laut.de-Kritik
Death/Metalcore aus dem Ruhrpott.
Review von Michael EdeleNachdem so ziemlich jede US-Metalcore Band hierzulande als pure Innovation angeboten wird und im Endeffekt doch wenig bis gar nichts neues verzapft, haben sich Metal Blade auch mal auf dem deutschen Markt umgeschaut. Dabei sind sie auf Machinemade God gestoßen.
Das Quintett aus dem Ruhrpott macht seine Sache ausgesprochen gut und hat sich von Hatesphere Shouter Jacob Bredahl (u.a. Koroded, Liar) auch einen richtig fetten Sound für das Debütalbum zurecht schnitzen lassen. Neue Impulse verleiht man der Szene mit "The Infinity Complex" aber auch nicht. Genau wie unzählige andere Bands auch sehen sich Machinemade God mit dem Problem konfrontiert, dass in den letzten paar Jahren einfach eine ganze Schwemme an talentierten, jungen Bands in diesem Genre an die Oberfläche kam.
Technisch und auch musikalisch gibt es an der Scheibe eigentlich nichts zu meckern. Mit Leads und Riffs, die deutlich der göteborgschen Death Metal-Schule entliehen sind, segelt die Band in einem ähnlichen Gewässer wie ihre Labelkollegen As I Lay Dying oder Unearth und macht dort durchaus eine gute Figur. Vor allem, was Eröffnungsriffs angeht, haben Machinemade God ein gutes Händchen. Sachen wie "Bleeding From Within", "Downpour Of Emptiness" oder "Forever Gone" fangen richtig geil an, werden dann aber relativ beliebig.
Vielleicht sollte Frontförster Flow Velten seine Shouts auch ein wenig variabler gestalten, um dem Sound eine gewisse Eigenständigkeit zu geben. Damit könnte aus durchaus anständigem Material vielleicht noch eine Spur mehr werden. Wie gesagt, "The Infinity Complex" ist eine wirklich gute Scheibe. Dank der Schwemme an Veröffentlichungen in dieser Richtung wird daraus aber nie ein Meilenstein des Genres.