laut.de-Biographie
Lampe
Seit 2016 erhellt Tilman Claas alias Lampe die Indie-Szene – leise, aber unaufhaltsam. Ob als Solokünstler oder in kleiner Bandbesetzung, dem Essener Songwriter gelingt es, persönliche Geschichten in minimalistische Lo-Fi-Popsongs zu packen, die irgendwo zwischen Humor, Melancholie und Alltagsironie schweben. Das Ganze kommt ohne großen Schnickschnack aus, was auch den Reiz ausmacht.
Mit unprätentiösen, oft nur drei Minuten langen Songs trifft Lampe den Nerv der Zeit. Die Musik mag zuerst simpel wirken, doch die witzigen Texte haben es in sich. Claas bringt in seinen Werken charmante, manchmal subtile Brüche unter, die Hörerschaft pendelt zwischen Lachen und Nachdenklichkeit. Er beleuchtet alltägliche Themen und Widersprüche so, dass sie plötzlich zu etwas Besonderem werden können – ein Balanceakt zwischen Leichtigkeit und Tiefgang.
Bevor Lampes Debütalbum "Viel Potenzial" 2019 das Licht der Welt erblickt, veröffentlicht er die beiden EPs "Lampe" und "Abbild der Normalität". Mit diesen Releases positioniert sich als Antiheld der Popwelt. Seine bewusst unperfekte, rohe Musik widersetzt sich den glattgebügelten Hochglanzproduktionen des Mainstreams. Das 13-Track-Debütalbum ist fast schon eine Hommage an das Nicht-Perfekte, produziert auf einem 4-Track-Kassettenrekorder. Das Ergebnis: Lo-Fi-Ästhetik mit viel Herz und einem scharfen Blick auf die überarbeitete Leistungsgesellschaft.
Nach der Pandemie knüpft Lampe mit der Single "Immer Muss Ich Alles Alleine Machen" nahtlos an diesen Ansatz an. Der Track erweist sich als hypnotischer Schlafzimmer-Welthit, der mit der Einsamkeit spielt, ohne in Kitsch abzugleiten. Stattdessen lädt der Song mit einem augenzwinkernden Seitenhieb zur Reflexion über die Sehnsucht nach Gemeinschaft ein. Im Oktober 2024 folgt sein zweites Album "Prima", das erneut viele Geschichten und viel Authentizität enthält. Lampe wirkt in jedem seiner Songs so, als ob er dir nach einem langen Tag beiläufig seine Gedanken anvertraut – leicht, aber treffend.
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