Backpfeifen zum Beef? Leier, Gölz und Fromm wursteln sich durchs Rap-Jahr und finden Abwärtsspiralen, Abschiede und Ausraster.
Berlin/Karlsruhe/Konstanz (dani) - Was haben wir ihm nicht alles zugetraut, diesem 2022. Es hatte nach den beiden ... öh ... eher herausfordernden Vorjahren wirklich jede Chance, als ein erfreuliches in die Annalen einzugehen, und was hat es uns gebracht? Aus Hip Hop-affinem Blickwinkel vor allem die vollständige Selbstdemontage eines einstigen Ausnahmekünstlers. Ja, es war ein hartes Jahr für seine Fans, zum Glück hat keiner von uns ein Kanye-Tatt... oh. Moment. Mist. Na, zum Ausgleich sind auch noch zwei, drei andere Dinge passiert. So sah es aus:
Es setzte zum Beispiel Backpfeifen noch und nöcher. Kollegah lud zur Fahrt in der Freigeisterbahn. Im immerwährenden Bushido-Prozess ist ein Ende weiterhin in etwa so abzusehen wie der Release von Shindys "In Meiner Blüte". Für 18 Karat dagegen mündete seine monatelange Untersuchungshaft inzwischen in einer langen Gefängnisstrafe.
Natürlich haben wir auch in diesem Jahr wieder reichlich Verluste zu beklagen. Todesfälle, bei denen man kaum entscheiden kann, welcher wohl der tragischste, weil sinnloseste war. Ganz vorne dabei sicher Takeoff, er möge in Frieden ruhen.
Lichtblicke gab es glücklicherweise aber auch, darunter eine Ansprache und endlich wieder ein richtig gelungener Disstrack. Monat für Monat erschienen zudem großartige Alben (welche das jeweils waren, darüber herrschte selbstverständlich wieder einträchtige Uneinigkeit). Rapper*innen schaffen es auf die Cover von Vogue oder Vanity Fair oder Forbes, andere immerhin in die Micky Maus.
Damit ihr es nicht tun müsst, haben sich eure Doubletime-Gastgeber*innen Leier, Gölz und Fromm durch die vergangenen zwölf Monate gewühlt, das Geschehen gesichtet und jeweils die das Gespräch beherrschenden Themen und Releases gepickt. Wer nicht chronologisch mit uns durchs Jahr spazieren will, ist eine Nulpe kann hier abkürzen:
- Januar: Krasavice vs. Haiyti und anderer Beef
- Februar: "Donda 2" oder der Anfang vom Ende
- März: Backpfeifen im Loop
- April: Naidoo sagt sorry, Kollegah ... nicht
- Mai: Adieu, Lil Keed.
- Juni: Wie gangsta ist Kolja Goldstein?
- Juli: Tausendmal Wu!
- August: KI gesignt, KI gedroppt
- September: Ciao, Coolio. Bye, PnB Rock.
- Oktober: Willkommen zurück, Stadtaffe!
- November: Tschüss, Takeoff.
- Dezember: Don't free 18 Karat. Never free Tory Lanez.
Danke, gut.
Ausschließlich handverlesene Lieblingstracks, wöchentlich ergänzt um frische Empfehlungen aus der jeweils aktuellen Doubletime-Ausgabe, gibts im Programm von laut.fm/zwo. Dein Hip Hop-Radio. Danke, gut.
Yo Grandma Fromm, dieser Yannik™ und Freshman Mirco Leier sammeln und kredenzen wöchentlich Diverses aus dem Hip Hop-Universum. Anträge, Bier, Blumen oder Punchlines an doubletime@laut.de.
