Für den Anfang ganz gut: "Live aus der Forster Straße" ist eine an Corona angepasste und von "Wetten, Dass..?" inspirierte Show.
Forster Straße (dük) - Die erste Ausgabe der neuen Vox-Sendung "Live aus der Forster Straße" von Mark Forster war langatmig, aber weniger unangenehm als erwartet. In einem zusammengeschusterten Studio mit Schreibtisch, Musikinstrument und mehreren Monitoren saß der Sänger ganz allein und moderierte die zweistündige Show. Zu den zugeschalteten Gästen gehörten unter anderem Sido, James Blunt, Matthias Schweighöfer und André Schürrle.
Musikalisch leitete Forster die Sendung mit einer kurzen Darbietung auf einem kleinen, Hammond-Orgel artigen Instrument ein. Sichtlich nervös kündigte er an, sich mit seiner neuen Show etwas an "Wetten, Dass..?" zu orientieren. Die ersten zugeschalteten Gäste Sido und Johannes Oerding wurden dementsprechend in eine Saalwette involviert.
Bis zum Ende der Sendung sollte Oerding einen Song über ein von Sido gewähltes Thema schreiben. Dafür schlug der Berliner Rapper einen Banküberfall vor und als Einsatz für Forster und Oerding, dass der Verlierer seine Mütze abnehmen müsste. Darauf ließ sich Forster, der sich in der Öffentlichkeit generell nie ohne Cap zeigt, jedoch nicht ein und entschied, dass der Verlierer stattdessen in der nächsten Ausgabe ein Medley der Hits des jeweils anderen Künstlers präsentieren müsste. Forsters Instagram-Follower entschieden mittels Abstimmung über Sieger und Verlierer.
Im Laufe der Sendung wechselten sich kurze Unterhaltungen und musikalische Darbietungen ab, mal aufgezeichnet und mal live. Vor allem die Interviews über die aktuelle Corona-Situation und den Umgang der Stars damit zogen sich in die Länge. Immerhin lernte der Zuschauer, dass sich auch Stars in der Quarantäne langweilen und teilweise von den eigenen Kindern genervt sind. Matthias Schweighöfer verfügt wie auch Michael Patrick Kelly aber über einen eigenen Kreativraum, in dem er malt, musiziert, Drehbücher liest oder gar zusammen mit dem Nachwuchs Stop-Motionfilme mit Legosteinen dreht.
André Schürrle sitzt derweil in einem Hotelzimmer in Moskau abgeschnitten von der Außenwelt und der eigenen Familie fest. Der Fußball-Weltmeister von 2014 berichtete von den Schwierigkeiten, sich fit zu halten und fürchtet, dass ihm nach tagelangem Aufenthalt in der Moskauer Quarantäne die Decke auf den Kopf fällt. Das gemeinsame Kochen mit Restaurantbesitzer Tim Raue zog sich etwas in die Länge, war allerdings zeitweise unterhaltsam, da der Sänger mit der sparsamen Mimik sämtliche Ratschläge des Kochs ignorierte und eine Brühe aus Gräten und Fischköpfen mit einem zusammenklebenden Nudelberg mischte.
Für die emotionalen Momente der Show sorgten Stefanie Kloß von Silbermond mit einer Songpremiere ("Machen Wir Das Beste Draus") und James Blunt, der nach einigen technischen Schwierigkeiten gegen Ende der Show endlich aus seinem Domizil in Ibiza zugeschaltet wurde. Live spielte er einen Song von seinem letzten Album für Forster, die Zuschauer und vor allem für seinen gesundheitlich angeschlagenen Vater.
Aufgrund von Überlänge - hier eiferte Forster seinem Vorbild "Wetten Dass..?" nach - musste der Sänger die Interviews mit Matthias Reim, LEA und Teddy Teclebrhan auf ein Minimum reduzieren bzw. in die nächste Sendung verlegen. Am Ende der Show präsentierte Oerding noch sein Ergebnis, sang ein überraschend gelungenes Bankraub-Lied und gewann die Wette mit großem Abstand. Die zweite Ausgabe "Live aus der Forster Straße" zeigt Vox nächsten Mittwoch um 20.15 Uhr.
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