Die Kommission für Jugendmedienschutz hält "Popetown" nicht für so unbedenklich wie die Sitten-Hüter von der FSK. MTV zeigt trotzdem ab Mittwoch die restlichen Folgen.

Berlin (joga) - MTV will in den kommenden Wochen alle Folgen der umstrittenen Comic-Serie "Popetown" zeigen. Zur Begründung sagte MTV-Programmdirektor Elmar Giglinger, die Zuschauer hätten sich klar für eine Fortsetzung der Serie ausgesprochen.

Weil sich nach der Ankündigung der vatikankritischen Serie in katholischen Kreisen ein wahrer Proteststurm erhob, hatte MTV vergangene Woche zunächst nur eine Folge ausgestrahlt, um dann die Zuschauerreaktionen zu beobachten. Die verbliebenen neun Episoden werden nun von diesem Mittwoch an im Wochenrhythmus um 21.30 Uhr gesendet und jeweils samstags um 21.30 Uhr wiederholt.

Damit ignoriert MTV die Einschätzung der für Privatsender zuständigen Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), nach der "Popetown" erst ab 22 Uhr ausgestrahlt werden darf. Allerdings kann sich der Sender auf die Einschätzung der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) berufen, die "Popetown" als völlig unbedenklich eingestuft hatte.

Ihre abweichende Beurteilung begründete die KJM gegenüber der Netzeitung damit, dass insbesondere Kinder unter 14 Jahren "in ihrer religiösen Orientierung nicht so gefestigt" seien, dass sie sich "von der verzerrten Darstellung der Kirche und des katholischen Glaubens distanzieren" könnten. "Das Lächerlichmachen zentraler Einrichtungen und Prinzipien des katholischen Glaubens kann zu einer nachhaltigen Verunsicherung und Desorientierung dieser Altersgruppe führen".

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