"Von Musikern für Musiker" ist das Motto beim Echo 2017. Neuer Sender, neue Moderatoren, neues Glück?
Berlin (ana) - Wenn es nach Florian Drücke geht, so wird mit dem Echo jetzt endlich wieder alles gut. "Nach 25 Jahren setzen wir den Echo 2017 auf ein neues, modernes Fundament", sagt der Chef des Bundesverbands Musikindustrie. Wie realitätsfern jedoch seine Vorstellung von einer Verjüngungskur ist, zeigen die groß angekündigten Neuerungen.
Anstelle der ARD soll jetzt der Privatsender Vox die Preisverleihung übernehmen. Das Team habe in der Vergangenheit bewiesen, "dass es dem Publikum Musik und die Geschichten dahinter erfrischend emotional vermitteln kann".
Sasha und Xavier Naidoo als Moderatoren
Damit meint Drücke vermutlich das Auffangbecken für absteigende Musiker & B-Promis "Sing Meinen Song". Die Aushängeschilder ebenjener herzzerreißend kitschigen Sendung sollen auch durch den Echo-Abend führen: Xavier Naidoo und Sasha. Zusammen wollen sie den Abend als eine Veranstaltung "von Musikern für Musiker" inszenieren.
Musikalisch sorgen beide schon lange nicht mehr für Schlagzeilen. Während man Musterschwiegersohn Sasha eigentlich nur noch mit dem Vox-Format in Verbindung bringt, macht der Freizeit-Aluhutträger vor allem damit Schlagzeilen, dass bayerische Provinzstädte über sein Auftrittsrecht streiten.
Weniger Kategorien, eine andere Jury und Linkin Park als Liveact
Doch ein neuer Sender und andere Moderatoren stellen nicht die einzigen Neuerungen dar. Weniger Kategorien soll es geben, dafür rückt die Jury mehr in den Vordergrund. Preise für die besten internationalen Hip Hop, Rock und Dance Performances fallen weg, jedoch bleiben schwammige Kategorien wie "Partner des Jahres" (in der die beiden Moderatoren übrigens 2015 ausgezeichnet wurden) und "Handelspartner des Jahres" erhalten. Dazu gibt es für jede Kategorie zukünftig eine eigene Fachjury, die bei der endgültigen Entscheidung ein höheres Gewicht hat als der Rest der Jury.
Einen Liveact für die Verleihung am 6. April, die übrigens am darauffolgenden Abend zur Primetime ausgestrahlt wird, gibt es auch schon: Linkin Park sollen zusammen mit Kiira ihren Elektro-Pop Song "Heavy" performen. Wer sich die vermeintliche Verjüngungskur des Echos live in Berlin ansehen will, kann ab dem 15. März Karten erstehen.
5 Kommentare mit einer Antwort
Naidoo und Sasha sind Musiker? Wohl eher Faktoten aus dem Leichenkeller der deutschen Musikindustrie.
Mal gucken wann der Shitstorm losgeht, ich leg schonmal das Popcorn in die Mikrowelle.
Passt doch alles, gleich und gleich gesellt sich gern.
Weil's ja bald soweit ist - was genau soll jetzt mit dem ECHO eigentlich ausgezeichnet werden?
Früher war klar: wer ordentlich verkauft und es eigentlich nicht mehr nötig hatte, bekam noch den ECHO, um ihn sich ins Regal zu stellen oder sonstwo hinzustecken. Nach welchen Kriterien wählt jetzt wer in den einzelnen Kategorien einen Namen aus und inwieweit hat die Jury Einflußmöglichkeiten, ... oder ist die Knäcke zu dem planlosen Würfelspiel verkommen, nach dem die Informationen klingen?
Gruß
Skywise
"oder sonstwo hinzustecken. "
aber nur wenn da noch Platz ist. Denn es könnte ein Bambi oder eine Golden Kamera zuvor gekommen sein. Und dann kann es eng werden.
Aber vielleicht kommt der breitbeinige Gang mancher Gewinner daher.
Mäh Shitstorm gegen den Xer ist zwar obligatorisch und immer angemessen, aber ebenso langweilig.
Aber es würde mir schon irgendwie ehlen.