Fotos/Review: Green Day u.a. bei Rock am See

Green Day und Co. rockten nasse Füße warm.

Konstanz (giu) - Die kurzfristigen Vorzeichen waren bescheiden. Am Tag vor der Veranstaltung endete der Hochsommer mit einem jähen Temperatursturz samt Wolkenbruch, der nicht nur die Konstanzer Keller und die wichtigste Unterführung der Stadt überschwemmte. Auch das Festivalgelände im Stadion sowie der Behelfscampingplatz am kleinen Flughafen standen unter Wasser.

Fotogalerie Rock am See

Dem nicht genug: Co-Headliner Beatsteaks hatte kurzfristig abgesagt, weil Drummer Thomas Götz nach einem Unfall schwer verletzt auf der Intensivstation liegt. Und trotzdem waren die meisten Inhaber der 25.000 Tickets vor Ort: Rock am See war schon Wochen vorher ausverkauft.

Volle Ränge vor dem Tor

Itchy Poopzkid, Jupiter Jones und Angels & Airwaves durften so miterleben, wie sich die Ränge füllten. Der Beatsteaks-Ersatz Kraftklub hatte auch aufgrund des fixen Einspringens das Publikum auf seiner Seite.

Die Rock am See-Bühne war in diesem Jahr von der Mittellinie hinters Tor gewandert - die Entfernung zu den Bands wurde so für die meisten Fans wieder größer. Dass die Verpflegungsbuden viel zu früh ausverkauft waren, sorgte zudem für Unmut: Temperaturen von 15 Grad kühlten überhitzte Gemüter aber schnell wieder ab.

Social Distortion legen auf

Zumal Flogging Molly und die Herren von Social Distortion ordentlich Gas gaben - und Headliner Green Day um 21 Uhr ein begeistertes Publikum vorfand. Die Erwartungen an die Band waren hoch, schließlich stehen in den kommenden Monaten sage und schreibe drei neue Alben an: "Uno", "Dos" und "Tre".

Mit "American Idiot" (2004) und "21st Century Breakdown" (2009) hatte sich die Rockpunkband aus Berkley, Kalifornien mit sozialpolitischem Engagement weltweit an die Spitze der Charts katapultiert.

Green Day vollenden routiniert

Frontmann Billie Joe Armstrong und seine zwei Mitstreiter enttäuschten nicht. Das Publikum aktiv mit einbeziehend spielten sie sich munter durch die 22-jährige Bandgeschichte - inklusive einiger Tracks vom Album "Dookie", mit dem 1994 der Durchbruch gelang.

Und die Vorboten der neuen Platten ließen erahnen, dass die Reise musikalisch in den gewohnten Bahnen weitergehen wird. Die am Vortag veröffentlichte Single "Oh Love!" und vor allem das schnelle "Kill The DJ" dürften den Erfolg garantieren.

Billie und Co. sorgten von Beginn an für einen mitreißenden Abschluss von Rock am See 2012. Zumal es längst aufgehört hatte, zu regnen.