Die Hungerkatastrophe in Afrika soll mehr Beachtung finden. Fran Healy (Travis) geht deshalb in den Sudan, und Chris Martin (Coldplay) motzt im Fernsehen.
London/Sudan (vbu) - Fran Healy, Sänger bei Travis und dem diesjährigen Band Aid-Projekt, fliegt am Samstag in den Sudan. Er möchte sich ein Bild von der Lage vor Ort machen. Vor allem jedoch will er die Aufmerksamkeit der Menschen auf das Problem richten, mit dem sich Band Aid beschäftigt. Er habe das Gefühl, Band Aid sei nicht im richtigen Kontext wahrgenommen worden. "Der ganze Medienhype drehte sich um uns Musiker, die zusammen kamen, um diese Single wieder aufzunehmen", zitiert die BBC den Sänger. "Ich dachte, jemand sollte in den Sudan gehen, um ein Augenmerk darauf zu legen, was dort passiert. Um zu zeigen, wo all das Geld hinfließt."
Zeitgleich hat Chris Martin mit zynischen Pöbeleien gegen den Song zu kämpfen. "Mir ist im Zusammenhang mit Band Aid viel Zynismus begegnet. Die Leute sagen 'Der Song ist Müll' oder 'Der Text ist Schwachsinn'", zitiert Ananova ein Interview mit dem Coldplay-Sänger. Dabei gehe es bei Band Aid doch gar nicht um die Qualitäten von "Do They Know It's Christmas?".
"Es geht nicht um den Song, es geht um die Bilder von Hungersnot leidenden Menschen, die man im Video sieht", meint auch Chris Martin. Von ihm aus könnte ebenso gut eine Horde Popstars auf Töpfe schlagen und dabei 'uns interessiert, was in Afrika passiert' sagen. "Ich denke nicht, dass irgendjemand das aus musikalischen Gründen gemacht hat."
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