Porträt

laut.de-Biographie

Juno030

"Roh, ungeschönt und authentisch", so charakterisiert sich Juno030 auf ihrem YouTube-Kanal selbst. Um die Jahrtausendwende wird sie im Berliner Ortsteil Kreuzberg geboren. Zunächst schreibt sie Gedichte, bis sie auf das Rap-Format VBT aufmerksam wird. In den männlich dominierten Online-Battles fällt ihr ÉSMaticx als eine von wenigen Rapperinnen auf. Mit 15 Jahren verfasst sie erste Songtexte und nimmt selbst an Battles teil. 2018 beginnt sie damit, Lieder aufzunehmen, zu denen ihr Bruder Outakey, ein Produzent elektronischer Musik, die Instrumentals beisteuert.

Ab Frühjahr 2020 dreht Juno030 erstmals Musikvideos zu ihren Songs "Steady Rance", "Stoned Oder So" und "Rede Nicht", die den Alltag in Berlin und die daraus erwachsenden psychischen Beeinträchtigungen behandeln. Gerade in der anonymen Großstadt, erzählt Juno030 der Funke Mediengruppe, laufe "jeder mit seinem eigenen Film durch die Stadt". Dadurch fehle vielen Menschen die "emotionale Kapazität für andere". Mit ihrer musikalischen Herangehensweise "bedrückende Zeilen auf fröhliche Beats zu schreiben", kompensiere sie den Stress.

Als natürlicher Verbündeter erweist sich Duzoe, der sich dank Alben wie "Watchmeburn" nicht zwingend als Frohnatur qualifiziert. Für seine EP "Deleted Scenes" nehmen sie den freudlosen Song "Akward" auf. Bereits im März 2021 erfolgt mit "Pyroman" der Gegenbesuch auf ihrer ersten Veröffentlichung. Unter dem Titel "Alley" erscheint die erste EP über das Hamburger Label Alpheus Recs. Den Stücken "Einfach" und "Wer Will Mich Testen/Pyroman" spendiert Juno030 zwei weitere Musikvideos.

"Durch meine Musik versuche ich, die realistischen Seiten des Lebens zu zeigen und den Hörern zu vermitteln, dass sie nicht allein sind mit dem, was sie fühlen oder erlebt haben", erklärt Juno030 ihr Gegenprogramm zur Markenfixierung der Hip Hop-Szene. Das "krass Sexualisierte oder Politische" weiblicher Rapper akzeptiere sie zwar, doch für sich persönlich lehnt sie diesen Ansatz gegenüber 365 Female MCs ab: "Ich hab' oft das Gefühl, dass es so einen Anspruch an einen gibt, nur weil man eine Frau ist, müsse man gewisse Werte vermitteln. Ich mache Deutschrap, das ist alles".

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