laut.de-Kritik
Da ist jeder Tinnitus eine willkommene Abwechslung.
Review von Michael EdeleÄhnlich wie bei den Kollegen von Lacuna Coil bekommt man auch bei Moonspells erster DVD den Eindruck, dass hier ein Pflichtprogramm abgespult wird. Wenn die Diskographie auch noch "The Century Media Years" betitelt wird, stellt sich eh die Frage, ob da einfach noch der Deal abschließend erfüllt werden musste.
Aber der Reihe nach. "Lusitanian Metal" besteht aus zwei DVDs (je nach Ausgabe noch mit einer CD, auf der die Tonspuren des Gigs in Katowice drauf sind).
Somit dürfte auch auf der CD das Publikum nur ansatzweise zu erahnen sein, denn legt man den Stereo-Sound der DVD zu Grunde, hat man scheinbar darauf verzichtet, im Publikum ebenfalls ein paar Mikros zu installieren.
Eigentlich ja halb so wild, aber wenn der Frontmann die übliche Frage nach dem Wohlbefinden der Fans stellt und man nur leises Gemurmel hört, kommt das doch ein wenig seltsam.
Zumal das Publikum ja durchaus zahlreich vorhanden ist und offensichtlich auch seinen Spaß am Geschehen hat.
Und das obwohl die Show der Portugiesen eigentlich recht unspektakulär und aufgrund des großen Fotograbens auch nicht sonderlich atmosphärisch und publikumsnah erscheint.
Die Kameraführung und die Schnitte des Gigs sind okay, auch wenn die Beleuchtung nur in der Totalen wirklich zur Geltung kommt und das viele Rotlicht in Sachen Bildqualität einfach beschissen ist.
Ebenfalls auf dem ersten Silberling findet sich die schon erwähnte Diskographie und eine Sammlung an Videoclips.
Die dürfte man aber schon von anderer Stelle her kennen und das "Making Of" von einem der Clips ist mal wieder so spannend wie ne kaputte Glühbirne.
Der Interview-Teil ist kurz und schmerzlos. Die Band umreißt in knappen Worten ihre Karriere, kommt dabei aber auch nicht unbedingt mit Anekdoten oder irgendwelchen interessanteren Storys ums Eck.
Für beinharte Die Hard-Fans ist die zweite DVD ein wahrer Leckerbissen, für alle anderen zunächst mal eine akustische und visuelle Folter.
Wäre interessant zu wissen, wie viele Einheiten davon schon auf dem Weg nach Guantanamo sind, denn alles, was unter dem Banner "The Early Days" läuft ist eine reine Geräuschkulisse. Dagegen ist jeder Tinnitus eine willkommene Abwechslung!
Die Aufnahmen im Vorprogramm von Napalm Death sind nur bedingt besser, aber man hört zumindest, dass es sich dabei um Musik dreht. Zu den Songs aus den vergangenen Moonspell-Jahren werden Sound und Bildqualität etwas besser. In wie weit das nun interessant ist, muss jeder selber entscheiden.
Ich persönlich hätte mir etwas mehr Footage-Material und tiefere Einblicke in die Band erhofft.
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