Ein Sprecher der deutschen Bischofkonferenz hat die Musik-Szene zum Boykott gegen Illegal 2001 aufgerufen. Eine Textzeile des Songs "Ich Weiss Es Nicht", mit dem die Deutsch-Rocker bei der Vorentscheidung des Grand Prix antreten wollen, stößt dem Kirchen-Vertreter bitter auf.

Hamburg (ebi) - Ist Illegal 2001 nach der Mädchenband Loverockets die nächste Combo, die sich aus dem Grand Prix d'Eurovision verabschieden muss, noch bevor die Vorausscheidung überhaupt statt gefunden hat? Geht es nach Matthias Kopp, Sprecher der deutschen Bischofskonferenz, sollen Jens, Thomas, Fiete, Fred und Christian dies lieber heute als morgen tuen.

Der Kirchen-Vertreter reibt sich an einer Textzeile des Grand Prix-Beitrags der Band. "Hat auch der Papst 'ne Praktikantin unter seinem Heiligenschein?", fragt das Quintett im Song "Ich Weiß Es Nicht" scheinheilig und überaus witzig. Kopp sieht darin eine "an Geschmacklosigkeit nicht nicht zu überbietende Frechheit" und ruft die deutsche Musikszene zum Boykott auf.

Für Sänger Thomas Lötzsch geht es dagegen "um gesellschaftliche Vorurteile, mit denen Illegal 2001 die Nation bewegen will!" Das Zitat sei zudem aus dem Gesamtkontext gerissen. Wer sich mit dem Song-Text auseinander setze, werde fest stellen, dass dieser zu keiner Zeit einen böswilligen oder aggressiven "Schlagzeilencharakter" aufweise. Man solle sich lieber über tatsächliche Geschmackslosigkeiten wie Kriege, Ausländerfeindlichkeit oder Umweltverschmutzung empören. "Im Hinblick auf den Unterhaltungscharakter des Grand Prix haben wir darauf aber ganz verzichtet", so der Sänger.

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Grand Prix Streit um Striptease

Der alljährliche Härtetest für die Geschmacksnerven rückt unerbittlich näher. Vom Striptease der Loverockets zur Erkennungsmelodie einer Telefon-Sex-Hotline werden die Zuseher bei der nationalen Vorausscheidung zum Schlager-Grand-Prix aber verschont bleiben.

Grand Prix Die Teilnehmer stehen fest

Am 2. März ist es wieder so weit. In der ausverkauften Preussag-Arena in Hannover buhlen dreizehn Kandidaten um die Gunst des einheimischen Publikums. Der Sieger darf dann beim Grand Prix D´Eurovision in Kopenhagen am 12. Mai auf den Spuren von Guildo Horn und Stefan Raab wandeln.

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