Die Drohungen fruchten: Nura übt Kritik, Prinz Pi zieht Song zurück, 3Plusss, Juicy Gay und Fatoni solidarisieren sich mit LGoony.
Berlin (dol) - Nachdem LGoony in mehreren Tweets die frauenfeindlichen und homophoben Weltbilder in der Rap-Szene bemängelt hat, hat MC Bogy ihn mit Drohungen überzogen. "Du wirst nie wieder in Berlin auftreten", verspricht der Rapper in einer privaten Sprachnachricht an den Kölner. Auf Instagram unterstrich er seine Warnung, ihm auf seinem geplanten Konzert in der Hauptstadt aufzulauern: "Ich denke, es wird ein großartiger Realtalk, und er kann mir auch dann gerne erklären, was 'alte weiße Männer' sind, und er kann mich dann auch über diese geniale #DeutschrapMeToo-Kampagne informieren". Welche Wirkung die wiederholten Drohungen des Berliner ausüben, veranschaulichte LGoony mit einer Auswahl beleidigender Nachrichten, die ihn erreicht haben.
hab mal ein paar nachrichten gesammelt, die mir im namen von HIPHOP geschickt wurden pic.twitter.com/HvFQ92mCqw
— ✨LGOONY✨ (@lgoonyflyboy) August 4, 2021
Sowohl LGoony als auch das Thema #DeutschrapMeToo erfuhren in den vergangenen Tagen breite Solidarität. "Wir sind alle vom Wohlstand verwahrloste Akademikerkinder ohne HipHop Führerschein, weil wir Frauenfeindlichkeit nicht cool finden", schrieb 3Plusss auf Twitter. LGonny habe "mehr für deutschen Rap getan als sogenannte Pioniere aus Berlin". Juicy Gay beansprucht für sich ebenfalls mehr für Hip Hop zu stehen als die "peinlichen sexistischen Boomer-Opfer alle zusammen". Fatoni spricht der "sogenannten Hip Hop Szene" ab, überhaupt eine "gemeinsame Grundlage" zu haben: "Ich möchte nichts mit euch zu tun haben!".
Wie und warum @lgoonyflyboy gerade gedroht wird, sollte auch den letzten Hip Hop Romantiker überzeugen. Von einem großen Teil der sogenannten Hip Hop Szene muss man sich distanzieren. Es gibt schon so lange keine gemeinsame Grundlage mehr! Ich möchte nichts mit euch zu tun haben! pic.twitter.com/qJlQhZExw6
— Fatoni (@Fatonimusik) August 4, 2021
Auch Marcus Staiger rief auf Twitter dazu auf, #DeutschrapMeToo zu unterstützen: "Vielleicht kenne ich mich ja nicht so gut mit Hip Hop aus oder ich habe was verpasst, aber in welchen 10 Rap Commandments steht eigentlich, dass es nur dann Rap ist, wenn es frauenverachtend ist?". Damit überschreitet der Journalist für MC Bogy offenbar bereits die Grenze zur Majestätsbeleidigung: "Ein Zugezogener, der Scheiße ist: Das ist Staiger. Aber das wissen bereits alle". Noch stärker missfällt ihm Nura, die ihm die Frage habe zukommen lassen, was er im Falle einer Vergewaltigung seiner Tochter unternähme. Die ehemalige SXTN-Rapperin sei ein "dummes Schaf", das verkennt, dass sie auf "Gruppen, Lobbys und irgendwelche Parteien" hereinfalle, die "dumme Bauern" wie sie fangen.
Für den Berliner ergeben sich mittlerweile handfeste Konsequenzen für seine Rundumschläge. Ein für heute geplanter gemeinsamer Song von ihm mit Prinz Pi, Luvre47 und AchtVier werde nun nie erscheinen. Zumindest der Letztgenannte sei daran unschuldig. "Es ging von Prinz Pi und Luvre aus", erklärt ein zerknirschter MC Bogy: "Die solidarisieren sich dann doch indirekt mit MeToo". Für eine Kollaboration sei ihnen die aktuelle Situation zu kontrovers: "Ich verstehe das. Da denkt jeder an sich". Dennoch ist ihm die Enttäuschung überdeutlich anzuhören: "Ich habe zu euch gestanden. Ich find' traurig, dass ihr nicht zu mir steht". Zumindest Fler schickt ein Herzchen der Zustimmung an den Atzenkeeper.
12 Kommentare mit 90 Antworten
3Plusss hat ironischerweise den an der Wahrheit nächsten Take in dieser Situation gepostet und meinte ihn dabei selbst nur ironisch. Meta-Ironie
True, aber er hat damit das "Problem" gut erkannt. Es wäre cool und wichtig gewesen, dass sich auch Leute hier geäußert hätten, von denen man es nicht sowieso schon wusste, auf welcher Seite sie stehen. Gerne auch differenziert, denn ich kann schon verstehen, dass man auf die Aktivisten bubble null Bock hat, ist aber noch kein Grund, das Grundproblem hinter rapmetoo nicht anzuerkennen. Aber so ist es halt die übliche Riege faroni, 3plusss, goony usw. Straßenrap sehe ich da leider weit und breit keinen Vertreter...
Weil es nicht im Sinne von Rap-Artists sein kann, sich vorschreiben zu lassen, wie und worüber sie zu rappen haben. Selbstzensur ist eine andere Sache und kann von jedem gerne befolgt werden, allerdings sind solche moralischen Boykotte langweilig, wenn sie sich an andere Künstler richten. Vor nicht mal 15 Jahren hat man sich noch über Interventionsversuche von Leuten wie Alice Schwarzer in die Rapszene (zurecht) lustig gemacht und heute haben wir einen altersmüden Staiger, der mit ex-soundcloud Rappern aus dem Moneyboy-Umfeld im Internet auf puritanische Kreuzzüge geht. Verrückte Welt.
Staiger ist doch schon lange auf dem Trip. Und ich sage ja ehrlich, dass ich das auch gar nicht schlecht finde, mag vllt auch am alter liegen. Aber wie wir leider immer wieder gesehen haben und wie ich auch bei mir in der Stadt immer wieder sehe bleibt es halt einfach nicht bei Frauenverachtung in den Texten als "Kunst". Genauso wenig gegen homos, und das ganze "ich schwöre auf Koran" ist leider auch nicht nur Provokation (kann mir deshalb leider gringo echt nicht mehr geben, obwohl ich seine Musik so Feier sonst). Mir ist da mittlerweile jede Intervention Recht, selbst wenn sie aus dieser Waschlappen Twitter Ecke kommt.
Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.
Lasst mir Staigi in Ruhe, bester Mann, der redet nämlich nicht mehr von "Homos"! Einfach mal selbst reflektieren und den eigenen Sprachstil überarbeiten...könnte helfen!?
Schätze sogar Orgy sieht das nach 15 Jahren anders...
Man hat sich nebenbei über Sachen wie "no homo" schon früher lustig gemacht, weil so ein Slogan zeigt, wie verunsichert man in seiner eigenen Sexualität eigentlich ist. Das ist auch ein ziemlich lächerlicher Teil der Hip-Hop Kultur, der auch immer auf's Korn genommen wurde. Guck dir nur mal das "what they do" Video von The Roots an, das jetzt schon fast älter ist als die meisten Redakteure auf deutschen Hip Hop Websites.
Ich hätte auch gerne so eine Beschäftigung mit diesem Thema - eine musikalische, parodierende und szeneinterne - statt mir von Leuten wie Staiger, LGoony oder Sookee, die alle im Grunde genommen nur peripher was mit der Musik zu tun haben (staiger ist Manager (gewesen), LGoonys Musik hat mit Rap nicht viel am Hut und Sookee war immer ein untalentierter Schreihals) ein Ohr abkauen zu lassen.
"Niemals mehr Beef, aber wo waren Eure Eier..??"
Im Gegensatz zu Dir hat Friedrich Kautz halt noch ein Gehirn, da helfen dann auch alle Eier dieser Welt Nichts mehr!
Dass der fette Patrick da natürlich wieder auf der Seite der Grenzdebilen steht, dürfte Niemanden wundern.
"Im Gegensatz zu Dir hat Friedrich Kautz halt noch ein Gehirn"
...im Bücherregal ja...
Boogy hat sich doch ganz gut in die bei B-Lash saugende Position eingefügt. Da hatters natürlich nicht so mit Meetoo. Ach und seit wann featurn Berliner eigentlich wieder PI? War der nicht nach dem einen Deutschrapbuch eh durch?
Da seh noch eine*r durch...
-o
Bogy...Fler... Panoptikum der Blödheit... Juicy Gay ist trotzdem ein kompletter Wacklurch und steht bestimmt für viel, aber nicht für Hip Hop.
Insgesamt ist mir die ganze Diskussion aber echt zu Kindergarten.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Kindergarten, weil es an Metoo nichts zu diskutieren gibt. Völlig egal, wer oder was da angeblich hintersteht. Was für ein Frauenbild muss man allein haben, um das nicht zu verstehen.
Rap hatte noch nie eine gemeinsame Grundlage mit dem Referendaren-Humor des fetten Tony.
Auch wenn das Anliegen, Frauen mit dem gebührenden Respekt zu behandeln, sicherlich wichtig und richtig ist, sind diese ganzen Cancel Culture Aktionen doch immer mehr als deutlich mehr Selbstprojektionsfläche für Moraldarsteller als wirkliche Hilfe für Betroffene.
Und dieser LGoony ist genauso ein Opfer wie Lil Nas X. In so einem Umfeld derart demonstrativ und provokativ die Homosexualität raushängen zu lassen und dann beleidigt rumheulen, wenn es Gegenwind gibt.
Guter Beitrag und vollste Zustimmung. Keiner Frau ist dadurch geholfen, dass du zur Schau stellst, wie sehr du auf der Seite von Frauen bist.
Zur Schau stellen, wie sehr ein Mann "auf der Seite von Frauen" ist, lässt sich prinzipiell nur dadurch, dass er durch sein Verhalten im Alltag erkennen lässt, bei den gesellschaftlichen Debatten hierzu in den letzten Jahren zugehört und verstanden zu haben, worum es dem überwiegenden Teil der sich unter #metoo und ähnlichen Bewegungen organisierenden Personen tatsächlich geht. Damit wäre so ziemlich jeder Frau auf dem Planeten im Falle einer Begegnung erst mal ein gutes Stück geholfen.
Und wenn jetzt im Anschluss nur wieder dieses "Bald dürfen Männer dann wohl gar nix mehr tun oder sagen!"-Narrativ von dir und ähnlich tickenden Spießgesell*innen aufgefahren werden soll:
Halt's Maul und hör nochmal genauer zu, als du es anscheinend bisher getan hast, worum es Betroffenen geht oder gewöhn dich daran, dass Zellhaufen wie ich dich im Falle eines XY-Chromosomensatzes in der Öffentlichkeit immer zunächst anhand der äußeren Erscheinung statt deiner gezeigten oder propagierten Kompetenz oder deinen Anstrengungen irgendworin bewerten, dir anschließend öfters mal in den Schritt oder die Ritze langen mit Bemerkungen, dass mit dem kleinen Paket vorne und dem riesigen Stock hinten drin bei dir wohl das Bett öfter kalt bleibt im Jahr, in jeder Lebenssituation ständig ungefragt öffentlich deine Potenz, sexuelle Leistungsfähigkeit und verloren behauptete Jungfräulichkeit vor Gruppen anderer Menschen infrage stelle und bei jeder weiteren Gelegenheit damit raus platze, du seist in irgendeiner sozialen Position nur deswegen gelandet oder wahlweise nicht gelandet, weil du nun mal ein kackhässlicher und stumpfklotziger Incel bist.
Viele werden mich für den Bekloppteren von uns beiden halten. Bei fast genauso vielen wird hängenbleiben, dass an meiner Einschätzung durchaus was dran sein könnte oder sie stimmen gar in meine Tiraden ein, so lange sie dabei besser in der Betrachtung wegkommen als du.
Das wird für mich irL erfahrungsgemäß rasch echt lustig, genauso wie es dort für Typen wie dich oft ultraschnell kalt überfordert. Falls es nach dem Lesen also in den Fingern kribbelt: Lieber umgehend die Selbstlöschung einleiten, die dir auch von anderen "Moraldarstellern" hier bereits ans Herz gelegt wurde, hm? Danke.
Du musst dringend Orthographie, Satzstruktur und Textkomposition neu lernen und vorzugsweise alles dazu vergessen, was du bislang dazu gelernt hast. Außerdem antwortest du an den Beiträgen vorbei, weswegen ich auf deine merkwürdige Tirade nicht weiter eingehen möchte.
Der Punkt bleibt - weder dein Posting noch andere ähnlich klägliche Versuche moralischer Selbstdarstellung helfen den betroffenen Personen. Sie schädigen eher die Sache, weil, wie du in einem Anflug kurzweiliger Selbsterkenntnis bemerkt hast, viele Menschen dich für einen palavernden Spinner halten werden, der vor Penny mit einem Pappschild den Untergang der Welt prophezeit.
Ich gebe dir in deinem ersten Punkt Recht - besser ist Frauen durch Respekt im Alltag und mitmenschlichem Verhalten geholfen. Ich stimme mit dir und anderen nur nicht darin überein, dass man dieses Verhalten durch schlecht geschriebene, performativ echauffierte Internetbeiträge in anderen Menschen forcieren kann.
Frauen ist mit solchen Darstellungen leider genauso geholfen, wie Tibet in den 90er Jahren geholfen worden ist als Michael Stipe oder Trent Reznor auf der Bühne "Free Tibet" T-Shirts verteilt haben. Was ist daraus nochmal geworden?
"Du musst dringend Orthographie, Satzstruktur und Textkomposition neu lernen und vorzugsweise alles dazu vergessen, was du bislang dazu gelernt hast."
Leider true. Schachtelsätze komponieren können nur wenige, und unser Doc Souli gehört nicht dazu.
"Der Punkt bleibt - weder dein Posting noch andere ähnlich klägliche Versuche moralischer Selbstdarstellung helfen den betroffenen Personen."
Sollen und können sie ja auch nicht. Aber es ist ja nun nicht zu abwegig anzunehmen, dass seine Echauffiertheit im realen Leben antisexistische Implikationen nach sich zieht, oder?
Desweiteren sind auch reine Lippenbekenntnisse in dieser Richtung hier m.E. gerne willkommen, angesichts der sexistischen Deppen, die hier in in regelmäßigen Abständen aufschlagen.
Behauptungen ohne Argumente, weit hergeholtes Beispiel ohne Bezug. Erklär du uns doch erstmal, woher duso genau weißt, was Frauen bei der Überwindung struktureller und individueller Ungleichbehandlung hilft und was nicht.
Ich für meinen Teil bin mir ziemlich sicher, dass Konsequenzen, wie sie im Rahmen dieses Ereigniskomplexes gezogen wurden, wie etwa das Major-Labels sich von plump frauenverachtenden Lines distanzieren und Künstler diese gegebenenfalls nicht mehr veröffentlichen, einen Teil der Gesellschaft in eine zumindest etwas progressivere Schiene führen werden.
"Du musst dringend Orthographie, Satzstruktur und Textkomposition neu lernen und vorzugsweise alles dazu vergessen, was du bislang dazu gelernt hast. Außerdem antwortest du an den Beiträgen vorbei, weswegen ich auf deine merkwürdige Tirade nicht weiter eingehen möchte."
So kann man es sich auch leicht machen. Ich sehe übrigens einen direkten Zusammenhang zwischen der Tatsache, dass ein Großteil deiner "Argumentation" ad hominem geht, und der Tatsache, dass du deutliche Defizite im Bereich Logik zur Schau stellst. Allein schon dieser selten dämmliche Seiltänzervergleich und deine gatekeepende Definition von Rap andernorts sollten dich eigentlich von jeglicher Diskussion disqualifizieren. Rap ist keine Musik du Honk, Rap ist eine Form des Sprechgesangs.
"Schachtelsätze komponieren können nur wenige, und unser Doc Souli gehört nicht dazu."
Auch wenn bei Zeiten lästig zu lesen, grammatikalisch korrekt sind die Sätze von souli doch stets. Offensichtlich zur Abgrenzung angewandt, erfüllen sie diesen Zweck zulasten des Verständnisses der durch sie Abgegrenzten. Ob das wirklich wünschenswert ist, steht aber in einem anderen Faden.
Die Schwurbelei vom Doc ist eine Sache, inhaltlich gehe ich hier voll mit!
@Schwingster - dass solche Beiträge im echten Leben auch nur irgendwelche Konsequenzen nach sich ziehen sollten, wäre eine an ein Wunder grenzende Begebenheit, für die ich einen statistischen Nachweis fordern würde. Beiträge bei Twitter mit diesem Grundtenor haben deswegen Gewicht, weil das Netzwerk als Werkzeug gut vernetzter Journalisten verwendet wird, die koordiniert ein bestimmtes Meinungsbild zu erzeugen versuchen. Bzw. bekommt man ein komplett anderes Meinungsbild, wenn man andere Menschen abonniert. Generell sind Meinungen heute so gespalten in in ihrer medialen Übermittlung fragmentiert, dass ich einen Einfluss solcher Aussagen auf Menschen, die ohnehin nicht schon so gedacht haben, für völlig ausgeschlossen halte.
@CAPSLOCKFTW - Warum nimmst du so fix an, ich sei keine Betroffene? Weil ich deine Meinung nicht teile? Nebenbei bemerkt fällt es mir relativ schwer, auf Beiträge ohne ad hominae zu antworten, die selbst ein ad hominum sind und mich und die Person über mir als Incels bezeichnen. Ich glaube, der Bereich des Substanziellen ist von euch beiden schon längst verlassen worden, weswegen diese Diskussion müßig ist.
Um aber etwas konstruktives beizutragen - was man machen sollte, ist recht simpel: (1) Die betroffenen Personen reden lassen, (2) die angeschuldigten Personen reden lassen, (3) die Plausibilität der jeweiligen Aussagen überprüfen und (4) als ultima ratio der Gerichtsprozess. Dass dagegen der "court of public opinion" etwas unzuverlässig in der Beurteilung solcher Probleme ist, wusste schon Bentham. Mehr als das bräuchte man im Grunde in einem solchen Fall nicht.
"Warum nimmst du so fix an, ich sei keine Betroffene? "
Du kannst genauso wahrscheinlich eine Betroffene sein wie ich - meine Annahme ist aber, dass du männlich bist. Falls diese falsch ist, korrigiere mich, falls nicht, solltest du diese Zerstreuungsversuche unterlassen.
"Um aber etwas konstruktives beizutragen - was man machen sollte, ist recht simpel: (1) Die betroffenen Personen reden lassen, (2) die angeschuldigten Personen reden lassen, (3) die Plausibilität der jeweiligen Aussagen überprüfen und (4) als ultima ratio der Gerichtsprozess. Dass dagegen der "court of public opinion" etwas unzuverlässig in der Beurteilung solcher Probleme ist, wusste schon Bentham. Mehr als das bräuchte man im Grunde in einem solchen Fall nicht."
Bezüglich der Vergewaltigungsvorwürfe bin ich ganz bei dir. Hier geht es aber um mehr: Im Zuge dieser Ereignisse haben sich ja auch diverse andere Stimmen zu Wort gemeldet, das beste Beispiel ist hier Visa Vie, die unter anderem den strukturellen Sexismus in einem Teil der deutschrapszene an den Pranger stellen. Dazu gehört dann beispielsweise das in den Backstage locken von Mädchen und Frauen, um sie dort zu sexuellen Gefälligkeiten zu nötigen, und um die Mitwisserschaft von Labels, Bookern und Veranstaltern.
Diese Äußerungen von Betroffenenen würdigst du übrigens mit deinem Michael Stipe-Vergleich ganz schön herab.
Weiter noch finde ich deine "vollste [sic!] Zustimmung" zu
"Und dieser LGoony ist genauso ein Opfer wie Lil Nas X. In so einem Umfeld derart demonstrativ und provokativ die Homosexualität raushängen zu lassen und dann beleidigt rumheulen, wenn es Gegenwind gibt."
schon ziemlich menschlich hässlich.
"Keiner Frau ist dadurch geholfen, dass du zur Schau stellst, wie sehr du auf der Seite von Frauen bist."
Absoluter Quatsch. Frauen kann im Alltag dadurch geholfen werden, wenn ihnen gezeigt wird, dass es Männer gibt, die auf ihrer Seite sind. In der Öffentlichkeit, im Job, im Privatleben. Wer das nicht sieht, ist entweder verblendet oder gar nicht daran interessiert, dass sich am Status quo etwas ändert.
Oh, ein Beitrag von mir wirkt inhaltlich und stilistisch polarisierend auf andere user*innen. Betrachtet dies als meinen härtesten Versuch in der Angelegenheit so etwas Überraschung oder Veränderungsmotivation zu heucheln.
Ich werde hier kein "rate mein Geschlecht" spielen, weil das komplett unerheblich für die Diskussion ist. Ich brachte es vor allem deswegen an, weil hier mit fixen Beschuldigungen am Thema vorbeigeredet worden ist, obwohl ich in euren Augen nur ein Internet-Salzstreuer bin.
Vorab zu Lil Nas X - er ist ein wack mc, dessen Gimmick es ist, homosexuell zu sein. Seine Homosexualität ist mir in der Bewertung seines Musikerstatus Schnuppe, seine Einfallslosigkeit und schlechte Musik nicht.
Groupiekultur ist jetzt nichts weltbewegend neues. Gab's schon in den Frühzeiten des Rock und ist an sich nix Schlimmes, wenn die jeweiligen Personen keine Illusionen haben, worum es eigentlich dabei geht und einwilligende erwachsene Personen sind. Wenn sie es nicht sind, sind wir wieder beim Staatsanwalt, insbesondere, wenn "genötigt" wird, wie du es beschreibst. Ich habe das Statement von Visa nicht gesehen, deswegen kann ich dazu nicht viel sagen, vielleicht verstehe ich deswegen das von dir beschriebene Problem nicht recht.
Und zu guter letzt - wenn du dich in der Öffentlichkeit so vehement einsetzt, wie es einige im Internet tun, wirst du von Frauen isoliert werden, weil sie dir scheinheilige Motive und Hintergedanken andichten werden. Dass das so gesehen wird, ist häufiger bei so extrem herausgestellten Unterstützungsgesten der Fall.
...ist halt irL zumindest bei denjenigen XX-Zellhaufen, die mich privat umgeben, nicht nötig. Die kriegen das mit dem Wissen, dass ich im Kern ihrer Sache hinter Ihnen stehe und mich ansonsten verhalte wie in meinem Eingangspost, erster Absatz, auch sehr gut alleine hin.
Was mich halt an Kommentaren wie vom OP und eben Xc nervt, ist dass sie im Prinzip noch weniger zur Verbesserung der Situation irgendeiner Frau auf dem Planeten beitragen als die von euch so bezeichnetenXY-"Moraldarsteller".
Hier indes haben in Sachen Post-Frequenz und Bullshit-Intensität einfach zu oft die völlig verlorenen superstraighten XY-Incels die zeilenzahlenmäßige Überhand, da darf mensch gerne bissl nachhelfen, wenn wieder mal wer hart in die "Veränderung schön und gut, aber wenn dies das neue Neu sein soll, dann lasst uns doch lieber so weitermachen mit allem wie bisher!"-Kerbe drischt.
Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.
Niemand hat das je geschrieben, soweit ich lesen kann. Nur, dass performative Moralbekenntnisse unnütz sind.
"Ich werde hier kein "rate mein Geschlecht" spielen, weil das komplett unerheblich für die Diskussion ist."
Joa, ist in einer Diskussion, in der es darum geht, wer am besten unterstützend für Frauen sprechen sollte und inwiefern Außenseiterpositionen nur Selbstdarstellung oder für den Diskurs hilfreich sind, natürlich vollkommen unerheblich. lol.
Ist aber schon verrückt, wa? Wenn sich eine männliche, weniger beteiligte Person unterstützend äußert, ist das Selbstdarstellung, wenn eine Person sich kritisch/ablehnend äußert ist ein Hinterfragen der Authentizität ein fieses Ablenkungsmanöver. Man könnte fast meinen, dir geht es gar nicht um einen die Sache weiterbringenden Diskurs sondern eher um eine vordergründig sachlich und aufrecht scheinende Diskreditierung der Gegenseite und unkritische Verteidigung des Status Quo.
@Gleep Glorp - Ja, es ist vollkommen unerheblich, da auch eine Frau in ihren Einschätzungen niemals alle Frauen auf einmal repräsentieren könnte. Wessen Ansichten als von anderen für eine Gruppe repräsentativ angesehen werden, ist letzten Endes ein bisschen arbiträr, wenn es nicht etwa durch ein Gesetz wie bei den Volksvertretern fingiert wird. Letzten Endes spricht nur jeder für sich.
Ich habe in diesem Rennen kein Pferd am Laufen - die beteiligten Mcs sind alle scheiße und die Diskussion ist bereits in ihrer Grundthematik ziemlich unehrlich. Ich bleibe immer noch beim nicht wesentlich widerlegten Punkt - solche Kommentare dienen nur der Selbstdarstellung. Es gibt dazu Studien, ich empfehle, mal bei Google scholar nach "moral grandstanding" zu schauen und sich über die entsprechende Motivlage in diesen Studien zu erkunden.
Ein "performatives Moralbekenntnis" impliziert, dass jemand sich verbal (oder schriftlich) zeitgleich zu einer spezifischen tatsächlich in diesem Moment vollzogenen moralischen Handlung äußert, die in einem gesellschaftlichen Kontext entsprechend als das gilt, als was sie während dem Vollzug durch den/die Performer*innen bezeichnet wird...
...ist also das Gegenteil dessen, was du im gleichen Beitrag als unnütz bezeichnest. Performativ wird ein Moralbekenntnis erst dadurch, etwas zu sagen und zeitgleich eine dem Bekenntnis entsprechende moralische Handlung zu vollziehen.
Ich werde hier keine Debatte über die verschiedenen Verwendungen des Begriffes "Performativität" führen. Mit "performativ" meine ich in diesem Kontext eine unehrlich wirkende Aussage, die rein dazu gedacht ist, Reaktionen hervorzurufen. Im Grunde genommen ist das Moraltrollen, wenn man darüber nachdenkt.
"Wessen Ansichten als von anderen für eine Gruppe repräsentativ angesehen werden, ist letzten Endes ein bisschen arbiträr [...]. Letzten Endes spricht nur jeder für sich."
Gut, da das in letzter Essenz sowieso nicht wirklich bestimmbar ist, können wir uns ja jetzt auch darauf einigen, dass ein verallgemeinerndes Abkanzeln ganzer Sektionen eines Diskurses als "performativ" zu den obersten grundlagenlosen Billo-Argumenten gehört, die einen sachorentierten Diskurs letztendlich nur torpedieren. Dankeschön.
"Rap ist keine Musik du Honk"
Na endlich gibt's mal jemand zu.
Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.
Ist halt schon heftig wie bigott du sowohl in dieser als auch der letzten Diskussion unterwegs bist. Machst irgendwelche dummen Vorwürfe/Behauptungen und wenn man dieselbe Logik auf deine Position anwendet ist das plötzlich, aus guten Gründen, vollkommen ungültig. Wirklich zu blicken, dass es damit auch deine Ausgangsposition ungültig macht, scheinst du aber nicht zu blicken bzw. nicht blicken zu wollen.
@Gleep Glorp - wir können uns darauf in diesem Falle NICHT einigen und ich denke, du kannst mir nicht recht folgen. Eine Person kann nicht für alle sprechen. Soviel halte ich gerne fest. Das bedeutet allerdings nicht, dass man die Wahrhaftigkeit bzw. die Intention einer Aussage in Zweifel ziehen kann. Ich verweise nochmals auf meinen Hinweis, das Phänomen des moral grand standings zu ergooglen - kostet nix und bietet lehrreiches, das du dringend bräuchtest. Ich helfe gerne.
...macht mit diesem Auftritt hier, dem Wesen UND der Frisur von Richard David Precht nun insgesamt 3 Entschuldigungen, die uns von der internationalen Fakultät des Hochschulstudienganges Philosophie högschd offiziell als Bewohner*innen dieses Planeten hier noch zustehen!
"Ich verweise nochmals auf meinen Hinweis, das Phänomen des moral grand standings zu ergooglen"
Dass es so etwas generell gibt, hilft dir genau zu 0,0% zu beweisen, dass es in den von dir behaupteten Fällen auch vorliegt. Es bleibt halt einfach eine dumme, grundlagenlose Behauptung, mit der sich denkfaul bestimmte Positionen im Voraus diskreditieren lassen.
"Das bedeutet allerdings nicht, dass man die Wahrhaftigkeit bzw. die Intention einer Aussage in Zweifel ziehen kann."
Und warum machst du's dann trotzdem?
Aha, hier gebt wer OBACHT, dass es nicht 4 werden!
*gibt
Bezweifeln kannst du grundsätzlich alles. Die Frage ist, ob du irgendeine belastbare Grundlage dafür hast, warum du nur spezifischen Teilen des Diskurses die Ehrlichkeit absprichst. Wenn jeder nur für sich selbst spricht, ist die Frage nach Repräsentation somit ja eh hinfällig. Warum sind es also deiner Meinung nach nur eine Masse von MeToo-Heinis die scheinheilig hampeln? Könnte ja genauso gut sein, dass es mehrheitlich Vertreter deiner oder ähnlicher Positionen sind, die behaupten danach zu gehen, was "Frauen wirklich hilft", das aber nur als billigen Vorwand nehmen, die Diskussion zu ersticken. Warum ist das eine begründbarer als das andere bzw. überhaupt begründbar? Argumente, die nicht bei der ersten kritischen Betrachtung in sich zusammenfallen hast du bisher jedenfalls nicht gebracht.
...oder reduziert die Zahl durch angemessene Grablegung wieder auf die ursprünglichen 2.
@ Gleep Glorp - Nun ja, der Schluss, dass die Aussagen unehrlich sein könnten, ist leicht gemacht, wenn man sich ihre Begleitumstände ansieht. Das ist (1) die Art und Weise, wie sie gemacht werden, (2) eine Kosten/Nutzen Rechnung der Menschen, die sie äußern.
Zu Punkt 1 - sehr dramatische Gesten eines Dafür- oder Dagegenhaltens zu einem Thema sind immer ein Zeichen für allgemeine Theatralik und Unaufrichtigkeit, das gilt insbesondere bei Themen, die einen selbst nicht betreffen. Ich finde Skoliose nicht schön, werde allerdings keine Brandrede an Bürostuhlhersteller schreiben, weil ich einen ergonomischen Bürostuhl habe. Genauso finde ich, dass man Zigaretten nicht verkaufen sollte, werde allerdings keine Briefbomben an Camel schicken, weil ich nicht rauche. Ich denke, du verstehst, worauf ich hinaus will.
Zu Punkt 2 - Es ist gerade sehr opportun, sich blind der hier vertretenen Meinung anzuschließen, ohne besonders differenziert an die besprochenen Geschichten heranzugehen. Wenn man also besonders opportunistisch veranlagt ist, kann man davon Profit schlagen, nicht unbedingt monetär aber zumindest eine Art "Sozialkredit". Dass Leute wie Bogy etwa nicht besonders opportunistisch veranlagt sind, merkt man schon etwa daran, dass er seit fast 25 Jahren die gleiche Musik macht (glaube ich zumindest, ich hab lange nix mehr aktiv von ihm gehört) und sich nie als großer Rapmusiker etabliert hat aber trotzdem weitermacht.
Es bleibt aber immer noch beim ursprünglichen Punkt, egal wie oft abgedriftet wird.
Ja, aber mal ehrlich: Du bist seit 4 Tagen hier, vielleicht haste vorher mal paar Monate hier mitgelesen... Manche von uns sind hier seit über 10 Jahren aktiv, auch privat miteinand' vernetzt zum Teil...
...ist halt keine Art, da als noob erst mal reinzukrachen und alle unter Generalverdacht zu stellen. Kannst meinetwegen bei reddit oder 9Gag so machen, unsere community ist aber überwiegend auf andere Weise toxisch als die von dir unterstellte oder die von dir selbst bis dato gezeigte.
Ich lese Laut seit sehr langer Zeit und kommentiere erst seit sehr kurzer und ich glaube meine Bezugnahmen auf bestimmte Sachen offenbaren auch in etwa mein Alter.
Ich habe auch keinem User hier Unehrlichkeit vorgeworfen, wenn du genauer liest - nur den involvierten Künstlern. Nebenbei bemerkt ist mir Forenetikette ziemlich wumpe und ich würde es bevorzugen, mit euch nur per Text in Kontakt zu stehen
"Zu Punkt 1 - sehr dramatische Gesten eines Dafür- oder Dagegenhaltens zu einem Thema sind immer ein Zeichen für allgemeine Theatralik und Unaufrichtigkeit, das gilt insbesondere bei Themen, die einen selbst nicht betreffen."
Ich kann mir schon denken, dass das für dich nur schwer vorstellbar ist, aber man kann auch durchaus Empathie und starke Gefühle für andere Personen als einen selbst besitzen. Dass du so etwas ausnahmslos als Theatralik verbuchst, sagt dann auch mehr über deine Menschenkenntnis aus, als dass es ein Argument wäre. Davon mal abgesehen ist irgendeinen Twitterdiskurs mit Brandreden oder Briefbomben zu vergleichen reichlich absurd. Ist aber natürlich nur weitere ultratransparente Diskreditierungstaktik.
"Zu Punkt 2 - Es ist gerade sehr opportun, sich blind der hier vertretenen Meinung anzuschließen, ohne besonders differenziert an die besprochenen Geschichten heranzugehen."
Es ist auch sehr opportun, alles was mit einer gesellschaftlichen oder einer Veränderung des Selbstbilds einergeht, kleinzureden oder der Falschheit zu bezichtigen. Bewahrt einen davor, sein Verhalten verändern oder eigene Überzeugungen hinterfragen zu müssen.
Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.
Dass Leute wie Bogy etwa nicht besonders veränderungswillig veranlagt sind, merkt man schon etwa daran, dass er seit fast 25 Jahren die gleiche Musik macht (glaube ich zumindest, ich hab lange nix mehr aktiv von ihm gehört) und sich nie als großer Rapmusiker etabliert hat aber trotzdem weitermacht.
Du solltest schon merken, ich kann so ziemlich jedes deiner Argumente einfach umdrehen oder auf die Position selbst anwenden und es zerfällt einfach alles sofort zu Staub. Es hat halt einfach null Substanz, was du hier von dir gibst.
@ Gleep Glorp - rhetorische Stilmittel sind keine "Diskreditierung". Ich kann es auch gerne lassen, sie zu verwenden, wenn du möchtest aber dann werden meine Beiträge ungemein langweiliger.
Einen Punkt verstehe ich nicht - worin liegt der Opportunismus, Bogys Meinung einzunehmen? Das ist das genaue Gegenteil von Opportunismis, weil er ja gegen die allgemein im Internet vorherrschende Auffassung geht. Ich kenne nix, das inopportuner wäre, als ein solches Statement im Internet zu verbreiten.
Und ich würde bei deiner Menschenkenntnis auch ein wenig aufpassen, wo wir schon bei diesem Thema sind - Naivität führt zu Verbrennungen
Geil, toxische Threads. Btw hat Rap/HipHop mittlerweile ne ganze Menge mit dem dicken Tony zu tun. Auch wenn das den ganzen bogy boomern nicht passt, Rap ist halt "mittlerweile" (seit mind 10jahrwn) absoluter Mainstream, deshalb passen halt weder diese "ja aber Rap ist ja Musik für nicht privilegierte Blabla die sonst nie zu Sprache kommen blablaheulheul" noch " Klamotten noch "ja also mit Studenten und progressiven Themen wie metoo haben WIR nix zu tun".
"(...) aber dann werden meine Beiträge ungemein langweiliger."
Viel Spielraum sehe ich da nicht mehr.
Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.
rhetorische Stilmittel sind keine "Diskreditierung". Ich kann es auch gerne lassen, sie zu verwenden"
Sind sie nicht per se, aber sie können natürlich ein Mittel dazu sein. Ansonsten wären mir weniger "rhetorische Stilmittel" und mehr oder überhaupt Argumente tatsächlich lieber.
"Einen Punkt verstehe ich nicht - worin liegt der Opportunismus, Bogys Meinung einzunehmen?"
opportun != Opportunismus. Kannst das opportun auch gerne durch "von Vorteil" ersetzen.
@ Gleep Glorp - Du musst mir den Begriff Opportunismus nicht erklären, ich habe ihn verwendet und gesagt, dass Bogys verhalten gerade nicht vorteilhaft für ihn ist. Das magst du kaum bestreiten wollen, oder?
Und Abseits davon - meine Argumente zu meinem ursprünglichen Standpunkt habe ich schon gebracht, leider ging niemand darauf ein. Mein Standpunkt ist (1) symbolische Gesten der Entrüstung tragen nichts zum Schutz der in Bezug genommenen Frauen bei und die Argumente dazu waren (1.1) sie sind unwahrscheinlich dazu geeignet, das Verhalten der Personen zu ändern, an die sie vornehmlich gerichtet sind, (1. 2.) sie machen Vergangenes nicht ungeschehen und beugen Künftiges nicht vor, (1.3.) sie stammen von Personen, die weder diese Erfahrungen gemacht haben, noch etwas Sinnvolles dazu beitragen können und (1.4.) sie erwecken den Eindruck zynischen Opportunismus', wie eine Oreo-Box mit Regenbogenflagge im Juni.
@ morpheau - Ich habe noch einen ganz erheblichen Spielraum im langweilig schreiben, den ich aber nicht voll ansutzen kann, wenn man mir keine Gelegenheiten gibt. Dumme Beiträge provozieren leider selten langweilige Antworten.
Qualifiziertere und überzeugendere Bewerbung auf den "sich immer missverstanden fühlen wollendes Arschloch"-Muppet hab ich wahrscheinlich zuletzt gelesen, als intro noch am Leben war.
@ Pseudologe - der effektivste Weg, mir diese Chance auf Bewerbung zu nehmen, ist, mich nicht misszuverstehen. Scheint irgendwie leichter gesagt als getan. Ein Tipp wäre, auf die Beiträge einzugehen und keine spiegelfechterei zu betreiben. Die kann man gerne beim Bekämpfen des Weltschmerzes durch aufmunternde Zustimmung betreiben.
Ps - free Tibet!
Würde ich ja gerne, aber das geben deine Beiträge bei Weitem nicht her, sich inhaltlich näher mit ihnen befassen oder gar zustimmen zu wollen. Try harder.
Ich bezweifle, dass deine Zustimmung zu einem Beitrag eine besonderes Qualitätssiegel ist. Deswegen bin ich ganz froh, dass mir diese zweifelhafte Ehre nicht gebührt.
Hehe. Vielleicht hast Du mehr Glück bei irgendwem, der üblicherweise weniger Geld pro Stunde dafür bekommt auf die Einstellungen und Inhalte anderer Menschen und Muppets einzugehen.
"(1) symbolische Gesten der Entrüstung tragen nichts zum Schutz der in Bezug genommenen Frauen bei und die Argumente dazu waren (1.1) sie sind unwahrscheinlich dazu geeignet, das Verhalten der Personen zu ändern, an die sie vornehmlich gerichtet sind"
Wenn Mann bespielsweise in höhere Stellung im Beruf mit einer symbolische Geste der Entrüstung auf erlebten Sexismus seiner Untergebenen antwortet, dann wird das das Verhalten der Personen ändern, an die diese vornehmlich gerichtet ist. Wenn Mann als Idol oder Rollenvorbild anderer Männer eone derartige Geste der Entrüstung los von sich gibt, danm kann das bei Adressaten ankommen. Und ich kann mir auch noch andere Szenarien vorstellen, in denen nur symbolische Gesten der Entrüstung etwas bewegen können. Oder haben. Wie beisopielsweise bei Labels, die jetzt anfangen umzudenken. Mal ganz unabhängig davon, dass du das Ganze dazu herunterspielst.
"(1. 2.) sie machen Vergangenes nicht ungeschehen"
Hochgradig irrelevant in dieser Diskussion. Die Vergangenheit ist streng deterministisch.
" und beugen Künftiges nicht vor,"
In den obigen Beispielen würde es durchaus eine prophylaktische Wirkung geben. Auch so ist die Aussage Quatsch. Der Diskurs ist ein Vehikel der Gestaltung unserer Gesellschaft. Parteinahme und Vertretung eines Standpunktes verändert die Regeln unseres Zusammenlebens. Im Grunde behauptest du ja, dass es nichts bringen würde, sich auf einer Seite des Konfliktes zu positionieren. Das empfinde ich als sehr gefährliche Aussage, weil eine Änderung der Verhältnisse nur aus der Änderung des Verhaltens vieler erwachsen kann, zumindest in einer halbwegs freien Gesellschaft, und diese Art der Argumentation dadurch wie ein Versuch wirkt, den Prozess zur Gleichberechtigung zu stoppen oder wenigstens zu verlangsamen.
"(1.3.) sie stammen von Personen, die weder diese Erfahrungen gemacht haben,"
Faktisch falsch, viele der Personen, die sich sexistischer Verhältnisse wegen entrüsten, sind weiblich und haben Sexismus erlebt.
"noch etwas Sinnvolles dazu beitragen können"
Scheinargument, bzw Abwertung der GegenpoAngesichts "(1.4.) sie erwecken den Eindruck zynischen Opportunismus', wie eine Oreo-Box mit Regenbogenflagge im Juni."
Kommt drauf an bei wem. Und was ist dir lieber: Alle Menschen machen aus Opportunismus das Richtige oder alle Menschen machen aus Überzeugung das Falsche? Somit nichtmal ein Argument dagegen, wenn es so wäre.
Ich würde mir wünschen, dass du ebenfalls auf alle Punkte bezugnehmend antworten würdest, auch wenn mir das Angesichts deines bisherigen Auftretens sehr utopisch erscheint.
"Mein Standpunkt ist (1)..."
Über Sachen reden bringt meistens recht wenig, zumindest verglichen mit handfesten Taten, das stimmt natürlich. Aber es bringt halt auch nicht nichts. Und es bringt ganz sicher mehr als nur zu schweigen. Und da auf twitter oder medial aktiv zu sein und sich auch im realen Leben einzusetzen sich nicht gegenseitig ausschließen (müssen), gibt es eigentlich keinen besonders logischen Grund gegen etwas Stunk zu machen was vielleicht nur leicht positiv ist.
Davon mal abgesehen setzt sich jemand, der sich aus opportunistischen oder narzistischen Gründen für etwas Richtiges einsetzt sich am Ende des Tages immernoch für etwas Richtiges ein.
Und das Gesten nur symbolisch sein sollen oder die Sprechenden nicht genug mit der Materie vertraut sind, sind wieder einmal bloße Behauptungen.
Am Ende des Tages bleiben alle deine Kritiken halt einfach nur unglaublich oberflächlich und beschränken sich darauf irgendwelche dürftigen Gründe dafür zu finden, warum Leute nicht so einen Wind machen sollen. Das ist halt generell das letzte argumentative Domizil von jemandem, der weiß, dass er eine Sache nicht inhaltlich kritisieren kann, ohne sich direkt zum Arschloch zu machen, aber die inhaltliche Schlussfolgerungen des Ganzen trotzdem nicht annehmen möchte. Bleibt halt nur noch der Versuch den Diskurs irgendwie zum Schweigen zu bringen.
Tis your lucky day it seems.
Ich antworte morgen noch auf den zweiten Beitrag, jetzt erstmal nur Capslock, weil ich auch noch Feierabend machen möchte.
Erstmals finde ich es etwas frech, dass du mir vorwirfst, nicht auf Beiträge einzugehen - das war bis auf den letzten Beitrag eher eine deiner Spezialitäten, weswegen ich froh bin, dass du es gelernt hast.
Zum Beitrag selbst:
Deine Widerlegung zu (1.1.) bestätigt diesen Punkt im Wesentlichen nur. Insbesondere deswegen, weil die Gesten, wie sich hier beispielhaft zugetragen haben, zwar vorgeblich an problematische Menschen gerichtet sind, von diesen aber nicht oder kaum wahrgenommen werden. Die Beispiele die du genannt hast, spielen sich in einem Bereich ab, in dem das Abweichen von der Meinung eines anderen Menschen einen potentiellen finanziellen Nachteil mit sich brächte. Sei es auf der Arbeit, öffentlichkeitswirksamer Druck auf Labels oder ähnliche Situationen. Die Motivation entsteht letzten Endes nicht durch die Wahrnehmung der Gesten selbst, sondern durch die Erwartungshaltung, andere würden die Gesten potentiell wahrnehmen und mit ihnen übereinstimmen, was negative Konsequenzen für jemanden hätte. Die Gesten bringen also selbst nichts, sondern funktionieren nur, soweit die angesprochenen Personen schon irgendeine Motivation haben, um ihnen zu entsprechen.
Es gibt in Firmen beispielsweise abseits von gesetzlichen Regelungen Complianceregelwerke. Die praktische Erfahrung mit diesen besagt, dass sich nicht an sie gehalten wird, weil es keinen Anreiz dazu gibt. Niemand reagiert auf warme Worte und ein Ehrenwort - außer Leute, die schon vorher überzeugt waren oder was zu verlieren haben.
(1.2.) Ich behaupte nicht, dass man sich nicht positionieren sollte - was machen wir denn hier? Ich behaupte allerdings, dass es effektivere Wege gibt, die von dir vorgeschlagenen Dinge umzusetzen. Klappe halten gehört ironischerweise auch dazu, insbesondere, wenn man keine betroffene Person ist. Was man machen soll? Schnauze halten und Betroffenen eine Plattform bieten, statt selbst etwas dazu sagen. Wie dir sicherlich nicht entgangen sein wird, richtet sich meine Kritik maßgeblich gegen symbolische Gesten durch Nichtbeteiligte.
(1.3.) und (1.4.) fasse ich mal zusammen - mir wäre es lieber, alle täten aus richtigen Gründen das Richtige, ich bin Kantianer. Der Nachteil an etwas richtig gemachtem aus den falschen Gründen ist, dass sich Handlungen schnell in ihr Gegenteil verkehren können, wenn der schon oben angesprochene positive oder negative Anreiz weg ist. Wenn es nicht als positiv wirkend gilt, Regenbogenflaggen auf Packungen zu drucken, wird das keine Firma mehr machen. Eine ehrlich gemeinte schlechte Meinung halte ich für respektabler als eine eine unrichtig vertretene gute Meinung - deswegen lasse ich mich doch überhaupt auf ein Gespräch mit dir ein
Zu 1: natürlich funktioniert das bei den betreffenden Personen hauptsächlich durch die Erwartungen der Gesellschaft und damit einhergehende negative Konsequenzen bei Verstoss. Sowas nennt mensch dann auch "Normen". Falls du einen anderen Weg kennst, zu denjenigen durchzudringen, die das Problem darstellen, und diese zu überzeugen, dann raus damit.
"Die Motivation entsteht letzten Endes nicht durch die Wahrnehmung der Gesten selbst, sondern durch die Erwartungshaltung, andere würden die Gesten potentiell wahrnehmen und mit ihnen übereinstimmen, was negative Konsequenzen für jemanden hätte. Die Gesten bringen also selbst nichts, sondern funktionieren nur, soweit die angesprochenen Personen schon irgendeine Motivation haben, um ihnen zu entsprechen. "
Was ja nur bedeutet, dass wir es durch die Gesten vieler bereits schaffen, dass der Verzicht auf Verbreitung arg sexistischer Inhalte bereits von diesen Firmen als soll/muss-Erwartung der Gesellschaft angenommen wird. Ich kann mich nur wiederholen, genau so funktionieren Normen.
Zu 2: Betroffenen eine Plattform geben und sich selbst positionieren stehen sich nicht im Wege, im Gegenteil: durch das Positionieren, selbst mit symbolischen Gesten der Empörung, macht Mann es den Betroffenen leichter die vorhandenen Plattformen zu nutzen. Diese Position btw, nicht-Betroffene sollten die Klappe halten (anstatt sich auf Seiten der Betroffenen zu positionieren) habe ich noch nie von Betroffenen gehört.
Ferner noch: "Klappe halten" kann niemals das Mittel der Wahl sein, wenn es gesellschaftliche Gegebenheiten gibt, die einem falsch erscheinen. Unabhängig davon, ob mensch selbst davon betroffen ist.
Starker Widerspruch gegen die Zusammenfassung von 3. und 4.
Zu 3: Auch Betroffene positionieren sich durch "symbolische Gesten der Entrüstung". Also ist dein Punkt 3 faktisch falsch und du als nicht-Betroffener solltest eigentlich nichts gegen diese Entrüstung sagen, außer du bist insgeheim auf der Seite, über die sich entrüstet wird.
Zu 4: Du hast meine Frage - absichtlich - nicht beantwortet. Ich erledige das kurz für dich: Dir ist es lieber, wenn Männer aus egoistischer Motivation heraus auf Sexismus verzichten als wenn Männer aus Überzeugung Sexisten bleiben. Allein schon weil die nachfolgenden Generationen nicht die Motivation sondern nur die Handlung sehen und es nur so Wandel geben kann.
Typischer laut.de-sexismus-Faden, leider:
"Wir konservative Männer entscheiden, womit Frauen geholfenn ist. Und zwar ganz bestimmt nicht damit, die gängigen Backstage-Praktiken zu verurteilen! Schwutten sind Opfer und selbst Schuld, wenn sie Hass erfahren. Was fällt denen auch ein ins Rapgame zu steppen? Wurden die nicht genug gewarnt? Alle die sich gegen Sexismus aussprechen, machen das nur, weil das in ihre Agenda passt. Kulturmarxisten halt. Wie, da sind auch Frauen bei? Hm, müssen gehirngewaschene Schlafschäfin:innen sein, Frauen sind ja so leicht zu beeinflussen. Hab ich schon linksgrünversifft gesagt?!"
Fuck y'all ihr kleinen B-Laschs und Bogys.
Ja, diovysos auch mit dem Hurensohn-Post der Woche.
Jemanden Aufgrund der Empörung über eigeninterpretiertem Sexismus als Hurensohn zu bezeichnen, ist solch herrliche Ironie, dass sie eigentlich gar keiner Replik bedarf.
Dann gib doch auch keine Replik sondern reflektiere lieber mal, warum du hier so ein Müll schreibst.
Welchen Müll?
Dass es selbst einem provinziellen Kasperltheater wie Deutschrap egal sein kann, ob Fatony ein Teil davon sein möchte oder nicht?
Dass diese ganze Woke Bewegung ein trauriger Haufen Moraldarstellung ist, basierend auf pathetischer Selbstüberhöhung und rassistischer Pseudowissenschaft, umgesetzt von immer auf irgendeine Weise staatsalimentierten Social Media Trollen?
Oder, dass die Idee, die Rap Szene mit überzogenem Tuntengehabe zu provozieren in etwa so originell und lustig ist, wie mit einer christlichen Schülerpopband auf einem Death Metal Festival aufzutreten?
Ich kann hier keinen Müll erkennen.