Best & Worst of 2013: Zehn Jahre, zwanzig Alben

Entschädigen Ghostface, Agnes Obel, The Weekend und Steven Wilson wirklich dafür, was uns R. Kelly, Frei.Wild oder Beatrice Egli einst angetan haben?

Konstanz (laut) - Erstaunlich eigentlich, dass die Fantastischen Vier ihr "MfG" schon (vier-zehn) Jahre zuvor in den Ring geworfen haben: 2013 scheint das Jahr der Drei-Buchstaben-Abkürzungen zu sein. Zum Beispiel starten BTS ihren weltweiten, bis heute andauernden Triumphzug. Killer Mike und El-P läuten mit der Gründung von RTJ ihren zweiten Lenz ein. Auch NIN und TLC wollen es noch einmal wissen, wenngleich vielleicht nicht ganz so erfolgreich. Die unserer Meinung nach ge- und misslungensten Platten des Jahres haben aber trotzdem andere geliefert, seht:

Zehn Jahre, zwanzig Alben

Verrückt, dass das alles schon wieder ein Jahrzehnt zurückliegen soll. Während in Nordafrika und im Nahen Osten noch die Auswirkungen des Arabischen Frühlings spürbar waren und in den USA Edward Snowden seiner Enthüllungen wegen ins Fadenkreuz des FBI geriet, knirschte Europa unter der Euro-Krise - aber, hey! Immerhin gab es neue Fünfer-Banknoten. Apropos fünf: Die FDP scheiterte bei der Bundestagswahl an der Fünfprozent-Hürde. Rückblickend auch nur ein recht schwacher Trost dafür, dass im gleichen Jahr noch ungleich schlimmeres Gewürm aus der Ecke kroch und sich zur AfD formierte.

Adios!

Die Tage der Deutschen als Papst waren 2013 gezählt. Erstmals seit 1294 legte ein Oberhaupt der katholischen Kirche aus freien Stücken das höchste Kirchenamt nieder. Es folgte gleich das nächste Novum: Mit Papst Franziskus wurde zum ersten Mal ein Südamerikaner Bischof von Rom.

Während Papa Ratzinger seinen Renteneintritt noch um volle zehn Jahre überlebte, mussten wir von anderen schon 2013 Abschied nehmen. Nelson Mandela zum Beispiel segnete in diesem Jahr das Zeitliche, doch auch in die Musikwelt hat Gevatter Tod damals heftige Schneisen gesenst: Mit Tony Sheridan verlor die Welt einen der Pioniere des Beat, mit Paulchen Kuhn einen Vertreter der aussterbenden Gattung "Großer Entertainer". Ray Manzarek, J.J. Cale, Lou Reed ... allesamt 2013 eingegangen in die ewigen Jagdgründe.

Nicht für immer flossen dagegen die Tränen der Fans der Jonas Brothers. Das schnieke Brüdertrio trennte sich zwar 2013, genau wie My Chemical Romance. Genau wie My Chemical Romance standen sie allerdings 2019 doch wieder gemeinsam auf der Bühne. Kopf hoch also, oder: Obacht! Manchmal kommen sie wieder.

So klingt 2013

... und manchmal gehen sie gar nicht erst weg: Bei laut.fm/2013 zum Beispiel laufen tagein, tagaus Songs, die in diesem Jahr ihr Zehnjähriges feiern. Natürlich nur die guten, die gröbste Grütze haben wir vorsorglich aussortiert. Ihr könnt also gefahrlos einschalten: