Gorillaz-Doku: "Bananaz" blickt hinter die Kulissen

Ceri Levy hat die Gorillaz-Köpfe Albarn und Hewlett sieben Jahre lang mit der Kamera begleitet. Der Doku-Stream "Bananaz" lüftet manches Geheimnis um die virtuelle HipHop/Pop-Formation.

London (mma) - "Ich schaute zusammen mit Damon MTV. Wir haben den ganzen Abend lang die Glotze angeschrieen. Wir dachten uns: 'What's with this rubbish manufactured crap?'" Aus ihrer gemeinsamen Ablehnung des Clipschrotts erwuchs in den Köpfen der WG-Mitbewohner Damon Albarn und Jamie Hewlett 1998 die Idee für DIE Popband postmodernen Zuschnitts: vier fiktionale Comic-Charaktere, mystifizierende Live-Auftritte hinter riesigen Videoscreens und ein multimedial wie multidirektional geschulter Kunstansatz, der unter der Fittiche des Britpop Hip-, Trip- und Dubpop platziert.

Blur-Kopf Albarn als musikalischer Boss, "Tank Girl"-Erfinder Hewlett als visueller Dirigent. Die "Most Successful Virtual Band" (Guiness-Buch der Rekorde) legte nach zwei regulären Studioalben und Grammy-Gewinn mit der Martial-Arts-Oper "Monkey: Journey To The West" zuletzt auf beeindruckende Weise nach. Mitten in die Vorbereitungen eines neuen Blur-Albums platzt nun "Bananaz". Babelgum.com strahlt seit Montag exklusiv die anderthalbstündige Popdoku aus.

"Bananaz" feierte bereits auf der letztjährigen Berlinale Premiere und verspricht nicht weniger, als die aus Mythen gestrickten Wände um die Gorillaz niederzureißen und die "ganzen schmutzigen Details" hinter den Kulissen zu enthüllen. Regisseur Ceri Levy hat Albarn, Hewlett und ihre unzähligen temporären Kollaborateure (Dennis Hopper, De La Soul, D12, Danger Mouse) von 2000 bis 2006 begleitet, um die virtuelle Star-Werdung in beeindruckender Detailfülle zu bebildern.

Der resultierende Musikfilm ist noch bis zum 18. Mai im kostenlosen Stream verfügbar, der DVD-Release von "Bananaz" folgt im Juni. Vor Epilepsie-auslösenden Inhalten wird übrigens ausdrücklich gewarnt.