laut.de-Biographie
Milow
Lassen wir die Kirche doch mal im Dorf. Und zwar im Dorf Milow in Mecklenburg-Vorpommern. Dort gibt es eine wunderschön anzusehende Kirche aus dem 14. Jahrhundert. Mit dem beschaulichen Fleckchen im Landkreise Ludwigslust hat der Sänger aber wenig gemein. Vielmehr handelt es sich bei Milow um einen Singer/Songwriter aus Belgien, der 1981 in Leuven unter dem bürgerlichen Namen Jonathan Vandenbroeck das Licht der Welt erblickt.
In den Fokus der Öffentlichkeit tritt Jonathan 2004, als er beim belgischen Nachwuchsfestival Humo's Rock Rally ins Finale einzieht. Sein Sound, irgendwo zwischen Mainstream-Rock und Singer/Songwriter-Folk angesiedelt, kommt gut an. Sein Vorbild Bruce Springsteen ist an manchen Stellen gut heraus zu hören, ebenso sein Faible für griffige Melodien des 60er Pops. Den ersten Preis ergattert er zwar nicht, aber der Event macht ihn in seiner Heimat bekannt.
Nach diesen ersten Meriten nimmt er das Heft des Handelns sofort in die Hand und produziert sein Debüt zusammen mit befreundeten Musikern wie dem Singer/Songwriter Frederic Sioen. Das Album "The Bigger Picture" geht zwar ambitioniert an den Start, liegt jedoch zunächst - ebenso wie die Single "One Of It" - wie Blei in den Regalen der belgischen Plattenläden.
Erst als Milow den Song "You Don't Know" auskoppelt, kommt Bewegung in die Sache. Der Titel steigt in die Top 10, und in seinem Sog katapultiert sich das nochmals neu veröffentlichte Album ebenfalls in die vorderen Regionen der Bestenlisten in Belgien.
Anfang 2008 ist der Musiker dann endlich erwachsen. Sinnigerweise "Coming Of Age" betitelt, avanciert die Platte zum großen Durchbruch. Zumindest in seiner Heimat und im Nachbarland Niederlande ist Milow schon eine angesagte Nummer. Mit dem Cover des Timberlake/50 Cent-Songs "Ayo Technology" gelingt ihm eine charmante Neuinterpretation des Welthits, der dafür sorgt, dass sich endlich auch die Lauscher im Rest Europas auf Belgien richten.
Um ihn außerhalb des flämischen Sprachkreises bekannt zu machen, versammelt sein Label die besten Songs seiner beiden Alben unter dem schlichten Banner "Milow" und wirft diese im April 2009 auf den Markt.
Nach dem zwei Jahre später veröffentlichten Album "North And South" und unermüdlichen Live-Reisen rund um den Erdball, landet der Belgier im Januar 2012 im sonnigen Los Angeles. Dort zieht sich Milow erst einmal zurück, ehe er in den renommierten Sound City Studios die Arbeiten für sein fünftes Album angeht, das im März 2014 erscheint ("Silver Linings").
2016 wünscht sich Milow Veränderungen in seinem Sound. Mit neuen Studiomusikern und Produzenten nimmt er das Album "Modern Heart" auf, das mit House- und R'n'B-Elementen überrascht. Erfolg stellt sich zwar ein, bleibt jedoch hinter den Erwartungen zurück. Milow verpasst knapp die Pole Position in den belgischen Charts. In Deutschland erreicht er einen neunten Platz.
Mit "Lean Into Me" kehrt Milow 2019 zu seinen musikalischen Wurzeln zurück: Akustikgitarre, Fingerschnipsen, Dur-Akkorde - mehr benötigt der Wahlkalifornier nicht, um seine wohl persönlichste Platte abzuliefern. Dass sein zweitwichtigster Markt nach wie vor Deutschland ist, beweist er mit einer Teilnahme an der sechsten Staffel von "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert". Dort covert er unter anderem Lieder von Wincent Weiss, Johannes Oerding und Jeanette Biedermann.
Der Belgier bedient sich in seiner Musik international erprobter Elemente des Singer/Songwriter-Tums, ohne auf ausgeleierte Schablonen zurückzugreifen. Seine zumeist akustisch gehaltenen Songs reichert er gern mit elektronischen Elementen an. Das macht ihn bis heute zum unscheinbaren Dauergast in den internationalen Hitparaden.
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