laut.de-Biographie
Lagwagon
Sie sind eine dieser Bands, deren T-Shirts nach wie vor auf etlichen Festivals auftauchen, egal ob sie spielen oder nicht: Lagwagon. Gegründet 1990 in Kalifornien, genauer gesagt in Goleta, einem Vorort von Santa Barbara, erobern Lagwagon mit ihrer Mischung aus Hardcore und poppigen Harmonien schnell die lokale Punkszene. Fat Wreck Chords, das NoFX-eigene Label, nimmt das Quintett unter seine Fittiche und 1992 steht "Duh" in den Regalen. Touren steht auf dem Programm und der Bekanntheitsgrad der Band geht steil nach oben.
"Trashed" bringt 1994 viele neue Fans und Lagwagon versuchen, ihr Image als "just another band on Fat Wreck Chords" loszuwerden. Das gelingt nur bedingt, auch wenn ihre ernsthaften Texte sowie das Cover von Van Morrisons "Brown Eyed Girl" sie doch deutlich vom Rest unterscheiden. Wirklich ernst nimmt man Lagwagon dann ab 1995. "Hoss" verkauft sich gut und nicht zuletzt das Cover-Artwork (mit Bonanza-Hoss) macht die Band über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Ende der 90er ebbt die Pop-Punk-Hysterie allerdings wieder ein wenig ab und auch Lagwagon bleiben nicht davon verschont. Zwar produzieren Joey Cape (Vocals), Chris Flippin (Guitar), Chris Rest (Guitar), Jesse Buglione (Bass) und Dave Raun (Drums) weiterhin Platten, stehen aber nicht mehr ganz so weit oben im Interesse der Medien. Sänger Joey hat inzwischen sein eigenes Label gegründet, Drummer Dave haut auch bei Good Riddance undMe First And The Gimme Gimmes auf die Felle, Chris Rest kümmert sich derweil um Allergiekranke. Bassist Jesse ist nach Angaben des Labels zwischenzeitlich "missing in action in the Santa Cruz mountains".
Zum Ende des Jahrtausends erscheinen 1998 "Let's Talk About Feelings" und 2000 "Let's Talk About Leftovers". Joey Cape betreibt nebenher noch das Projekt Bad Astronaut, mit dem er die beiden Alben "Acrophobe" (2001) und "Houston: We Have A Drinking Problem" (2002) aufnimmt. Im neuen Zeitalter melden sich Lagwagon 2003 mit "Blaze" zurück, bevor sie Anfang 2005 in Fat Wrecks "Live In A Dive"-Serie glänzen dürfen. Im Oktober folgt "Resolve". Aufgenommen als Reaktion auf den Tod des ehemaligen Lagwagon-Schlagzeugers Derrick Plourde, klingen die Kalifornier hier zunehmend melancholisch.
Nach der EP "I Think My Older Brother Used To Listen To Lagwagon" (2008) verschwindet der Fünfer erst mal in der Versenkung. Satte neun Jahre nach dem letzten Album taucht die Band erst 2014 wieder auf - die neue, etwas experimenteller orientierte Platte "Hang" im Gepäck. Danach darbt die Anhängerschaft weitere fünf Jahre. Mit "Railer" präsentieren die Kalifornier eine Scheibe, die sich wieder voll und ganz auf den Sound der Anfangsjahre besinnt. In Würde gealtert, sehen Lagwagon der Zukunft entspannt entgegen.
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drummer dave beging 2005 Suizid