Die erste Kooperation der Popsängerinnen kam aus ökologischen Gründen zustande. Mittlerweile ist auch das Video zu sehen.
Island (ace) - Björk und Rosalía haben für einen guten Zweck erstmals kooperiert. Von dem noch unbetitelten Song, der Ende des Monats erscheinen soll, sind derzeit 75 Sekunden lang ihre Stimmen zu hören. Die Sängerinnen fragen: "Is that the right thing to do? I just don't know". Diese Worte wiederholen sie in Dauerschleife, während im Video ein Text eingeblendet wird, der über die ökologischen Nachteile industrieller Fischzuchtproduktion in Island aufklärt.
Die Einnahmen des Songs sollen demnach dazu verwendet werden, einen laufenden Rechtsstreit der Einwohner des Fjords Seyðisfjörður zu finanzieren, der sich gegen den Bau neuer Fischfarmen richtet. Wie der britische Guardian berichtet, fusionierten 2022 zwei der größten isländischen Lachszuchtkonzerne mit dem erklärten Ziel, im Osten des Landes zehn Millionen Lachse pro Jahr zu verarbeiten. Björk führt aus, dass ihr Heimatland über die größten und unberührtesten Naturgebiete in Europa verfügt. Umso schockierender sei die Tatsache, dass isländische und norwegische Unternehmer ungestraft in die industrielle Fischzucht eindringen konnten und bereits erheblichen Schaden für die Tierwelt angerichtet haben.
Die in den Zuchtfarmen gehaltenen Lachse leiden unter "schrecklichen Gesundheitsproblemen", so die Sängerin, "und die, die entkommen konnten, verändern auf lange Sicht die DNA isländischer Lachse und könnten zu ihrer Ausrottung führen.". Zudem sei der Wildbestand gefährdet. Björk und Rosalía plädieren selbstbewussst für den Abbau der Fischfarmen und die Einführung von strengeren Regularien in Island: "Die Mehrheit des Landes steht bereits hinter uns, so dass dieser Protest lediglich dazu dient, den Willen des Volkes in ein Regelwerk zu überführen."
25 Jahre zwischen Entstehung und Veröffentlichung des Tracks
Knapp zwei Monate nach der Ankündigung wurde der Protestsong mit dem Titel "Oral" veröffentlicht, begleitet von einem Musikvideo. In einem Social-Media-Beitrag teilte Björk mit, dass der Song bereits vor 25 entstanden sei und bislang in keinem ihrer Projekte einen Platz gefunden habe. Der Beat des Songs sei von Dancehall inspiriert, dem Genre, das sie als die "Großmutter des Reggaetons" bezeichnete.
Im strahlend beleuchteten, sanft gezeichneten und beinahe blendenden Musikvideo zu "Oral" treten die beiden Sängerinnen kampfbereit gegeneinander an, wobei ihre Bewegungen an Videospielcharaktere erinnern. Doch nach dem inszenierten Kampf richten sich Björk und Rosalía zur Kamera und nehmen uns ins Visier, als wären wir bisher nur passive Beobachter gewesen.
Die Aufforderung zum Handeln ist unübersehbar, wie auch der Disclaimer zu Beginn des Videos deutlich macht: "Björk und Rosalia spenden alle Rechte an den Einnahmen aus diesem Lied an die gemeinnützige Organisation Aegis, die sich gegen die Fischzucht in offenen Aquakulturen in Island einsetzt. Ihre Plattenfirmen haben sich bereit erklärt, das Gleiche zu tun. Mit dem gesamten Erlös werden die Anwaltskosten der Demonstranten unterstützt, die sich gegen die Entwicklung von Intensivfarmen einsetzen, die der Tierwelt schaden, die Fische deformieren und die DNA und das Überleben der Lachse gefährden. Sofortiges Handeln ist entscheidend".
2 Kommentare mit einer Antwort
Als hätte ich mir diese Kollaboration in die Wirklichkeit gewünscht - und da Sega Bodega auch noch beteiligt ist, kann das nur großartig werden...
Tatsächlich: Richtig, richtig gut. Hab den Song jetzt bestimmt schon wieder 30-mal gehört und bekomme immer noch mehrmals pro Durchlauf Gänsehaut. Da hätten sich zwei Jahrzehnte des Wartens gelohnt, wenn ich schon so alt wäre. Unglaublich.
diese "zombie"lachse waren halt echt gruselig
https://www.focus.de/panorama/welt/szenen-…