Er galt als begnadeter Filmkomponist mit vielen Talenten. Am Dienstag ist Ryuichi Sakamoto an seiner Krebserkrankung verstorben.

Tokio (fetz) - Der renommierte japanische Musiker Ryuichi Sakamoto erlag im Alter von 71 Jahren seiner Darmkrebserkrankung. Wie ein Statement auf seiner Website verrät, starb der Filmkomponist, Produzent und Schauspieler bereits am vergangenen Dienstag, den 28. März.

"Während der Behandlung seiner Krebserkrankung, die im Juni 2020 entdeckt wurde, setzte Sakamoto seine Arbeit in seinem privaten Studio fort, wann immer es seine Gesundheit zuließ", schreibt sein Label Avex. "Die Musik begleitete ihn bis zum Ende." Sein Tod wurde ebenfalls über die Social Media-Kanäle des Künstlers bekanntgegeben.

Sakamoto bewegte sich in seiner Karriere über alle Genres hinweg und war einer der bedeutendsten japanischen Musiker. Zunächst startete er im Highschool-Alter als Jazz-Pianist, Bekanntheit erlangte er Ende der 1970er Jahre im Elektropop-Trio Yellow Magic Orchestra. Die Band zählt gemeinsam mit Kraftwerk zu den einflussreichsten Bands und Pionieren der elektronischen Musik, darunter dem Techno.

Nicht nur in diesem Bereich gehörte er zu den ganz Großen, auch mit seinen Filmkompositionen machte er sich weltweit einen Namen. Für ihren Soundtrack zu "Der Letzte Kaiser" gewannen David Byrne und Sakamoto 1988 einen Oscar. Darüber hinaus brachte ihm seine Komposition für "Himmel Über Der Wüste" einen Golden Globe ein.

Im Film "Merry Christmas, Mr. Lawrence", dessen Soundtrack er schrieb, stand er zusammen mit David Bowie als Schauspieler vor der Kamera. Als Solomusiker veröffentlichte Sakamoto zahlreiche Alben, sein letztes, "12", erschien diesen Januar.

Zahlreiche Musiker zollten dem verstorbenen Künstler in Social Media-Beiträgen Tribut und unterstrichen damit das hohe Ansehen, das das Multitalent schon zu Lebzeiten genoss.

Massive Attack bedankten sich in einem Tweet bei Sakamoto, es sei für sie eine Ehre gewesen, wie er beim Meltdown-Festival im Jahr 2008 zu performen. Die Trip-Hop-Gruppe nannte ihn "ein Genie und ein Gentleman".

Auch The Smiths-Gitarrist Johnny Marr brachte in einem Tweet seine Wertschätzung für den Musiker zum Ausdruck. Sakamoto sei "ein zeitloser Künstler".

Der offizielle David Bowie-Account inkludierte in einem Gedächtnis-Post eine Zeile aus der Gesangsversion des Titelsongs von "Merry Christmas, Mr. Lawrence".

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laut.de-Porträt Ryuichi Sakamoto

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3 Kommentare mit einer Antwort

  • Vor einem Jahr

    Oh nein... habe einige Sachen früher mal ganz gerne von ihm gehört. Immer auf der Suche nach Innovationen und guten Klängen. Er hatte es drauf.

  • Vor einem Jahr

    Ich habe ihn und seine Musik Ende der 70er Jahre durch einen Beitrag in einem Musik Magazin entdeckt. Da wurde über ihn und das Yellow Magic Orchestra geschrieben. Das hat meine Neugierde geweckt. Und da es kein Internet gab war es nur möglich seine Musik kennen zu lernen in dem man seine Alben kaufte. Ich hatte das Glück das ein Plattenladen in dem ich regelmäßig einkaufen war seine Alben hatte. Aber nur als Importe. Das hat mich nicht abgeschreckt. Und ich wurde mit der wunderbarsten Musik belohnt. Und seit diesem Zeitpunkt sind er und das Yellow Magic Orchestra nicht mehr wegzudenken aus meiner Playlist. Er hat mich mit seiner Musik durch mehr als 40 Jahre meines Lebens begleitet und seine Musik wird das auch weiter tun bis auch ich nicht mehr sein werde. Danke Sakamoto San für die wunderbare Musik mit der du mein Leben bereichert hast . ????❤️‍????