laut.de-Biographie
Michy Reincke
Im Umfeld der auslaufenden Neuen Deutschen Welle landet die Hamburger Gruppe Felix De Luxe 1984 mit dem "Taxi Nach Paris" einen Riesenhit, der lange zum unverzichtbaren Programm der üblichen Dudelfunk-Radios zählt. Der Band ist kein übermäßig langer Erfolg beschieden, sie löst sich 1989 auf. Die einzelnen Mitglieder versuchen sich mit unterschiedlichen Vorgehensweisen an neuen Karrieren - die größte davon gelingt dem am 03. Oktober 1959 in Hamburg geborenen Rock-Allrounder Michy Reincke.
Bereits als Teenie packt ihn die Reiselust, und der 16-jährige Michy erkundet auf eigene Faust Europa. Als Fußgängerzonen-Musiker verdient er sich mit der Interpretation von Liedern seines großen Vorbilds Bob Dylan ein bescheidenes Auskommen. Das Studium von Germanistik und Anglistik endet nicht mit dem Sprung in einen bürgerlichen Beruf. Reincke bleibt der Musik treu, und gründet 1984 mit den Freunden Franz Plasa (Gitarre, Gesang), Hans-Jörn Brandenburg (Keyboards), Jürgen Attig (Bass) und Martin Langer (Schlagzeug, Chor) die Formation Felix De Luxe.
Nach dem "Taxi Nach Paris"-Einstand und bis 1987 vier veröffentlichten Alben stagniert die Band-Karriere jedoch. Noch vor dem eigentlichen Split konzentriert sich Michy auf eine Solo-Karriere. Mit der Single "Valerie, Valerie" gelingt ihm ein Achtungserfolg. Doch der umtriebige Hamburger setzt nicht nur auf ein künstlerisches Standbein. Mit seinem eigenen Label Rintintin arbeitet er immer erfolgreicher als Produzent und Songwriter. Unter seinen Fittichen gelingt Stefan Gwildis der Durchbruch.
Immer wieder sorgt Reincke mit seinen Produktions-Aktivitäten für Aufsehen. Zu den bekanntesten Rintintin-Künstlern zählen im Lauf der Lauf der Jahre unter anderem Der Fall Böse, Wolfgang Müller und Anna Depenbusch. Auch als Komponist für Theater- und Filmmusiken macht Michy auf sich aufmerksam. Sogar als Buchverleger betätigt er sich und ebnet so Heinz Strunk den Weg für seine Buch-Erfolge.
Besonderes Augenmerk legt der Hamburger auf die Nachwuchs-Förderung. Mit seinem Freund Hasko Witte gründet er die in Reeperbahn-Clubs beheimatete Konzert-Reihe Lausch Lounge, bei der junge Künstler Auftrittsmöglichkeiten erhalten. Davon macht zum Beispiel vor ihrem eigentlichen Karrierebeginn Annett Louisan Gebrauch.
Immer wieder kehrt Reincke selbst als Musiker und Sänger auf die Bühne zurück. In unregelmäßigen Abständen veröffentlicht er Studioalben, denen sich oft eine Tour anschließt. Längst ist besonders aus der norddeutschen Musikszene nicht mehr wegzudenken. Mit seinem grundsoliden, gern auch mal herzhaft-hemdsärmelig dargebotenen Song-Mix aus deutschsprachigem Pop und Rock begeistert er über Jahrzehnte hinweg junge und alte Fans.
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