Auf den großen Reibach im Zusammenhang mit dem Jacko-Prozess bereiten sich derzeit die Geschäftsleute des kalifornischen Städtchens Santa Maria vor.
Santa Maria (kak) - Für zahlreiche Sensations-Trittbrettfahrer ist der Prozess gegen Michael Jackson um die angebliche Verführung Minderjähriger "der finanzielle Glücksfall" ihres Lebens. Unverhohlen sagte dies der Anwalt Michael Clayton zur Nachrichtenagentur dpa. Er hat juristisch mit dem Prozess zwar rein gar nichts zu tun, sein "Ortsvorteil" wird ihn dennoch binnen Jahresfrist zu einem reichen Mann machen. Seine Kanzlei liegt nur einen Steinwurf vom Gerichtsgebäude entfernt, und so hat er das Flachdach seines Hauses kurzer Hand zur "Goldgrube" erklärt.
In 20 Parzellen aufgeteilt, vermietet er jedes Beet an ein anderes TV-Team. "Ich werde täglich von jedem Team 2.500 Dollar abkassieren"! Das macht immerhin 50.000 Dollar. Täglich! Der Prozess ist für mindestens fünf Monate anberaumt, was in ungefähr der stattlichen Summe von 7,5 Millionen Dollar entspricht.
Auch für Betty Reeds, der Buchungschefin des örtlichen Hotels, ist der Jackson-Prozess "einfach perfekt". Die 164 Zimmer ihres historischen Hotels im Stadtkern von Santa Maria sind fast ausgebucht. "CNN hat ab Ende Januar zehn Räume für fünf Monate reserviert" freut sie sich.
Carmen Jenkins, die Besitzerin des gerichtsnahen Café-Bistros, hat vier neue Mitarbeiter angestellt und allen Tischen einen Internet-Anschluss verpasst. "Wir halten die Journalisten wach", ist ihre Devise im Kampf um die Kollateral-Dollars. Bob Hatch, der Leiter des Fremdenverkehrsbüros preist derweil das "großartige Klima", das die Stadt allen Paparazzi zu bieten hat.
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