Little Simz - Drop 7
Wenn Little Simz etwas veröffentlicht, ein Album, eine EP, einen Track, irgendwas, dann steht das in aller Regel für sich. Wenn sich eine diesen Status erst erarbeitet hat: nur konsequent (und obendrein wirtschaftlich), dann auf großes Promo-Bohei gleich ganz zu verzichten und das Material einfach rauszuhauen, ohne ihm viele Worte mit auf den Weg zu geben. Simz' "Drop"-Reihe funktioniert so schon seit über zehn Jahren. In dieser Zeit hat sich das Format als Spielwiese bewährt, um gut gelaunt Ideen auf den Tisch zu werfen und damit und daran herumzuspielen.
Im Fall von "Drop 7" handelt es sich um derart viele, dass man sich unentwegt kneifen möchte, angesichts der Tatsache, dass wir da gerade einmal eine Viertelstunde Laufzeit geboten bekommen. Aber was sie da alles in dieses lächerliche Nichts an Spieldauer hineinstopft! Ihre wie hingehuschten Songskizzen zeigen, dass diese Frau nicht nur auf Englisch flowt wie Sau, sondern auch auf Portugiesisch. Gesang? Ja, warum nicht auch mal Gesang? Und obwohl eigentlich kaum Zeit dafür ist, fühlt man sich am Ende von "Drop 7" bestens auf dem Laufenden, was den Stand der Dinge im Leben seiner Urheberin betrifft.
Das Ganze liefert Little Simz auf überraschend elektronischen Beats, die ihr Jakwob (of Charli XCX- oder Shygirl-Fame, Tua ist Fan) zusammengebaut hat. Die Instrumentals allein kriegt man eigentlich auch schon nicht in den Kopf: Wie kann etwas so eingängig und tanzbar klingen, und dabei so weit entfernt von allem, das man unter "Pop" einsortieren würde? Mysteriös, man muss dem auf den Grund gehen, das Ding gleich erneut hören, dann ein drittes Mal, und da bei jedem Durchlauf neue Details auffallen, hat man so eigentlich doch ein komplettes Album bekommen. Kein Wunder also, dass ihr "Drop 7" in mehreren unserer Listen begegnet.
[von Dani Fromm]
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