laut.de-Kritik
Sex in allen Einzelheiten mit Beteiligung der Eastcoast-Stars
Review von Max HelkeDas neue Album von Lil' Kim soll als eine Danksagung an den verstorbenen Notorious B.I.G. verstanden werden, ließ Lil' Kim verlauten. Klingt aber genauso wie das Debut "Hard Core", mit dem sie bekanntlich die Charts im Sturm eroberte.
Das Besondere bei Lil' Kim waren und sind ihre Lyrics. Egal ob sie über ihre Ex-Freunde herzieht oder über diverse Sex-Praktiken spricht, es geht ausschließlich um Sex in allen Einzelheiten. Allerdings macht sie damit nichts anderes, als ihre männlichen Kollegen, die sich zwar mitunter auch anderen Themen widmen, aber in der Mehrzahl auch nur über Ficken, Bumsen, Blasen rappen. Wie auch immer, Lil' Kim hat ein recht gutes Album fabriziert, was nicht zuletzt an den zahlreichen Gaststars liegen dürfte: u.a. sind Grace Jones und Mary J. Blige zu hören.
Als Produzenten gaben sich die Stars der Eastcoast die Klinke in die Hand, für Puff Daddy war es Ehrensache, die Ziehtochter von Biggie zu unterstützen und auch Mase ließ sich bei diesem Projekt nicht lumpen. Etwas aus dem Rahmen fallen "Off The Wall" und "Do What You Like", bei denen House- oder Techno-Hooks verwendet wurden. Das ist irgendwie nicht so recht zu definieren. Ebenso wird "Custom Made" nicht wirklich besser dadurch, dass ein junges Fräulein während des Songs ununterbrochen stöhnt.
Ansonsten ist das Album (bis auf die Lyrics) ziemlich abwechslungsreich, Beats und Melodien sind fast durchweg gelungen. Den vielen Produzenten ist wohl die Vielfalt zwischen Ruff Ryder Beats und ruhigeren Songs wie "Revolution" zu verdanken.
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