Weil die US-Ermittlungsbehörde nicht die gesamte Akte über die Band freigibt, zieht ihr letztes Mitglied nun vor Gericht.

Washington, D.C. (mkl) - Micky Dolenz, Sänger, Schlagzeuger und letztes lebendes Mitglied der Monkees, verklagt nach Berichten amerikanischer Medien die US-Bundesbehörde FBI. Wie viele Rockbands der 60er Jahre machten auch die Monkees in ihrer Musik und bei Konzerten Stimmung gegen den in der Gegenkultur ziemlich unbeliebten Vietnamkrieg, mal mehr und mal weniger unterschwellig.

Das kam bei dem damals vom berüchtigten J. Edgar Hoover geleiteten FBI gar nicht gut an und zog Beobachtungen der Band nach sich – kein Einzelfall, auch auf Jimi Hendrix, die Beatles und Co. hatte die Behörde damals ein Auge geworfen. Obwohl diese Zeiten lange vorbei sind, existieren natürlich noch Akten aus der Hoover-Ära, die nach ihrer Veröffentlichung unter Umständen wertvolle Zeitzeugnisse darstellen können.

Schon 2011 veröffentlichte das FBI zwar einen Teil der angestaubten Akte über die Band, behielt aber offenbar einen Rest von unbekannter Größe unter Verschluss: Das will Dolenz nicht hinnehmen. Nach einer unbeantworteten Anfrage im Juni unter Berufung auf den Freedom of Information Act (ein Gesetz zur Informationsfreiheit, das es ermöglicht, Zugang zu Dokumenten zu verlangen) klagt der 77-Jährige nun auf die Freigabe der gesamten Akte. Vertreten wird er dabei durch den bekannten Anwalt Mark Zaid, der auch Whistleblower im Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump vertrat – ein Experte auf dem Gebiet, der angibt, selbst bereits seit seiner Kindheit ein großer Fan der Monkees zu sein.

Was die Akte enthalten könnte, bleibt unklar: Laut Zaid könne der Rest eher nebensächlich sein und lediglich die Identität eines Informanten offenbaren – die Akte könne "fast nichts" enthalten, theoretisch sei aber alles möglich.

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