laut.de-Kritik
Ein weiterer Beweis für die PISA-Studie.
Review von Michael EdeleEs war ja nur eine Frage der Zeit, bis "Deutschlands meiste Band der Welt" dazu übergeht, ihren Live-Wahnsinn auf der Bühne auch in Bild und Ton festzuhalten. Auf verschiedenen Konzerten ihrer letzten Tour mitgeschnitten, präsentieren uns die drei Berliner auf CD und DVD den ganz normalen Wahnsinn.
Während die CD die typischen Vor- und Nachteile einer Live-Scheibe mit sich bringt, ist natürlich primär die beiliegende DVD interessant. Zwar sind nicht alle Songs der CD auch in Bild und Ton auf der DVD vertreten, doch dafür gibt es noch jede Menge Extramaterial zu bewundern, das an geistigem Dünnpfiff stellenweise kaum zu überbieten ist. Aber kommen wir zunächst auf das Konzert zu sprechen.
Die Fähigkeiten der Kameramänner halten sich offensichtlich in Grenzen, denn man hat es des öfteren mit unscharfen Einstellungen zu tun. Leider verzichten sie auch darauf, eine Einstellung mal länger laufen zu lassen, schnelle Schnitte wie in Videoclips sind angesagt. Vor allem bei Konzerten liegt darin aber oftmals der Reiz. Ansonsten ist das Konzert und die Bühnenperformance natürlich gewöhnt wirr und schräg.
Ob man die drei Irren nun mag oder nicht, die musikalischen Ansätze sind mitunter immer wieder genial. Seien es die fetten Riffs von Buzz Dee, die stellenweise sakralen Keyboards von Alf Ator oder die mehrstimmigen Gesänge von Alf und Stumpen. Die Genialität schwappt zwar ständig in den Wahnsinn über, aber den Fans scheint es genau so zu gefallen. Was Knorkator aus Boney Ms "Ma Baker" machen ist - ähem - beeindruckend.
Gut, die Jungs haben schon einen an der Waffel, daran gibt es keine Zweifel. Die Historie ist dennoch sehenswert, schon alleine was die Fotos und kurzen Videos aus der Vergangenheit von Buzz Dee betreffen. Die anderen stehen dem aber in nichts nach und auch wenn ich Stumpens Tomatentaufe geistig nicht ganz nachvollziehen kann, so sollten die zwei Nasen definitiv mal etwas Zielwasser trinken. Manche der Späße sind geistig unglaublich debil, aber wenn sich die Jungs beinahe bepissen vor Lachen, kann man sich ein Grinsen zumeist nicht verkneifen.
Der Unplugged-Auftritt mit zwei Scheren, einem alten Telefonbuch und einer alten Frau, bei dem die drei Bekloppten "Words (Don't Come Easy)" spielen, ist wieder einmal absolut genial und vollkommen schwachsinnig gleichzeitig. Gleiches gilt übrigens auch für das Video zu "Wir Werden". Die anderen Videos sind mehr oder weniger bekannt und vor allem "Pfrrzzt" ist der Brüller. Wer mit den Clips in "Couckartoffelsalat" allerdings was anfangen kann, sollte vielleicht doch mal den Psychiater seines Vertrauens aufsuchen.
In den Specials gibt es noch die in der Historie erwähnten Pick Up-Aufzeichnungen zu sehen und noch jede Menge anderes, debiles Zeugs. Für Fans der Band also unverzichtbar, für alle anderen, ein weiterer Beweis für die PISA-Studie.
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