht / Ein Kuss und ein Schweigen, das spricht, und alles ist gut". Mich hat das ans Ende deiner neuen Platte erinnert, wo es heißt: "Ich sitz' hier und bin froh, ich lieb Dich und das Leben, was auch kommt und so oder so."

Also, das Gefühl kann ich natürlich nachvollziehen, klar. Aber lass uns mal über was anderes reden, ich muss ja hier nicht die ganze Zeit die Sachen anderer kommentieren. Ich kenn' das nicht, aber es ist bestimmt ganz gut.

Okay, Themenwechsel: Deine Solo-Platte "Heavy" ist ja nun schon eine Weile draußen. Was sagst du zu den Reaktionen? Warst du überrascht?

Überrascht war ich nicht, nein. So viel habe ich auch nicht mitbekommen, da ich noch sehr mit dem Album und den Tourvorbereitungen beschäftigt war, aber das, was ich mitbekommen habe, fand ich okay. Nicht besonders ungewöhnlich oder überraschend.

Gemeinsamer Nenner vieler Kritiken war: So anders als Blumfeld ist das ja alles gar nicht. Nach der Vorab-Promo "Wohin mit dem Hass?", dem Video dazu und dem Albumtitel "Heavy" hatten einige wohl doch eine ganz andere Richtung erwartet.

Hmm, das kann schon sein, für mich aber hat der Titel des Albums nicht unbedingt mit der Härte einiger Stücke darauf zu tun. Was ich an dem Titel gut fand, war, dass er auch zu den scheinbar softeren oder melodiöseren Songs gut passt. Da geht es ja auch um ziemlich heavy stuff, sozusagen. Und ich sehe mich auch nicht als Genrekünstler.

Gab es denn anfänglich Pläne, vielleicht doch in eine ganz andere Richtung als mit Blumfeld zu gehen?

Ne, Pläne gab es nicht. Ich hatte mir eine Zeit lang frei genommen oder mir zumindest vorgenommen, mir frei zu nehmen, um darauf zu warten, was sich vielleicht an Angeboten oder Möglichkeiten bietet. Aber das war alles nicht so spannend. Ich habe dann doch relativ schnell wieder zur Gitarre gegriffen und Songs geschrieben, mich auch sehr wohl dabei gefühlt und wusste, dass ich ein Album machen möchte.

Der Spex gegenüber hast du gesagt: "Ich mache das Gleiche wie vorher, aber mit einer anderen Haltung". Wie sieht denn diese andere Haltung aus?

Ähm (lange Pause) ... Es gibt nichts, an dem ich mich orientiere, außer mir selber.

Und das war bei Blumfeld nicht so?

Das war bei Blumfeld auch schon so, aber natürlich habe ich mich da in einer Umgebung aufgehoben gefühlt von Leuten, deren Songs, Platten, Filme ich gut fand und die eine Art Präsenz hatten in mir. Das ist jetzt nicht mehr so.

Und das geht einher mit einer größeren Freiheit, wirklich das zu tun, was dir entspricht?

Ich hab früher auch schon das getan, was mir entspricht und was ich möchte. Das ist nicht der Unterschied. Der Unterschied ist, dass ich keine anderen Orientierungsinstanzen mehr brauch', um zu wissen, dass das, was ich tue, richtig ist. Wenn man jung ist und anfängt und Fan ist von anderer Musik, anderen Künstlern, besteht das Schöne ja auch darin, dass man sich so ins Verhältnis gesetzt sieht zu denen auf diesem unsichtbaren, nur hörbaren Kontinent von Musik.

Und dass man das Gefühl hat, man ist Teil dieser Bevölkerung. Es gibt Leute, die das schon länger machen, deren Arbeit man schätzt, vielleicht auch bewundert. Das hat in manchen Momenten etwas Tröstliches, Hilfreiches, wenn man guckt, wohin man so gehen kann mit seinen Sachen. Im Leben eigentlich noch mehr als in der Kunst.

Aber irgendwann, im Laufe der Jahre und mit den Erfahrungen, die man sammelt, ist der Stellenwert dieser anderen nicht mehr so groß. Man geht dann den Weg alleine. Ein Weg, den kein anderer gehen kann. Und keiner vorher gegangen ist. Kannst du das verstehen?

Das gilt ja letztlich eigentlich für jeden Menschen, oder? Dass man zwar Freunde, Familie, Vorbilder hat. Seinen Weg dann aber doch allein gehen muss.

Genau. Das erfordert auch eine Bereitschaft dazu. Man kann sich auch sehr lange in einem Geisterreich aufhalten, das ist auch ganz komfortabel. Aber unter dem Strich ist das zu wenig.

"Bringt Dieter Meier die Rinder denn selber um?"

Auf deinem Album gibt es den Song "Bleiben oder gehen", der sicher eher auf eine Zweierkonstellation abzielt. Bei Blumfeld standet ihr ja auch irgendwann irgendwie vor dieser Frage: "Heißt es Abschied nehmen"?

Ne, das bezieht sich nicht auf Blumfeld, das Stück.

Schon klar, aber könnte man das nicht übertragen, vom Gefühl her?

Also ich nicht. Du kannst das gerne machen (lacht). Aber ich für mich mach' so was nicht. Das war doch eine andere Situation.

Du hast von der Zeit nach Blumfeld gesprochen, in der du erst einmal abwarten wolltest. Und es gab dann wohl tatsächlich Anfragen, Angebote aus anderen Kunstbereichen ...

Auf die habe ich aber nicht gewartet. Das war nicht der Grund, wieso ich mir so eine Auszeit habe verorten wollen. Ich wollte einfach nicht gleich wieder in die Musik.

Sondern erst einmal in dich reinhören: Habe ich vielleicht das Bedürfnis, ein Buch zu schreiben, Regie zu führen ..?

Genau. Obwohl mir klar war, dass ich kein Bock drauf habe, ein Buch zu schreiben oder Regie zu führen. Das war zu dem Zeitpunkt nicht interessant. Es hätte aber irgendetwas anderes passieren können. Ich dachte, vielleicht passiert etwas Unvorhersehbares, was mich mitreißt. Ist dann ja auch: Musik und die Songs, die plötzlich da waren.

Du hast ja in der Vergangenheit schon bei Blumfeld-Videos Regie geführt ...

Ich hatte aber keinen Film oder so was in Planung. Das bedarf dann doch einer längeren Planungszeit. Ich hatte wirklich keine genauen Vorstellungen. Die Idee bei dieser ein paar Wochen oder Monate dauernden Auszeit vom Musikmachen war: Es hätte irgendwas sein können, eine Modelinie entwerfen, I don't know.

Oder: In die Biolandwirtschaft gehen wie der Dieter Meier von Yello. Nach dem schönen Stück vom "Apfelmann" auf der letzten Blumfeld-Platte hätte sich das doch angeboten.

Ach, der macht Biolandwirtschaft? Das soll ja Knochenarbeit sein. Ich weiß nicht.

Er hat eine Biorinderfarm in Argentinien und verkauft das Fleisch wohl unter anderem in Schweizer Restaurants.

Aber dann muss man die ja umbringen, die Rinder.

Bio heißt ja nicht, dass die Tiere nicht umgebracht werden.

Aber bringt Dieter Meier die denn auch selber um?

Gute Frage: Ich kenne nur die Bilder von seiner Homepage, wo er im Cowboy-Style auf einem Pferd thront. Das machen bestimmt andere für ihn.

Ah, okay.

Für dich war doch bestimmt eh klar: Was anderes außerhalb der Kunst mache ich nicht. Oder noch mal Medizin oder was ganz Verrücktes studieren?

Ne, Studium oder so, brauch' ich nicht.

Was lässt dich denn immer noch an die Kraft der Musik glauben?

(lange Pause) Oh, das kann ich schwer erklären. Das Grundgefühl einfach, wenn man Musik hört. Was das mit einem macht. Oder, wenn man selber welche macht. Dieses Grundvertrauen ist schon so lange in mir verwurzelt, seit so langer Zeit. Das kann ich mir gar nicht aussuchen.

Und wenn dieser Glaube doch mal schwächelt, hilft einem dann die Musik anderer Künstler?

Ich glaube, wenn man an die innere Grenze der Kunst gelangt ist, auch an eine Legitimationsgrenze, dann hilft es auch nicht, andere Musiken zu hören. Ich habe aber in meiner Auszeit natürlich viele Songs gehört, die mich stark berührt haben.

Ein Beispiel?

Das sind zu viele Sachen.

"Ich mache Musik für alle"

Auch das Medium Film war dir immer wichtig. Wenn es in Interviews um den neuen Song "Murmel" ging, hast du oft davon gesprochen, dass du bei Murmeln an "Men In Black" denken musst. Was war denn der letzte Film, den du gesehen hast?

Oh, ich bin lang nicht im Kino gewesen. Was habe ich denn gesehen? Ach, "Public Enemies" von Michael Mann, ja.

Den fand ich visuell sehr beeindruckend.

Ich fand ihn von der Story, vom Tempo her gut. Ja, ein ziemlich guter Film.

Ich musste beim Song "Murmel" auch an den Film "Alle Anderen" von Maren Ade denken

Den kenne ich nicht.

Noch mehr aber an Figuren von Judith Hermann aus ihrem Band "Nichts als Gespenster". Mit lauter Charakteren, die nur beim Vornamen genannt werden: Ellen und Felix, Jonas und Irene, Jonina und Magnus. Und bei dir heißen die eben Katrin, Martin, Eva ... Kennst du die Erzählungen von Hermann?

Nee.

Wer sind denn Katrin, Martin und Eva im Song "Murmel": Sind das potenzielle Fans oder Freunde von dir? Was sind das für Figuren?

Es gibt so viele Katrins und Martins, ich will das von der Deutung gar nicht eingrenzen.

Meinst du da eine bestimmte Altersgruppe?

Ne, das geht durch alle Altersschichten.

Es heißt dort auch: "Eva hat 'nen Job in Berlin". Zieht es auch dich manchmal nach Berlin?

Ich bin gerne in Berlin. Ich bin aber auch gerne in Zürich oder Wien und anderen Städten. Aber da hinziehen, weiß ich nicht, ob's mich da hinzieht.

Es gibt ja viele Künstler, Musiker, Buchverlage, die es aus diversen Gründen in die Hauptstadt zieht.

Die kann ich gut verstehen, ist ja keine schlechte Stadt, logo. Mir ist aber eigentlich egal, wo ich bin.

Der Song "Murmel" hat so was Idyllisches, Versöhnliches. Zeilen wie: "Ich seh zu wie die Kinder spiel'n". Was hat das mit dir zu tun? Ist das auch ein neues Lebensgefühl, vielleicht das des Vaters, das sich da spiegelt?

Das ist jetzt nicht so ein grundsätzlich neues Lebensgefühl. Der Song ist einfach eine Momentaufnahme. Von etwas vielleicht Idyllischem oder Glücklichem. Es ist aber ein Gefühl, das ich schon lange kenne, das begleitet mich eigentlich so lang ich denken kann.

Ich wollte da immer mal einen Song drüber schreiben: Teil einer Gemeinschaft zu sein, sich gut zu fühlen. Das ist mir mit "Murmel" geglückt. Es ist auch ein Gefühl, was ich jetzt häufig hab', aber nicht in Permanenz, nicht immer. Es ändert sich ja immer alles. Ich weiß aber: Das ist ein Ort, zu dem ich hingehen kann. Den man auch in sich hat.

Und das Wissen um diesen Ort hat etwas Beruhigendes?

Ja, das ist ganz gut. So etwas Unbekümmertes zu haben.

Ich habe auf taz.de einen bösen Kommentar gefunden: Da schreibt ein Leser: "Mein Problem mit Distelmeyer, Blumfeld, Kettcar, Tocotronic? Die machen jetzt alle Papi-Musik. Musik von Papis für Papis.". Siehst du das vielleicht sogar als Kompliment? Es können ja nicht alle Musik für Teenies machen. Vielleicht ist ja Musik von Papis für Papis gar nicht das Schlimmste.

Also, ich mache Musik für alle. Grundsätzlich. Und ich glaube, dass dieser etwas schlank gedachte, vorschnelle Punkt, den da jemand zu machen versuchte, nicht haltbar ist. Das gilt für alle Platten, die ich bis jetzt gemacht habe. Wenn sich derjenige meine Platte mal genauer anhört, wird er merken, dass das ein bisschen oberflächlich ist.

Dein Album erschien zwei Tage vor einer Wahl, als deren Ergebnis nun eine so genannte "bürgerliche Koalition" steht. Blumfeld haben angefangen mitten in der Kohl-Ära, also auch zu Zeiten von Schwarz-Gelb. Hast du eine Meinung zu dieser neuen Koalition, empfindest du das als Rückschritt? Ist das vielleicht auch eine neue Chance für politische Popmusik?

Es ist nicht so, dass mich politische Popmusik besonders interessieren würde. Ich weiß auch nicht wirklich, was das sein soll.

Macht dir denn eine Angela Merkel überhaupt Angst? So wie früher Leute Angst hatten vor Helmut Kohl und dessen Politik?

Angst muss man glaub' ich vor denen nicht haben. Man muss einfach gucken, was die real politisch wollen oder umsetzen. Und dann kann jeder für sich entscheiden, ob er das gut findet oder nicht. Ich finde eigentlich die Politik, die in diesem Land gemacht wird, schon seit langer Zeit nicht gut. Und die neue Koalition ist eben Ausdruck des Zustandes, in dem sich dieses Land befindet.

Und was genau gefällt dir nicht?

Das führt jetzt wirklich zu weit. Wenn man aber die Platten, die ich gemacht habe, hört, dann kann man sich einigermaßen zusammen reimen, was ich davon halte.

Ist es dir wichtig, dass Politiker auch einen Bezug zur Kultur, zu Kunst haben?

Ne, das ist mir egal. Die sollen ihren Job machen. Ob die sich für Musik interessieren oder Kuchenbacken, ist mir ehrlich gesagt egal.

Im Stück "Wohin mit dem Hass?" ist auch von brennenden Wagen die Rede. Hast du für derartige Protestformen Verständnis?

Ähmm (überlegt), ja, ich habe dafür ein gewisses Verständnis. Ich würde das nicht so machen, könnte das nicht so machen. Ich halte das als Bewältigung eines so starken, negativen Affektes wie Hass nicht für das richtige Mittel, aber es ist ein historisch, ja geläufiges und probates Mittel zur Artikulation von Kritik oder Ablehnung der gegebenen Verhältnisse. Ein scheinbar probates Mittel.

Warum die Kaugummiblase auf dem Cover des Albums? Welcher Traum ist da geplatzt?

Es sind ja verschiedene Träume und Blasen und ähnliches in der Vergangenheit geplatzt. Und ich fand eigentlich, dass dieses leichte Bild von einer Kaugummiblase im Bezug zum Titel und auch den einzelnen Stücken ein sehr nahe liegendes ist.

Gibt es auch Träume, von denen du dich in den letzten Jahren verabschieden musstest?

Ähmm (überlegt). Musste, ne, eigentlich nicht.

Nun bist du den ganzen November und auch weit in den Dezember hinein fleißig am Touren. Hast du da besondere Rituale, mit denen du dich auf so was vorbereitest. Schläfst du die Tage davor vielleicht besonders viel?

(lacht) Das würde ich gerne, ja. Ne, es gibt nur Proben vorher, ganz normal, und dann werden die Koffer gepackt, die Busse beladen und los geht's.

Bis kurz vor Weihnachten?

Genau.

Wie feierst du denn Weihnachten?

Das werde ich dir auch gerade verraten.

Meine letzte Frage aber beantwortest du doch hoffentlich: Müssen wir uns Jochen Distelmeyer im Jahr 2009 als glücklichen Menschen vorstellen?

Ähmm, ja, warum nicht. Ja, klar. (Pause) Mehr oder weniger (lacht).

Das absolute Glück gibt's ja wahrscheinlich eh nicht.

(sehr überzeugt) Doch, gibt es! Ich glaube, das gibt es.

In einer anderen Welt?

Wer weiß. Mal sehen. Ich habe ja noch ein bisschen Zeit.

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