laut.de-Kritik

Sie singen es tatsächlich: "Kill Motherfuckin' Depeche Mode".

Review von

Mittlerweile legen KMFDM wieder in regelmäßigen Abständen neue Alben vor und liefern immer ordentliche Qualität ab. Ein Meisterstück alter Tage gelang der Gruppe aber leider nicht mehr.

Bei einem peitschend-monotonen Opener wie "Kunst" ist das aber auch nicht weiter tragisch. Zumal es hier endlich mal die von mir bevorzugte Erklärung des Akronyms KMFDM zu hören gibt: "Kill Motherfuckin' Depeche Mode" röhrt Sascha Konietzko hier tatsächlich ins Mikro.

Eher was für die elektronischen Tanzmassen, die mit Marilyn Manson aufgewachsen sind, bietet das folgende "Ave Maria", bei dem Lucia Cifarelli ihren ersten Einsatz hat. Auch beim ruhigen "Hello", das in Ansätzen an The Birthday Massacre erinnert, übernimmt sie das Ruder.

Zu den tanzbaren und auch besseren Nummern zählen noch "Quake", das im Ministry-Style daher kommende Industrial-Metal-Brett "Pseudocide" und der Elektro-Track "Animal Out". Dem gegenüber stehen Sachen wie "Next Big Thing", das eher wie eine NDW-Nummer mit etwas mehr Härte und englischen Texten klingt oder das vollkommen vernachlässigbare "I (Heart) Not".

Genau wie das Cover mit der Killerhupen-Braut, die mit einer Motorsäge ein Kreuz bearbeitet, ist auch "Pussy Riot" eine künstlerische Verbeugung vor der ukrainischen Frauenrechtsgruppe Femen, die zuletzt aus Protest gegen den italienischen Vollpfosten Berlusconi blank gezogen haben. Musikalisch ist der Track aber leider nicht wirklich überragend.

So bleibt auch auf diesem Album noch deutlich Raum für Verbesserung. Vielleicht sollten sich Sascha und Co. einfach mehr Zeit zwischen den Alben nehmen, damit etwas weniger Füllmaterial anfällt.

Trackliste

  1. 1. Kunst
  2. 2. Ave Maria
  3. 3. Quake
  4. 4. Hello
  5. 5. Next Big Thing
  6. 6. Pussy Riot
  7. 7. Pseudocide
  8. 8. Animal Out
  9. 9. The Mess You Made
  10. 10. I (Heart) Not

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