Wie klingt ein Haus? Ex-Talking Heads-Frontman David Byrne hat in New York ein Wahrzeichen zu einem Musikinstrument gemacht: Die Besucher können mit einer verkabelten Orgel das Haus zum Klingen und Pfeifen bringen.

New York (loc) - "Please Play" steht in gesprayten gelben Lettern auf dem Boden: In New York hat der Ex-Talking-Heads-Chef David Byrne ein altes Haus in ein gigantisches Musikintrument verwandelt.

Zentrum dieser Soundinstallation ist eine alte, verwitterte Kirchenorgel, die in der Mitte der Halle steht. Die Pfeifen sind mit den verschiedensten Ecken des industriellen "Battery Maritime"-Gebäude verkabelt.

Besucher können an der Orgel dann in die Tasten hauen, die Töne werden an verschiedenen Stellen des Hauses mit elektronischen Geräten zum Klingen gebracht. Mal schlagen die alten Metallbalken an, die das Haus tragen, mal pfeift ein Ton durch die Ritzen im Dach.

David Byrne selbst erklärt: "Solche riesigen alten Häuser gibt es oft in Europa, und als ich das hier gefunden habe, schien es mir nur logisch, die Sache hier zu organisieren."

Auf den über 800 Quadratmetern werden verschiedene Teile des riesigen Industriegebäudes über die Tasten entweder angeschlagen, zum Vibrieren gebracht oder mit Luft durchweht, von den Streben bis zum Glasdach.

"Jeder weiß, dass es 'ping' macht, wenn man auf Metall klopft, aber ich habe mich gefragt, ob man Heizungsrohre zum Beispiel in gigantische Flöten verwandeln könnte ", so Byrne.

Ja, man kann. Wie sich das Ganze anhört, wenn Besucher zum Spielen kommen, ist in mehreren Videos im Netz zu sehen.

Die Ausstellung namens "Playing The Building" läuft noch bis Mitte August und ist für alle Klangfreaks jeweils über das Wochenende geöffnet. Kostenlos kann man dann mit dem ganzen Haus spielen oder anderen dabei zuhören.

Später im Sommer sollen auch befreundete Musiker zu Performances eingeladen werden. House Music made by David Byrne!

Fotos

David Byrne

David Byrne,  | © WEA (Fotograf: ) David Byrne,  | © WEA (Fotograf: ) David Byrne,  | © WEA (Fotograf: ) David Byrne,  | © WEA (Fotograf: )

Weiterlesen

laut.de-Porträt Talking Heads

"We're on the road to nowhere, come on inside", tönt es immer wieder aus den Lautsprechern von Supermärkten und Tankstellen. Kuriose Abspielorte für …

laut.de-Porträt David Byrne

"Subversiv und gefährlich" muss Musik sein, geht es nach David Byrne. Weniger Konfrontation und Provokation ist damit gemeint. Denn Byrnes elftes Soloalbum, …

8 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    jaja, mein lieber Ava-Geber ( ;) ) ist ja schon immer mindestens so in der Kunst engagiert gewesen, wie in der Musik, (zur Info: die THs lernten sich als Kunststudenten an der Rhode Island School of Design kennen) daher ist so eine Aktion wo Kunst und Musik verbunden werden ja auch irgendwie logisch für ihn

    trotzdem wärs mir lieber er würde mal eine TH-Reunion anstreben, aber daraus wird wohl nimmer was. :\

  • Vor 15 Jahren

    och, aus nostalgiegründen ja.

    aber ich finde ihn solo fast noch entfesselter und kompositorisch stärker.
    live ist das auch immer geil, und die th-classix werden ja immer gebracht.

    aber tolles projekt.

  • Vor 15 Jahren

    @dein_boeser_Anwalt (« och, aus nostalgiegründen ja.

    aber ich finde ihn solo fast noch entfesselter und kompositorisch stärker.
    live ist das auch immer geil, und die th-classix werden ja immer gebracht.

    aber tolles projekt. »):

    entfesselter .. ja, ganz sicher, vor allem viel gewagter,
    stärker ist sicher Geschmackssache, aber ist mir klar dass einem Waitts-, Bowie- oder Walker-Fan ein solo-Byrne ebenfalls mundet ;)

    hab mich selbst gar nicht so sehr in Byrnes solo-arbeit vertieft, bisher zu faul dazu gewesen- kenne aber die Live DVD aus dieser Kirche, nicht schlecht aber umgehaun hats mich auch nicht gerade, naja und fast die Hälfte des Sets besteht tatsächlich aus TH Songs

    Höre und sehe ihn (auch deshalb) eben doch lieber bei den TH.

    Ausnahme für mich natürlich sein bahnbrechendes Solo-Album mit B. Eno, "My Life in the Bush of Ghosts", eines der ersten das überwiegend aus Sampling bestand (damals allerdings weniger digital als noch schweißtreibend mit analoger Handarbeit) unterlegt mit tanzbar groovigem Funk oder World-Music, das Ding ist GENIAL. :)