Das Sony-Label Epic verschickt neuerdings an Stelle normaler Rezensionsexemplare kleine zugeklebte Panzer mit angeheftetem Kopfhörer.
Konstanz (co) - Tausend Mittel und doch keine Lösung. Der Musik-Verband IFPI gibt momentan eine Menge Geld für die Einführung des neuen Symbols zur Kennzeichnung von kopiergeschützten CDs aus. Kritik an den geschützten CDs gibt es reichlich. Denn die sollen künftig nicht mehr auf einem CD-Rom Laufwerk abspielbar sein. Hierdurch soll ein direktes Brennen oder Umwandeln in das MP3 Format verhindert werden. Der Kunde dankt, die CD verliert an Attraktivität und die Frage bleibt bestehen, wie der Verbraucher eine CD für den privaten Gebrauch kopieren soll, wenn es der Kopierschutz nicht gestattet.
Mit einer anderen Strategie versucht es das Sony-Label Epic. Um ein Überspielen auf externe Geräte oder die Weitergabe in Tauschbörsen vor dem Veröffentlichungstermin zu unterbinden, verschickt Epic nun einen kompletten Sony-Discman. Nein, keine nette Werbemaßnahme, denn was der Musikjournalist vorfindet, ist ein kleiner zugeklebter Panzer mit angeheftetem Kopfhörer. Das Verfahren wurde bereits bei Pearl Jams neuem Album "Riot Act" angewandt. Auch "Scarlets Walk" von Tori Amos soll auf diese Weise bekannt gemacht werden. Trotzdem erscheint die Aktion ein wenig lachhaft und die Überlegung, ob sich die Maßnahme letzten Endes rentiert, ist angebracht. In Deutschland sollen die Journalisten allerdings von dem dichten Player verschont bleiben.
In Dänemark fährt die Musikindustrie einen härteren Kurs. Mit Hilfe der Polizei sollen neuerdings auffällige Tauschbörsen-User überführt werden. Ein aktueller Fall führte zur Beschlagnahmung eines Rechners und einiger CDs. Der eDonkey Nutzer "Siffan" beschreibt auf seiner Homepage www.siffan.dk den Vorfall. Drei Männer, ein Richter, ein Computer-Experte und ein Mitglied der "Anti Pirate Group" (A.P.G.) durchsuchten demnach Siffans Wohnung und nahmen für weitere Untersuchungen den Rechner und für den privaten Gebrauch kopierte CDs mit. Mit Hilfe eines Anwalts will er nun um seine Unschuld kämpfen.
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