In einem Interview äußerte der Rapper befremdliche Ansichten zum Thema - und bekam mächtig Gegenwind.

Kalifornien (emi) - Die jüngste Kontroverse um Kanye West und sein Bekenntnis zu Donald Trump ist noch virulent, da geht es schon in die nächste Runde: In einem aktuellen Interview hörte es sich so an, als sei der Rapper der Ansicht, Schwarze wären für die Jahrhunderte lange Sklaverei selbst mitverantwortlich gewesen.

Eigentlich war West beim Klatschportal TMZ zu Gast, um u.a. über seine Unterstützung für Trump zu sprechen. Dabei kam er auch auf das Thema Sklaverei: "Wenn man von über 400 Jahre langer Sklaverei hört, für 400 Jahre, dann klingt das nach einer Wahl". Für ihn seien Schwarze geistig eingesperrt, fügte Kanye hinzu. Er bevorzuge diese Formulierung, weil Sklaverei direkt mit Dunkelhäutigen assoziiert werde, so wie Holocaust mit den Juden. Im Gefängnis dagegen seien alle vereint, Schwarze und Weiße.

Ein TMZ-Mitarbeiter warf ihm daraufhin vor, nicht nachzudenken: "Du führst verdientermaßen das Leben eines Superstars. Der Rest von uns muss aber damit leben, bedroht und sozial ausgegrenzt zu werden - was die Folge dieser 400 Jahre Sklaverei ist, von denen du behauptest, dass sie für unsere Leute eine freie Wahl gewesen wäre", sagte Van Lathan. Er sei enttäuscht und entsetzt von Wests Aussagen.

Prompt hagelte es auch in den Sozialen Netzwerken Kritik an Kanye, u.a. von einer CNN-Kommentatorin, die ihn als eine "gefährliche Karikatur eines angeblich "frei denkenden Afroamerikaner" bezeichnete. Natürlich sei die Sklaverei keine Frage der Wahl gewesen:


Auch die Bürgerrechtsorganisation NAACP, die seit Jahrzehnten für die Rechte von Afroamerikanern kämpft, meldete sich zu Wort - seit ihrer Ankunft auf dem amerikanischen Kontinent hätten schwarze Menschen gegen die Sklaverei gekämpft:


Da half es wenig, dass Kanye nachträglich versuchte, seine Aussagen zu rechtfertigen: "Natürlich weiß ich, dass Sklaven nicht aus freien Stücken auf ein Boot verfrachtet wurden", twittert er und fügte hinzu: "Mein Punkt ist, dass wir in dieser Position geblieben sind, obwohl wir in der Mehrzahl waren. Das bedeutet, dass wir geistig versklavt waren."

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Kanye West

Kanye West,  | © laut.de (Fotograf: Tobias Herbst) Kanye West,  | © laut.de (Fotograf: Tobias Herbst) Kanye West,  | © laut.de (Fotograf: Tobias Herbst) Kanye West,  | © laut.de (Fotograf: Tobias Herbst) Kanye West,  | © laut.de (Fotograf: Tobias Herbst) Kanye West,  | © laut.de (Fotograf: Tobias Herbst) Kanye West,  | © laut.de (Fotograf: Tobias Herbst) Kanye West,  | © laut.de (Fotograf: Tobias Herbst) Kanye West,  | © laut.de (Fotograf: Tobias Herbst) Kanye West,  | © laut.de (Fotograf: Tobias Herbst)

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7 Kommentare mit 5 Antworten

  • Vor 6 Jahren

    Der Praktikant möge bitte nochmal die korrekte Schreibweise von "bizzar" nachschlagen.

    • Vor 6 Jahren

      @Providence:
      Ich bin mir sicher, jetzt sucht der Praktikant gerade nach der redaktionseigenen Speisekarte des nächstgelegenen Italieners ...
      Gruß
      Skywise

  • Vor 6 Jahren

    Wollte ihn erst verteidigen, da die These an sich gar nicht so abwegig ist, wenn ausdifferenziert (e.g., poverty as a mindset). Aber wie er das so kontextlos hingeklatscht hat, das war schon grenzwertig. :D

    Die Annahme, die er eigentlich damit ausdrücken wollte, ist nicht sonderlich exotisch. Hätte besser formuliert auch von Tupac oder - Obacht! - Malcolm X kommen können.

    • Vor 6 Jahren

      nicht "besser", sondern anders. der spruch, dass man lernt, seine ketten zu lieben, ist doch im ergebnis ein psychologischer effekt, eine krankhafte reaktion auf erfahrene unfreiheit, oder nicht? insofern ist das so unfassbar dämlich, daraus ne schuldfrage und täter/opfer-umkehr zu fabrizieren. wie kommt der auf sowas?

    • Vor 6 Jahren

      Ja, natürlich. Bin mir allgemein nicht sicher, wie zurechnungsfähig Kanye derzeit ist. Teilweise unangenehm zu schauen, das Video dort oben. Geht mir dabei weniger um den Inhalt seiner Aussagen, sondern um die ganze Präsenz. Wirkt auf mich so, als könne er seine Gedanken nicht mehr ganz ordnen bzw. angemessen verbalisieren.

    • Vor 6 Jahren

      den eindruck kann man in der tat bekommen.

  • Vor 6 Jahren

    Kanye - da whitest black man in da world. Word! Würde sich bestimmt super mit unserem Roberto Blanco verstehen. Ein bisschen Spaß muss schließlich sein.