laut.de-Kritik
Im nüchternen Zustand kann man sich das eigentlich nicht anhören wollen.
Review von Anke SonnenbergDer Ruhrpott-Raver Mark 'Oh ist wieder da und präsentiert uns sein fünftes Album mit dem einfallsreichen Titel "Mark 'Oh", das er seinem im vorigen Jahr verstorbenen Vater gewidmet hat.
Das Album kommt mit flotten Dancefloor-Beats daher, gepaart mit Anleihen aus dem Trancebereich. Ob man will oder nicht, unbewusst wippt man beim Zuhören mit dem Fuß. Und in den meisten Fällen will man garantiert nicht!
Gleich drei schöne Balladen hat Mark 'Oh auf diesem Album verhunzt und zu grauenvollen Danceversionen umgemodelt. "One More Try" stammt im Original von Tommy T. Das mit den Digital Rockers aufgenommene "Because I Love You" hören wir dann doch lieber in der Version von Stevie B., und die Single-Auskopplung "When The Children Cry" hat man vorher schon bei White Lion vernehmen können: so eine Vergewaltigung gehört verboten.
Das ebenfalls bereits als Single ausgekoppelte "Let This Party Never End" kommt im Vergleich zu der restlichen Platte in etwas ruhigeren Tönen daher. "Never stop that feeling", das sowohl auf Mark 'Ohs Debütalbum "Never Stop That Feeling" wie auch auf dem Remix-Album "Never Stopped Living That Feeling" von 2001 zu finden ist, wird hier dann zum dritten Mal angeboten, aber in einer - oh welch große Freude - noch nicht veröffentlichten Version. "Summer Vibes" steht unter dem Motto Reggae meets Dancefloor'. Sollte wie auch das passenderweise asiatisch angehauchte "Tokyo Is Calling" etwas Exotik in den Einheitsbrei aus Technobeats bringen. Die Vocals klingen auf der ganzen Platte zum Glück recht ohrfreundlich, so lange man nicht auf die belanglosen Texte hört. Ein recht nettes Stück und den einzigen möglichen Anwärter auf einen Ohrwurm findet man in "Face 2 Face".
Wäre da nicht der Wechsel zwischen der Sängerin Miss Martha und einer eindeutig männlichen Stimme, könnte einem glatt entgehen, dass man inzwischen schon ein anderes Lied hört. Die Platte ist vielleicht etwas für eine Party, bei der der Alkoholspiegel schon entsprechend hoch und den Leuten egal ist, zu was für Musik sie tanzen. Im nüchternen Zustand kann man sich das eigentlich nicht anhören wollen.
Noch keine Kommentare