83 Jahre alt wurde der King des Mississippi Delta Blues John Lee Hooker. Gestern Abend verstarb der Mann in seiner Heimat San Francisco friedlich im Schlaf.

San Francisco (mis) - Ob John Lee Hooker auch lieber mit der Gitarre um den Hals auf der Bühne gestorben wäre, wie man es aus Musikerkreisen öfters vernimmt, wissen wir nicht. Nach Angaben seines Agenten starb die Blues-Legende gestern Abend geruhsam und friedlich im Schlaf. Es hätte aber auch anders kommen können, denn Hooker spielte bis zuletzt eifrig Konzerte. Noch am vergangenen Wochenende trat er im kalifornischen Santa Rosa auf und erhielt vom Publikum Standing Ovations.

Der Boogie Man, der mit 14 von zuhause ausriss, um die Musikwelt nachhaltig zu verändern, spielte mehr als 100 Alben ein und erhielt im vergangenen Jahr einen Grammy für sein Lebenswerk. Songs wie "Boogie Chillen", "Boom Boom" oder das mit Carlos Santana aufgenommene "The Healer" sind Meilensteine. Über den Blues, der ihm maßgeblich über die schwere Zeit der Apartheid hinweg half, sagte Hooker einst: "das Wichtigste am Blues ist, sich nicht schlecht zu fühlen trotz allem, was die Welt und das System dir antun. Die wahre Stärke des Blues ist die Aussage, dass der menschliche Geist unzerstörbar ist".

Setzen wir uns also in unser stilles Kämmerlein, kramen eine alte Hooker-Aufnahme heraus und hören noch einmal voller Wehmut die schönste Anfangszeile, die Hooker so oft verwendete und die er nun nie mehr live präsentieren kann: "Woke up this morning ..."

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