Der dreckige alte Bastard führt in der Fortsetzung des Klassikers wie einst Richard Kimble die gesamte Polizei an der Nase herum.

New York City (laut) - Der Jubel war grenzenlos. Hunderte von Wu-Tang Heads flippten gestern Abend im Hammerstein Ballroom in New York völlig aus, als plötzlich völlig unerwartet der seit einem Monat flüchtige Ol' Dirty Bastard auf der Bühne stand, um zum ersten Mal seit drei Jahren ein Konzert mit dem gesamten Wu-Tang Clan zugeben.

Russell Jones, so sein bürgerlicher Name, war im Oktober aus einer Entzugsanstalt in Kalifornien geflohen, in der er wegen Drogenmissbrauch und diverser anderer Straftaten einsitzen musste. Er hatte schon einen großen Teil seiner Strafe abgesessen und so kam der Ausbruch ziemlich überraschend.

Seit seiner Flucht war Ol' Dirty nicht mehr gesehen worden. Auch die restlichen Mitglieder des Wu-Tang Clans, der in diesen Tagen sein lang erwartetes drittes Album "The W" droppte, hüllten sich in Schweigen. Auf dieser Platte gibt es deswegen auch nur einen Song mit Ol' Dirty ("Conditioner" feat. Snoop Dogg), und selbst auf dem Gruppenphoto ist er nur durch einen Schriftzug vertreten. Um so erstaunter waren die Fans, als der Bastard gestern bei der Live-Premiere von "The W", bekleidet mit einem orange-farbenen Parker und schwarzer Mütze, die Bühne enterte und unter tosendem Beifall die Stücke "Shame on da nigga, Wu-Tang Clan ain't nothing' ta fuck wit" sowie seinen Solo-Joint "Shimmy Shimmy Ya" zum Besten gab.

Während der Performance rannte Ol´Dirty immer wieder durch die Menge und sprach dann an einer Flasche nuckelnd zum Publikum : "Ich kann nicht lange bleiben, die Bullen sind hinter mir her. Die ganze Welt verfolgt mich. Aber ich bin in der Gegend, und wir werden sehen." Sprach's und verschwand wieder in der Dunkelheit der Nacht.

Solche Sätze und Aktionen sind wir ja von ihm schon gewohnt, waren doch früher sämtliche Regierungen der Welt sowie der Papst hinter ihm her. Ganz so schlimm jedoch kann die Paranoia auch wieder nicht sein. Immerhin war die Polizei auf der Veranstaltung zahlreich zugegen, doch das NYPD berief sich auf die Zuständigkeit der Polizei von Los Angeles.

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