Der Nine Inch Nails-Frontmann beendet seine Soundtrackausflüge und will wieder ein NIN-Werk angehen.

Cleveland (lau) - Trent Reznor schuftet seit 1988 an seinem musikalischen Herzstück Nine Inch Nails. Sieben Studioalben veröffentlichte das einzig konstante Mitglied seit dem Gründungsjahr. "The Slip" erschien 2008 und läutete eine Bandpause ein. Zu groß seien die physischen und psychischen Anstrengungen einer ausgedehnten Welttournee. Reznor verscherbelt das Live-Equipment und legt Nine Inch Nails erst einmal ad acta.

"Nine Inch Nails ist nicht tot!"

Mit dem großen Erfolg seiner Soundtrackprojekte "The Social Network" und "Girl With The Dragon Tattoo" witterten viele das endgültige Aus der Band - völlig zu Unrecht, wie Reznor nun der britischen Sun versichert. "Nine Inch Nails sind überhaupt nicht tot. Wir haben nur das Touren und Songschreiben für eine Zeit ausgesetzt. Ich gehe stark davon aus, das 2012 wieder zu fokussieren."

Reznor stellt gar eine Deluxe-Version seines liebsten Studioalbums "The Fragile" in Aussicht, das auch in 5.1.-Sound erscheinen soll. "Es war ein Trip in meine Erinnerung. Das aufzuwühlen und zu hören, wie derb die Songs waren und sie für Surround Sound zu rekonstruieren. Die Platte erschien zu einer Zeit, in der ich kurz davor war, meinen absoluten Tiefpunkt zu erreichen. Es kann unangenehm sein, dahin zurückzukehren."

Der Held David Bowie

"Ich dachte, ich würde es bereuen, wenn ich mich jetzt nicht zwinge, etwas zu verändern. Es ist die Angst, nichts Neues ausprobieren zu wollen, weil es gerade so behaglich ist", so der 46-Jährige weiter über die Pause. Die Entscheidung, seine erfolgreiche Band auf Eis zu legen, ist aber von einer ganz anderen Person beeinflusst. "Ich denke immer an meinen Helden David Bowie und seinen Mut, etwas zu verwerfen und etwas Neues anzufangen."

Reznor, Ross und Fincher: der zweite Streich

Seinem Helden ist er mit dem Schritt, sein Steckenpferd erstmal beiseite zu legen, und sich auf bis dato unbekanntes Soundtrackterrain einzulassen, ein Stück näher gekommen. Und auch Reznors Erfolg kommt langsam dem eines Bowie nahe. Oscars und Golden Globes gewinnt er für "The Social Network", sein neues Projekt "Girl With Dragon Tattoo" schickt sich dank dreistündiger Spielzeit an, ein würdiger Nachfolger zu werden.

Reznor, Atticus Ross und Regisseur David Fincher holen aus zum zweiten Streich. Für Reznor eine erfrischende Erfahrung: "Das Interessanteste am Soundtrack ist, dass du jemandem unterstellt bist. Manchmal ist es ein bisschen ermüdend, der König deines eigenen Reiches zu sein."

Das neue Video zum "Immigrant Song"

Mithelfen durfte dieses Mal auch Yeah Yeah Yeahs-Sängerin Karen O. Sie steuert die Vocals für das Led Zeppelin-Cover "Immigrant Song" bei - und outet sich selbst als Bandnewbie: "Ich tappe völlig im Dunkeln, wenn es um Led Zeppelin geht. Das war vielleicht der Grund, warum ich den Song gut covern konnte. Ich hatte keine Referenz und kannte es kaum. Ich habe nicht einmal den Songnamen richtig verstanden. Ich dachte, er hieße 'Pilgrim Song'. Ja ich weiß, das ist ziemlich peinlich."

Led Zeppelin ist zwar durchaus eine Band, die man kennen kann, aber dennoch macht Karen ihren Job wahrlich gut. Zum Track gibts nun endlich auch die entsprechende Visualisierung: kalt, hektisch und düster.

Fotos

Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs

Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | ©  (Fotograf: ) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Rinko Heidrich) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Rinko Heidrich) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Rinko Heidrich) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Rinko Heidrich) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Rinko Heidrich) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Rinko Heidrich) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Rinko Heidrich) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Rinko Heidrich) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Rinko Heidrich) Nine Inch Nails und Yeah Yeah Yeahs,  | © laut.de (Fotograf: Rinko Heidrich)

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34 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    da auf dem Foto oben sieht der Trend wie Bela B. aus, ein bisserl auch fast wie Dero....

  • Vor 13 Jahren

    @jenzo1981 (« Was haben alle nur gegen "Year Zero"?!?
    Ich fand das super.
    "Survivalism", "Zero-Sum", "God Given", "Meet Your Master",...
    "The Slip" war ein Geschenk. Hatte zwar etwas von Resteverwertung, aber das gab's für umme... »):

    Ein Avantgarde Album halt, mit einem allerdings sehr gutem und durchdachten Konzept. Er hat sich wenigstens was dabei gedacht als er im Studio war. Obwohl es ein sehr schwer zugägnliches Album ist, nicht wirklich viele Melodien enthält und sehr monoton klingt. Aber wer sich das Konzept, die Texte etc zu gemüte führt der sollte die Storyline des Albums mal verstehen. Meiner Meinung ist das Album seiner Zeit weit vorraus,
    Und es hat auch nur noch wenig mit den älteren Alben zu tun.